Krefeld Pinguine Scott Valentine soll hinten aufräumen

Del · Am Montag traf der neue Verteidiger der Krefeld Pinguine am König-Palast ein und wird heute früh zum ersten Mal mit seinem neuen Team trainieren. Der 24-jährige Kanadier gilt als sehr robust und scheut keine harte Gangart.

Verwandt mit Chris Valentine, dem ehemaligen Stürmer der DEG und Trainer der Pinguine, ist der neue Verteidiger der Krefelder nicht. "Ich wurde schon mal danach gefragt", sagte der 24-jährige Kanadier gestern nach seiner Ankunft. Von seinem Heimatort in der Nähe der kanadischen Hauptstadt Ottawa hatte sich Scott Valentine am Sonntagabend auf dem Weg an den Niederrhein gemacht und traf kurz nach 11 Uhr am Düsseldorfer Flughafen ein. "Ich bin glücklich, dass ich einen neuen Verein gefunden habe, und will den Pinguinen so schnell wie möglich helfen", sagte Valentine, der sich bei der Universitäts-Mannschaft von Ottawa fitgehalten hat und bei den Pinguinen das Trikot mit der Nummer 47 überstreifen wird. Helfen heißt in erster Linie vor dem eigenen Tor aufräumen. Das dürfte dem Kerl wie ein Baum nicht schwerfallen. Allerdings wird ihm eine sehr gesunde Portion Härte nachgesagt, was einige Video-Zusammenschnitte über ihn bestätigen. Einen neuen Strafbankkönig können die Schwarz-Gelben wahrlich nicht gebrauchen. Heute früh betritt Valentine zum ersten Mal das Eis der KöPa. Anschließend stehen diverse Tests auf dem Programm.

"Ich habe mit dem Trainer und dem Co-Trainer von Scotts Mannschaft in Texas telefoniert. Beide haben mir gesagt, dass er ein sehr guter Verteidiger ist mit Qualitäten in der Defensive, der aber auch einen guten ersten Pass spielen kann. Sie hätten ihn am liebsten in ihrem Team behalten, was aber wegen der neuen Regelung in der AHL nicht möglich war. Ich hoffe, dass bis Freitag alles klar ist und er für uns spielen kann. Ich plane auch in Unterzahl mit ihm. Auch mit dem Trainer aus Milwaukee, seinem vorherigen Team, habe ich gesprochen. Er hat ihm die Fähigkeiten bestätigt und sagte, dass er ein guter Teamplayer ist", sagte Trainer Rick Adduono, der seinen neuen Schützling kurz begrüßte. Anschließend unterschrieb Valentine einen Vertrag bis zum Saisonende. Den ersten Kontakt zu Valentines Agenten stellte Rüdiger Noack her, der ähnlich wie Adduono meist nur Positives über den neuen Verteidiger erfuhr und sich daher gegen einen Kandidaten aus der Schweiz entschied.

Beim Blick auf die Tabelle wird schnell klar, dass den Krefeldern ein neuer defensivstarker Mann sehr gut zu Gesicht stehen wird. Schließlich kassierten sie bisher die meisten Gegentreffer (32) aller 14 DEL-Teams. Das liegt allerdings nicht nur an der fehlenden individuellen Klasse. Die taktische Ausrichtung in Situationen, in denen es nur darum geht, Tore zu verhindern, stimmte nicht. In Schwenningen vergaß Adduono nach dem vierten Gegentreffer mal wieder, seine Auszeit zu nehmen. So hätte sich sein Team für die letzten Sekunden neu sammeln können und bei den Wild Wings deren Adrenalinschub stoppen können. Sonntag wäre nach dem Unterzahltreffer der Münchner eine Pause angebracht gewesen, um den Schock zu verdauen und die Spieler für die verbleibende Überzahlzeit einzustellen. Je mehr es einer Mannschaft an Talent fehlt, umso wichtiger ist das Coaching an der Bande. Und das ist ja nicht gerade Adduonos Stärke.

(RP)
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