Krefeld Pinguine Starker Valentine rettet zweiten Punkt

Del · Eishockey: Der Verteidiger der Pinguine erzielte gestern im Heimspiel gegen Ingolstadt in der Verlängerung den Treffer zum 3:2-Sieg. Unter der Regie des neuen Trainers Franz Fritzmeier wurde am Wochenende das Minimalziel erreicht.

 Verteidiger Robin Weihager (re.) fühlte sich in seiner neuen Rolle als Stürmer sehr wohl und bot eine gute Leistung. Hier erzielt er den Führungstreffer. Herberts Vasiljevs (Mitte) und der Patrick Köppchen (li.) schauen dem Puck nach.

Verteidiger Robin Weihager (re.) fühlte sich in seiner neuen Rolle als Stürmer sehr wohl und bot eine gute Leistung. Hier erzielt er den Führungstreffer. Herberts Vasiljevs (Mitte) und der Patrick Köppchen (li.) schauen dem Puck nach.

Foto: lammertz

Es war kein Leckerbissen, den die Zuschauer gestern Nachmittag im König-Palast im Kellerduell zwischen den Krefeld Pinguinen und dem ERC Ingolstadt serviert bekamen. Das konnte angesichts der Tabellensituation beider Teams auch nicht erwartet werden. Denn es müssen Punkte her, egal wie. Zwei blieben verdientermaßen am Niederrhein, weil die Gastgeber bei ihrem 3:2-Erfolg nach Verlängerung offensiv deutlich mehr zu bieten hatten als der Vize-Meister. Damit ist am Wochenende beim Einstand des neuen Trainers Franz Fritzmeier mit drei Zählern aus zwei Begegnungen das gesteckte Minimalziel erreicht worden. Die frühe Bullyzeit von 14.30 Uhr machte sich auf den Rängen nicht negativ bemerkbar. Mit diesem Sieg tankten die Schwarz-Gelben neues Selbstvertrauen und machten Werbung für das erste rheinischen Derby auf eigenem Eis in dieser Saison am Freitag gegen die Düsseldorfer EG.

Ehe die Heimpremiere des neuen Trainers begann, gab es noch eine Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags von Paris. Vorher hatte Stadionsprecher Kristian Peters-Lach passende und von Emotionen geprägte Worte zu dieser grausamen Tat gefunden und erhielt dafür von den Rängen sehr viel Applaus.

Obwohl die Pinguine erst weit nach Mitternacht vom Spiel in Hamburg zurückgekehrt waren, saß Trainer Fritzmeier am Samstagfrüh um 7.30 Uhr schon wieder in seinem Büro. "Zwei Stunden Schlaf reichen mir", sagte er vor dem Training, als er kurz bei der Fanshop-Eröffnung vorbeischaute. Nach einer kurzen Übungseinheit erfuhren die Pinguine, dass beim kommenden Gegner der Trainer entlassen worden war und der ehemalige Krefelder Trainer und Manager Jiri Ehrenberger bei den Panthern an der Bande stehen wird. Unter dessen Regie hatte Fritzmeier bei den Pinguinen als Stürmer gespielt. "Die hätten ja noch bis Montag mit der Trainerentlassung warten können", sagte Rüdiger Noack. Der sportliche Berater hatte am Samstag viel zu tun. Denn sein Versuch, Hunter Bishop zu einem Wechsel zu überreden, war von Erfolg gekrönt. Der amerikanische Stürmer wird künftig für den HC Innsbruck spielen. Einen neuen Stürmer hätte gestern auch Fritzmeier gebrauchen können. Denn neben Henrik Eriksson fiel auch noch Norman Hauner aus, der sich in Hamburg am Rücken verletzt hatte. Der Coach beorderte Verteidiger Robin Weihager in den Sturm. Das zahlte sich sofort aus. Der Schwede hämmerte den Puck aus kurzer Distanz zur frühen Führung in die Maschen (7.). Die Hausherren blieben am Drücker, was die Fans nach 14 Minuten mit stehenden Ovationen quittierten. Die Panther von der Donau blieben sehr zahm. Erst als Andi Driendl kurz vor Drittelende auf die Strafbank musste, zeigten sie ihre gefährlichen Krallen und glichen aus.

Viele Torchancen gab es auf beiden Seiten auch in den ersten Minuten des zweiten Drittels nicht. Als die Pinguine dann zu ihrer zweiten Überzahl kamen, erkämpfte sich Weihager im generischen Drittel einen verlorenen Puck sehr schön zurück und bediente Mike Collins. Der Kanadier kam frei zum Schuss und ließ Torwart Pielmeier keine Abwehrchance (33.). Nur 50 Sekunden später patzte Torwart Tomas Duba bei einem Schuss von Taticek und musste den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Das brachte seine Vorderleute für kurze Zeit aus dem Rhythmus. Zum Glück bügelte Duba seinen Fehler bei einer Großchance von A. Barta selber aus (39.).

Im letzten Drittel verflachte das Match zusehens. Das beweist alleine schon die Schussbilanz von 5:4 für die Krefelder. In der 44. Minute verschwand Nick St. Pierre mit einer Prellung in die Kabine. Trainer Fritzmeier deutete nach dem Spiel an, dass der Verteidiger für das Derby am Freitag gegen die DEG wohl nicht ausfallen wird. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit vergaben die Pinguine in Überzahl den möglichen Dreipunktesieg. Zum Glück blieb dann aber der Zusatzpunkt in Krefeld. Verteidiger Scott Valentine, der wie schon am Freitag eine sehr starke Leistung bot, belohnte sich mit einem tollen Schuss ins lange obere Eck selber. Selbst die Spieler hinter der Bande sprangen aufs Eis, stürmten auf den Kanadier zu und feierten den wichtigen Heimerfolg.

(RP)
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