Krefeld Pinguine Rückkehr von "Malla" ist der Knaller

Krefeld · Die Krefeld Pinguine gaben gestern die Verpflichtung von Stürmer Marcel Müller bekannt, der vor einem Jahr vom Niederrhein nach Hamburg gewechselt war. Für Rüdiger Noack ist damit eine "Herzensangelegenheit" besiegelt.

 Franz Fritzmeier zeigt Rückkehrer Marcel Müller schon mal dessen Platz in der Kabine. Der Stürmer wird wieder mit der Trikotnummer 9 auf Torjagd gehen. Die war eigentlich für Patrick Klöpper vorgesehen, der jetzt die 8 bekommt.

Franz Fritzmeier zeigt Rückkehrer Marcel Müller schon mal dessen Platz in der Kabine. Der Stürmer wird wieder mit der Trikotnummer 9 auf Torjagd gehen. Die war eigentlich für Patrick Klöpper vorgesehen, der jetzt die 8 bekommt.

Foto: T.L.

Marcel Müller als verlorenen Sohn der Krefeld Pinguine zu bezeichnen, wäre sicher übertrieben. Trotzdem werden die KEV-Fans gestern vor Freude in die Luft gesprungen sein, als sie von der erneuten Verpflichtung des 27-jährigen Stürmers erfuhren. Denn der gebürtige Berliner wurde bei seinem ersten Gastspiel für die Schwarz-Gelben im König-Palast zum Publikumsliebling und war maßgeblich daran beteiligt, dass auf der Zielgeraden der Saison 2014/15 die Pre-Play-offs noch erreicht wurden. Damals war die Verpflichtung von "Malla", wie sein Spitzname lautet, ein Knaller, was jetzt zweifelsohne auch für seine Rückkehr gilt, die zunächst für ein Jahr geplant ist. Die Pinguine sorgen damit in diesem Sommer in der Liga für einen echten Transfer-Coup und setzen mit diesem Eckpfeiler der neuen Mannschaft ein deutliches Signal, dass es sportlich wieder aufwärts gehen soll. Der bisherige Dauerkartenverkauf (1300 sind bestellt) müsste nun eigentlich Fahrt aufnehmen.

Rüdiger Noack wirkte gestern bei Müllers Vorstellung sichtlich gelöst. Für den sportlichen Berater der Pinguine war die Rückkehr eine "Herzensangelegenheit." Er hatte den Kontakt zum Spieler nie abgebrochen: "Als er uns damals verlassen hat, sagte er bei der Saison-Abschiedsparty hinter der Rheinlandhalle zu den Fans, wir sehen uns wieder. Das hat Marcel jetzt wahr gemacht. Mit seiner Kreativität und seiner Lust, Eishockey spielen zu wollen, ist er für unsere neue Mannschaft ein ganz wichtiger Baustein."

Franz Fritzmeier, der Müller noch aus der gemeinsamen Zeit bei den Kölner Haien kennen und schätzen gelernt hat, zeigte sich gestern hocherfreut über seinen neuen Stürmer: "Ich habe immer gesagt, dass wir uns in der Spitze verstärken müssen und hätten keinen besseren als Marcel finden können. Ich bin froh, dass sich so ein Spitzenmann für die Krefeld Pinguine entschieden hat." Der Trainer hofft, dass sich Müller nach einem Jahr weiter für die Pinguine entscheidet: "Es wäre schön, wenn wir mit Marcel neben Daniel Pietta und Martin Schymainski einen weiteren Spieler hätten, mit dem man langfristig was aufbauen kann."

Müller selbst wirkte sichtlich erleichtert, dass in seiner Karriere das Kapitel Hamburg Freezers jetzt abgeschlossen ist: "Ich bin froh, dass ich wieder hier bin, hier war alles wunderbar und so familiär und herzlich. Rüdiger und Franz haben sich sehr um mich bemüht. Rüdiger hat mich fast genervt. Mir hat es bei den Pinguinen immer sehr gut gefallen, deshalb war für mich klar, dass Krefeld mein erster Ansprechpartner bleibt. Es gab auch andere Interessenten. Wir werden in der kommenden Saison alles geben, um bestmöglich abzuschneiden." Durch den regelmäßigen Kontakt zu seinen ehemaligen Krefelder Mitspielern Daniel Pietta, Christian Kretschmann und Thomas Supis war er stets über die Ereignisse bei den Pinguinen informiert.

Zu seiner Zeit an der Alster wollte er nicht viel sagen: "Es ist nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft nicht optimal gelaufen." Die Freezers hatten große Erwartungen in den ehemaligen National- und NHL-Spieler gesetzt, die er allerdings nicht erfüllen konnte. Deshalb wollten die Freezers ihn trotz eines gültigen Dreijahresvertrags auch loswerden und durch den kanadischen Torjäger Kevin Clark ersetzen. Vom DEL-Aus der Hamburger erfuhr Müller während seines Urlaubs in Australien: "Ich war zwei Tage auf einer Insel, wo es keinen Handyempfang gab. Als ich dann bei einem Rundflug plötzlich empfang hatte, bekam ich die Nachricht. Besonders für die Mitarbeiter im Umfeld der Mannschaft tut das mir sehr leid."

(RP)
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