Krefeld Pinguine Wichtiger Punkt bei Fritzmeiers Debüt

Del · Eishockey: Die Pinguine boten gestern im Auswärtsspiel bei den starken Hamburg Freezers trotz der 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen eine gute Leistung. Morgen um 14.30 Uhr steigt im KöPa die Heimpremiere des neuen Trainers

 Erstmals in der Krefelder DEL-Geschichte standen gestern drei Trainer an der Krefelder Bande. Bei seinem DEL-Debüt als Chefcoach wurde Franz Fritzmeier (vorne) von Elmar Schmitz (li.) und Reemt Pyka (re.) unterstützt.

Erstmals in der Krefelder DEL-Geschichte standen gestern drei Trainer an der Krefelder Bande. Bei seinem DEL-Debüt als Chefcoach wurde Franz Fritzmeier (vorne) von Elmar Schmitz (li.) und Reemt Pyka (re.) unterstützt.

Foto: samla

Ein ganz großer Coup gelang Franz Fritzmeier in seinem ersten DEL-Spiel als Cheftrainer mit den Pinguinen zwar nicht, doch der eine Punkt war gegen eine sehr starke Hamburger Mannschaft mehr als verdient. Mit sehr viel Kampf und großer Laufbereitsschaft machten die Krefelder dem Meisterschafts-Mitfavoriten das Leben sehr schwer und hätten mit ein wenig Glück an der Alster auch einen oder zwei Punkte mehr entführen können. Der Auftritt der Schwarz-Gelben lässt hoffen, dass die Mannschaft schon bald konstant gute Leistungen bringen kann. Morgen um 14.30 Uhr kommt es im König-Palast für die Pinguine gegen Ingolstadt zum Kellerduell. Ob dann Norman Hauner auflaufen kann, der gestern Mitte des zweiten Drittels wegen Rückenproblemen passen musste, ist fraglich.

Noch nie in dieser Saison knisterte es im Lager der Pinguine vor einem Spiel so vor Spannung wie gestern. Den drei Trainern und den Spielern stand die Anspannung förmlich ins Gesicht geschrieben. Der Adrenalin-Spiegel erreichte die Obergrenze. Das war bereits am Vormittag beim ungewöhnlich intensiven Abschlusstraining zu spüren gewesen. Für den kurzfristig ausgefallenen Henrik Eriksson rückte Jeff Szwez an die Seite von Andi Driendl und Istvan Sofron. "Jeff hat super trainiert. Ich erwarte mir heute einiges von ihm", sagte Fritzmeier. Nach einer Gedenkminute für Altbundeskanzler Helmut Schmidt verfolgte er in der DEL zum ersten Mal als Cheftrainer ein Auftaktbully. Seine Spieler knüpften nahtlos an die guten Trainingseindrücke der vergangenen Tage an. Konzentriert, diszipliniert und mit großem Einsatzwillen boten sie den favorisierten Hamburgern Paroli. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der die Gastgeber etwas mehr Torgefahr ausstrahlten. Besonders in der Schlussphase des ersten Drittels, als die Pinguine teilweise vor dem eigenen Tor eingeschnürt wurden. Bei angezeigter Strafe gegen Yared Hagos fälschte Flaake einen Schlagschuss von Schubert unhaltbar zur Führung ab. Die Pinguine antworten 109 Sekunden nach der Pause ebenfalls mit einem abgefälschten Treffer, den Christian Kretschmann nach Schuss von Kyle Sonnenburg erzielte. Das Match nahm jetzt Fahrt auf. Mitchell traf den Pfosten. Norman Hauner vergab bei einem schönen Konterangriff eine Großchance zur Führung. Danach erhöhten die Freezers den Druck. Nach einem harten Schuss von Schmidt kullerte der Puck hinter Torwart Tomas Duba knapp am Tor vorbei. Die Pinguine überstanden eine Strafe gegen Daniel Pietta und kamen erst kurz vor der Pause durch Martin Schymainski zu einer Torchance. Da keiner wusste, ob der Puck die Torlinie überquert hatte, bemühten die Schiedsrichter den Videobeweis. Es blieb aber beim 1:1. Sekunden später zog Andi Driendl von der blauen Linie einfach mal ab. Torwart Heeter wollte den Puck locker mit der Fanghand stoppen. Die Scheibe rutschte ihm aber durch. Dann beförderte der Torwart den Puck mit der Spitze seiner Kufe selbst in die Maschen. Damit ist der Amerikaner ein Kandidat für das Tor des Jahres.

 Hier bejubeln die Pinguine den kuriosen Treffer von Andreas Driendl (Nr. 10) zur 2:1-Führung.

Hier bejubeln die Pinguine den kuriosen Treffer von Andreas Driendl (Nr. 10) zur 2:1-Führung.

Foto: Ruffler

Im Schlussdrittel drängten die Freezers auf den Ausgleich. Fritzmeier reduzierte sein Team auf vier Verteidiger und neun Stürmer. Die lauerten auf Konter. Einen davon schloss Schymainski zum 3:1 ab. Drei Minuten später gelang den Freezers in Überzahl der Anschlusstreffer und nur 96 Sekunden später der Ausgleich. Die Pinguine stemmten sich jetzt gegen die drohende Niederlage, retteten sich aber verdient in die Verlängerung. Dort waren die Krefelder bei Chancen von Vasiljevs und Schymainski dem Sieg nahe. Doch die Entscheidung musste im Penaltyschießen fallen. Für die Hamburger trafen im ersten Durchgang Davies und Oppenheimer, für die Pinguine Vasiljevs und Collins. Nachdem Vasiljevs den Pfosten getroffen hatte, sicherte Oppenheimer den Freezers Punkt zwei.

(RP)
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