Eishockey-WM Deutschland freut sich aufs "Achtelfinale"

Köln · Bundestrainer Marco Sturm setzt gegen Lettland auf die NHL-Stars Leon Draisaitl und Philipp Grubauer. Das letzte Gruppenspiel ist für beide Teams eine Art vorgezogene K.o.-Runde

Eishockey-WM: Deutschland - Italien: die Bilder des Spiels
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Deutschland - Italien: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa, skm

Eigentlich beginnt die K.o.-Runde bei der Eishockey-Weltmeisterschaft erst mit dem Viertelfinale. Doch die bisherigen Ergebnisse der Vorrunde sorgen dafür, dass es am letzten Spieltag der Vorrunde quasi zu einem Achtelfinale kommt. Der Sieger der Partie zwischen Deutschland und Lettland (20.15 Uhr/Sport1) ist nach Russland, Schweden und den USA als Gruppenvierter für das Viertelfinale qualifiziert, der Verlierer fährt nach Hause. "Es ist doch toll, dass wir im Finale stehen", rutscht es Franz Reindl, dem Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), heraus.

Doch diese Alles-oder-Nichts-Konstellation ängstigt niemanden im deutschen Lager. "Wir freuen uns auf das Spiel", sagt Kapitän Christian Ehrhoff. "Solche Spiele machen Riesenspaß. Wenn uns jemand vor dem Turnier gesagt hätte, ihr habt ein Endspiel gegen Lettland ums Viertelfinale, hätten wir das sicher unterschrieben."

Es dürfte ein spannendes Endspiel werden - darauf deuten zumindest die drei Begegnungen dieser Kontrahenten in den vergangenen neun Monaten hin. Im Herbst bestand die deutsche Mannschaft die Feuertaufe, als es bereits schon einmal zu einem Endspiel kam: um die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2018. Im Hexenkessel von Riga setzte sich das Team von Bundestrainer Marco Sturm mit 3:2 durch. Erst vor wenigen Tagen kreuzten beide Mannschaften zweimal die Schläger im Rahmen der Euro Hockey Challenge, wobei Deutschland zunächst mit 3:4 nach Verlängerung unterlag, dann aber mit 3:2 gewann.

Da waren aber noch nicht die beiden Hoffnungsträger aus der NHL dabei: Torhüter Philipp Grubauer und Torjäger Leon Draisaitl, die erst am Samstag aus Nordamerika kamen. "Es ist klar, dass das Lettland-Spiel das wichtigste für Deutschland bei diesem gesamten Turnier ist", sagt Draisaitl. "Es wird ein enges, hartes Spiel werden, und ich erwarte einen großen Kampf."

Für Draisaitl ist es der zweite Einsatz bei dem Turnier, Grubauer steht erstmals zwischen den Pfosten. Er hat gestern erstmals mit der Mannschaft trainiert, sich an die Abläufe und die größere Eisfläche gewöhnt. Er ist jetzt die Nummer eins, nachdem Danny aus den Birken zwischen den Pfosten patzte und Thomas Greiss im Internet. Er hatte Donals Trumps absurden Vergleich von Hillary Clinton mit Adolf Hitler mit einem Like versehen. Den hat Greiss gelöscht, "und ich entschuldige mich noch einmal in aller Form". In der Mannschaft ist es längst kein Thema mehr. Die gesamte Konzentration gilt dem Endspiel, dem "Achtelfinale".

(ths)
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