Krefeld Pinguine Umicevic wird vom Vorbereiter zum Torjäger

Krefed · Der Stürmer aus Schweden erzielte in der Vorsaison für Köln in 47 Punktspielen sieben Treffer. Im Trikot der Krefeld Pinguine traf er in elf Spielen schon sechs Mal ins Schwarze. Der Paradesturm kommt immer besser in Fahrt.

 Dragan Umicevic war auch gegen die DEG erfolgreich.

Dragan Umicevic war auch gegen die DEG erfolgreich.

Foto: samla.de

Als Dragan Umicevic verpflichtet wurde, eilte ihm nicht gerade der Ruf eines Torjägers voraus. Er galt mehr als Vorbereiter, was die Scorerbilanzen seiner bisherigen Station beweisen. Zuletzt brachte er es bei den Kölner Haien in 47 Punktspielen auf sieben Treffer und 35 Vorlagen. "Ich habe ihm gesagt, er soll einfach mal schneller den Abschluss suchen und schießen", sagte Trainer Franz Fritzmeier gestern, der den Schweden ja schon aus der gemeinsamen Zeit in Köln kennt. So einfach ist eine Vorgabe des Trainers aber nicht umzusetzen. Dazu gehören auch die Sturmpartner. Und die sind mit Daniel Pietta und Marcel Müller exzellent. Das Trio erzielte in elf Spielen bisher 15 der 32 Krefelder Treffer und bestätigte damit die während der Vorbereitung aufgestellte Prognose vieler Experten, dass Krefeld in dieser Saison über die vielleicht torgefährlichste Angriffsreihe verfügt. Danach sah es nach den ersten Spieltagen nicht unbedingt aus. Daher wagte Fritzmeier kleine Experimente und stellte zum Duo Pietta/Müller andere Partner. "Es hat sich schnell herausgestellt, dass die drei zusammenspielen müssen. Ich habe ihnen gesagt, dass sie sich zusammenraufen müssen. Jeder hat seine Qualitäten, von denen die anderen profitieren werden", erklärt der Trainer.

Rechnet man die ausgelassenen Großchancen des Trios Müller/Pietta/Umicevic dazu, wären die Pinguine in der Tabelle bestimmt unter den Top-Sechs zu finden. Dass sie nach elf Spieltagen auf Platz sieben stehen, hat mit der Ausgeglichenheit der Liga zu tun. "Es geht noch enger zu, als viele erwartet hatten. Für mich ist das keine Überraschung. Alle Mannschaften verfügen über ein gutes System. Da entscheiden Kleinigkeiten und Fehler die Spiele", sagt der Coach. Daher ist Rang sieben auch nur eine schöne Momentaufnahme, die im Lager der Krefelder bei Verantwortlichen, Mannschaft und Fans für ein gutes Gefühl sorgt. Die Pinguine sind auf einem guten Weg, ihr Potenzial so optimal wie möglich auszuschöpfen. Die Konstanz über drei Drittel fehlt noch, was Fritzmeier aber nicht überbewertet: "Eigentlich sind bei keiner Mannschaft alle Drittel gleich. Gegen die DEG war das zweite Drittel unser stärkstes, in Bremerhaven unser schwächstes."

Chancen bei Ehrhoff stehen 70:30

Nach drei Auswärts-Dreiern in Folge ist die Zeit reif für den zweiten Heimsieg. Allerdings stellt sich am Freitag der Deutsche Meister EHC München im König-Palast vor, der fünf Mal in Folge als Sieger die Seidenstadt verließ. Diesmal wird es nicht nur auf den Paradesturm der Pinguine ankommen. Die Fehler in der Abwehr müssen gegen Null reduziert werden, und Torwart Niklas Treutle, wenn er zum Einsatz kommt, muss gegen seine ehemaligen Teamkollegen einen Sahne-Tag erwischen.

Die Hoffnung der KEV-Fans, dass Christian Erhoff am Freitag für die Pinguine aufläuft, dürfte sich nicht erfüllen, wenngleich der Mannschaft ein Verteidiger seiner Klasse in einem so schweren Spiel gut zu Gesicht stehen würde. Auch als Trainingsgast wird der 34-Jährige heute nicht aufs Eis gehen. "Es macht keinen Sinn, dass er mit uns trainiert und sich dann für einen anderen Verein entscheidet. Wenn er kommt, weiß er, was ihn erwartet. Er kennt seinen Platz in der Kabine und seine Mitspieler", sagt Fritzmeier. Anfang nächster Woche wird mit Ehrhoffs Entscheidung gerechnet. Insider glauben, dass die Chancen derzeit 70:30 pro Pinguine stehen. Dass Ehrhoff, der gerne Tennis spielt, kürzlich zusammen mit seiner Ehefrau und den drei Töchtern einem Krefelder Verein beigetreten ist, was in der jüngsten Ausgabe des Klubmagazins zu lesen war, gilt sicher nicht als deutliches Signal. Schließlich ist die Familie jeden Sommer in Krefeld.

(RP)
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