Eishockey-WM Titelverteidiger Kanada im Finale gegen Schweden

Köln · Kanada und Schweden bestreiten das 81. Endspiel um die Eishockey-Weltmeisterschaft. Das gab es zuletzt 2004. Schweden besiegte im Halbfinale den Vorjahres-Vizeweltmeister Finnland verdient mit 4:1 (1:1, 2:0, 1:0).

Eishockey-WM 2017: Schweden nach Sieg gegen Finnland im Finale
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Schweden nach Sieg gegen Finnland im Finale

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Foto: rtr, AP

Für das Drei-Kronen-Team trafen Edeler, Klingberg und Nylander, für Finnland Kemppainen. Zuvor hatte Weltmeister Kanada nach einem 0:2-Rückstand Russland mit 4:2 besiegt.

Im skandinavischen Bruder-Duell bestätigte sich der Eindruck der Vorrunde, dass in diesem Jahr die Schweden das stärkere Team sind. Schon in der Anfangsphase ging es turbulent zu. Nach nur fünf Minuten stand es bereits 1:1. Alexnder Edler hatte die Blau-Gelben in Führung gebracht, Joonas Kemppainen ausgeglichen.

Eishockey-WM: Kanada nach Sieg über Russland im Finale
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Kanada schlägt Russland und steht im Finale

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Foto: dpa, mb fdt

Im Mittelabschnitt sorgten die starken Schweden, die Deutschland in der Vorrunde mit 7:2 klar besiegt hatten, für die Vorentscheidung. Die beiden NHL-Spieler John Klingberg und William Nylander sorgten mit ihren Überzahltoren für den beruhigenden Zwei-Tore-Vorsprung.

Im Schlussdrittel warfen die Finnen alles nach vorn und drängten auf den Anschlusstreffer, doch die schwedische Defensive stand sicher. So dürfte auch Kanada im Endspiel Mühe haben, dieses Bollwerk zu knacken. Spätestens als Joakim Nordström auf 4:1 erhöhte, war die Partie entschieden.

Beim zweiten Halbfinale war die Lanxess-Arena fest in russischer Hand. Über 10.000 der insgesamt 16.469 Zuschauer kamen aus dem osteuropäischen Land oder haben ihre Wurzeln dort. Franz Reindl, der Präsident des Deutschen Eishockey Bundes, hatte bereits vor der Begegnung gesagt: "Das wird für die Russen ein Heimspiel." Reindl konnte das Halbfinale völlig entspannt verfolgen, wird das WM-Turnier für den DEB doch mit einem Gewinn von rund 1,5 Millionen Euro abgeschlossen. So wurde die erwartete Zuschauerzahl von 600.000 doch um 78.000 übertroffen.

Für Spannung war aber reichlich gesorgt, vor allem in der turbulenten Schlussphase dieses Hochklassigen Spiels. Nach torlosem Anfangsdrittel brachte Nikita Kuznetsov Russland in Führung. Als zwei Minuten später Nikita Gusev ein Überzahlspiel erfolgreich abschloss, standen die Zeichen auf Sieg.

Doch die Russen kamen verschlafen aus der Kabine und kassierten nur 17 Sekunden nach Wiederbeginn den Anschlusstreffer. Mark Scheifele traf in Überzahl und sorgte damit für Spannung. So geriet das Schlussdrittel zu einem Sturmlauf der Kanadier, die jedoch Gefahr liefen, ausgekontert zu werden. Doch die Kanadier blieben am Drücker und drehten die Partie in den letzten fünf Minuten.

"Das war eines der besten Eishockeyspiele, das ich jemals gesheen habe", sagte Kanadas Trainer Jon Cooper begeistert. "Das sind zwei großartige Eishockey-Nationen."

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