Daniel Pietta "Wir sind jetzt wieder auf Schlagdistanz"

Krefeld · Der Stürmer der Krefeld Pinguine ist zuversichtlich, dass die Mannschaft noch die Pre-Play-offs erreichen kann.

 Daniel Pietta.

Daniel Pietta.

Foto: T.L.

Die Krefeld Pinguine gehen in der Deutschen Eishockey-Liga nach den beiden Siegen zum Jahresabschluss in Berlin und Schwenningen als Tabellenzwölfter ins neue Jahr. Der Abstand zum Zehnten Düsseldorf, der allerdings zwei Spiele weniger ausgetragen hat, beträgt im Augenblick vier Punkte. Nach dem 3:1-Erfolg gegen die Wild Wings stand Torjäger Daniel Pietta unserer Zeitung zu einem Interview zur Verfügung.

Sind die Pre-Play-offs in den 18 verbleibenden Spielen noch zu erreichen?

Pietta Mit Sicherheit können wir das noch schaffen, wenn alle 100 Prozent geben, können wir jeden schlagen. Wir spielen noch gegen jeden Konkurrenten und haben es somit noch selber in der Hand.

Im März 2016 fanden die Pre-Play-offs ohne die Pinguine statt. Vor Beginn der neuen Saison herrschte bei den Fans und Offiziellen eine gewisse Zuversicht, diesmal die Pre- Play-offs zu erreichen. Gute Auftritte in der Champions Hockey League bestätigten dies. In der laufenden DEL-Saison jagt aber ein enttäuschender Auftritt den nächsten, vor allem bei den Spielen im König Palast. Was sind ihrer Meinung nach die Gründe?

Pietta Die Gründe sind schwer auszumachen. Gegen Mannheim haben wir das erste Heimspiel gleich gewonnen, danach haben wir uns zu Hause sehr schwer getan. Es war dann auch eine Kopfsache. Wir sind dann regelrecht in einen Abwärtsstrudel geraten, die Auftritte im König Palast waren teilweise unvertretbar. Wir haben jetzt noch neun Heimspiele und die Option, diese Spiele alle zugewinnen.

Was muss verändert oder verbessert werden, wenn es mit den Pre- Play-offs noch klappen soll?

Pietta Wir können uns überall noch verbessern, müssen aber noch mehr Wert auf die Defensive legen. Hier gilt es weiter den Hebel anzusetzen. Wenn wir in einem Spiel nur zwei Gegentore kassieren, haben wir in jedem Spiel eine Chance zu gewinnen.

Um Platz zehn noch zu erreichen, muss Krefeld vier Mannschaften hinter sich lassen. Welche Teams haben Sie da auf der Rechnung?

Pietta Das ist in der Tabelle schon ersichtlich. Wir müssen schauen, dass wir Straubing, Schwenningen, Iserlohn und Düsseldorf hinter uns lassen. Dass Bremerhaven als Neuling noch zurückfällt, darauf können wir uns nicht verlassen. Wir müssen zunächst aber auf uns schauen, denn für uns ist ab sofort jedes Spiel ein Play-off-Spiel.

Wie bereits in der Saison 15/16 gab es auch in dieser Spielzeit wieder einen Trainerwechsel. Im Vorjahr wurden trotzdem die Pre-Play-offs verpasst. Weshalb klappt es in dieser Saison?

Pietta Das war eine unterschiedliche Situation. In der vergangenen Saison waren wir beim Trainerwechsel bereits abgeschlagen, jetzt sind wir noch in Schlagdistanz auf Platz zehn. Wir haben in diesem Jahr auch eine gute Mannschaft, bis jetzt haben wir aber noch nicht alle unser Potenzial abgerufen. Jeder muss in den restlichen Spielen seine beste Leistung bringen.

War der Trainerwechsel das letzte Mittel, um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen? Was hat der Tausch des Cheftrainers bislang gebracht, was darf man dadurch in dieser Saison noch erwarten?

Pietta Ob es das letzte Mittel war, ist schwer zu sagen. Es geht hier nicht um Personen, es geht um die Mannschaft und um die ganze Organisation der Krefeld Pinguine. Wenn es so weiter gegangen wäre, hätten wir die Halle leer gespielt. Rick versucht uns, viel Selbstvertrauen einzuimpfen. Alle Spieler brauchen mehr Selbstvertrauen. Es gilt jetzt nach vorne zu schauen und nicht nach hinten. Jeder Spieler im Team muss 100 Prozent Kampf und Leidenschaft aufs Eis bringen. Es gibt da ein gutes Sprichwort: Arbeit schlägt Talent, wenn Talent nicht arbeitet. Ein gutes Beispiel in dieser Saison für diese These sind die Mannschaften aus Augsburg und Bremerhaven.

Sie haben vor zwei Jahren einen Zehnjahresvertrag bei den Pinguinen unterschrieben. Wie man hört, sind nicht nur sportlich dunkle Wolken über den König-Palast aufgezogen. Machen Sie sich auch Sorgen um den DEL-Standort Krefeld?

Pietta Man macht sich natürlich so seine Gedanken. Bislang habe ich aber von diesen Problemen nicht viel mitbekommen. Unsere Gehälter sind auch immer pünktlich gezahlt worden. Zwei Spielzeiten in Folge ohne Play-offs sind natürlich nicht gut für die Zahlen. Wir müssen durch gute Leistungen unsere Fans und unsere Sponsoren bei der Stange halten. Wenn wir schlecht spielen, ist natürlich auch kein Geld da, um bei Neuverpflichtungen auf die Qualität zu achten. Die Sponsorensuche ist nicht meine Aufgabe, ich muss dafür sorgen, dass wir mit der Mannschaft noch die Pre-Play-offs erreichen. Ich habe in den verantwortlichen Personen bei den Pinguinen großes Vertrauen und hoffe natürlich, dass es langfristig in Krefeld mit DEL-Eishockey weiter geht. Ansonsten hätte ich auch keinen Zehnjahresvertrag unterschrieben.

Noch eine private Frage. Im Dezember wurden Sie zum ersten Mal Vater. Wie ordnen Sie dieses Ereignis in ihrem Leben ein und was hat sich seit der Geburt an den Abläufen im Hause Pietta geändert?

Pietta Das war das Größte, was ich bislang erlebt habe, es war einmalig, gerade auch, weil es unser erstes Kind ist. Es hat sich nicht gerade viel geändert, meine Freundin kümmert sich sehr gut um unseren Sohn, so dass ich vor den Spielen auch die nötige Ruhe habe. Wenn ich dann aber vom Spiel nach Hause komme, hört man jemanden, der einem zum Lachen bringt. Das ist ganz toll und eine gute Abwechslung.

RP-MITARBEITER JOSEF HERMANNS FÜHRTE DAS GESPRÄCH MIT DANIEL PIETTA.

(RP)
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