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Eishockey-WM in Russland Kanada verteidigt Titel mit Sieg über Finnland

Moskau · Die Nordamerikaner besiegen im Endspiel Finnland mit 2:0 und gewinnen den Titel zum 26. Mal. Connor McDavid und Matt Duchene erzielen die Tore. Gastgeber Russland holt dank eines 7:2-Erfolgs gegen die USA wenigstens Bronze.

Eishockey-WM: Kanada verteidigt Titel
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Kanada gewinnt Finale gegen Finnland

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Foto: dpa, sc mr

Der deutsche Bundestrainer Marco Sturm sah sich die entscheidenden Spiele der Eishockey-Weltmeisterschaft in seiner Wahlheimat Florida an, sein Assistent Tobias Abstreiter verfolgte das Geschehen am Strand in Ägypten. Ob sie sich während des Endspiels auch an die Fußball-Weltmeisterschaft 1954 erinnerten? Damals hatte Deutschland in der Vorrunde gegen Ungarn mit 3:8 verloren, und als sich beide Mannschaften dann im Finale erneut gegenüberstanden, siegte die deutsche Elf mit 3:2 und wurde erstmals Weltmeister. So ähnlich war es nämlich jetzt bei der Eishockey-WM. Da hatte Kanada in der Vorrunde glatt mit 0:4 gegen Finnland verloren, doch im Endspiel behielt der Titelverteidiger mit 2:0 (1:0, 0:0, 1:0) die Oberhand und wurde zum 26. Mal Weltmeister. Für die Finnen, die zuvor ungeschlagen waren und nur zweimal mehr als ein Gegentor kassiert hatten (6:2 gegen Weißrussland, 3:2 gegen USA), war es eine bittere Niederlage.

"Meine Gratulation an die Kanadier für ihr großes Talent und schönes Spiel. Ich danke ihnen, dass sie der Welt diesen faszinierenden Sport geschenkt haben", sagte Russlands Präsident Wladimir Putin: "Vielen Dank auch an das finnische Team für einen großen Kampf im Finale."

Wie bei der letzten WM 2007 in Russland standen sich die beiden Teams im Endspiel gegenüber. Damals hatte Kanada 4:2 gewonnen. "Diesmal sind die Finnen für mich Favorit", sagte der Düsseldorfer Christof Kreutzer, der von der Deutschen Eishockey Liga zum Trainer des Jahres gewählt worden war. "Sie haben bislang die stärkste Leistung gezeigt. Was zum Beispiel Patrik Laine bei dem Turnier gezeigt hat, ist überragend. Wie der die Abwehrreihen durcheinander gewirbelt hat, ist unglaublich." Dabei ist der Bursche erst 18 Jahre alt, ebenso wie sein Mitspieler Sebastian Aho. Aber wie die Finnen stellte auch Kanada eine sehr junge Mannschaft.

Kanada setzt auf finnische Tugenden

Der Titelverteidiger aus dem Mutterland des Eishockeys war ob der Vorrunde gewarnt, und die Nordamerikaner hatten daraus die richtigen Lehren gezogen. Sie spielten das härtere Hockey und versuchten, die Finnen mit deren Waffen zu schlagen — mit einer sehr starken Defensive und Kaltschnäutzigkeit im Abschluss. Dabei kam den Kanadiern entgegen, dass der erst 19 Jahre alte McDavid sein Team nach nur elf Minuten in Führung gebracht hatte. Das Konzept der Kanadier ging voll auf. Sie gestatteten den Skandinaviern, die überhaupt nicht zu ihrem Spiel fanden, extrem wenige Chancen. So war der Sieg der Kanadier verdient, der Jubel natürlich riesengroß, nachdem Duchene eine Sekunde vor Schluss ins leere Tor getroffen hatte.

Im Halbfinale hatten die Finnen Russland ausgeschaltet (3:1). Zum dritten Mal in Folge hatten sie "die rote Maschine" auf heimischem Eis gestoppt — nach 2007 im Halbfinale der Weltmeisterschaft und 2014 im Viertelfinale der Olympischen Spiele von Sotschi. Damit ist es den Russen seit 1986 bei drei Versuchen nicht mehr gelungen, den Titel im eigenen Land zu gewinnen. Im Spiel um den dritten Platz gab es zumindest einen versöhnlichen Turnierabschluss. Die Sbornaja besiegte die USA mit 7:2 (2:0, 3:1, 2:1). Mozyakin (2), Voynov, Telegin, Dadonov, Panarin und Shipachyov trafen für die Gastgeber, Vatrano (2) für die USA.

(ths)
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