Lokalsport Pinguinen fehlt das Glück des Tüchtigen

Chl · Eishockey: Die Krefelder verkauften sich gestern Abend im König-Palast in ihrem Auftaktspiel der Champions Hockey League gegen den finnischen Meister Kärpät Oulu bei der 0:2-Niederlage vor 3602 Zuschauern besser als erwartet.

 Krefelds Stürmer Istvan Sofron (Mitte) scheitert in dieser Szene am finnischen Torwart Sami Aittokallio. Acht Minuten vor dem Ende hatte der Ungar Pech mit einem Pfostenschuss.

Krefelds Stürmer Istvan Sofron (Mitte) scheitert in dieser Szene am finnischen Torwart Sami Aittokallio. Acht Minuten vor dem Ende hatte der Ungar Pech mit einem Pfostenschuss.

Foto: Thomas Lammertz

Lange Zeit stand die Saisonpremiere der Pinguine in der Champions Hockey League auf des Messers Schneide. Die technische Klasse des finnischen Meisters aus Oulu machten die Krefelder mit großer Laufbereitschaft und einem enormen Einsatzwillen wett. Spielerisch hielten sie prima mit und erspielten sich besonders im Mitteldrittel die Mehrzahl der Torchancen. Im Abschluss fehlte den Hausherren aber das Glück des Tüchtigen. Insgesamt zeigt die Leistung, dass die Pinguine in der Gruppe J der CHL durchaus die Chance besitzen, in die nächste Runde einzuziehen. Auch mit Blick auf die kommende DEL-Saison dürfte die Zuversicht der Fans gestern gesteigen sein.

Aus den ersehnten 4000 Zuschauer wurde für die Pinguine nichts. Das herrliche Sommerwetter und die Liveübertragung im Free-TV kosteten einige Fans. Die Finnen waren am Mittwoch pünktlich am Niederrhein eingetroffen und betraten um 18 Uhr zum ersten Mal das Eis im König-Palast. Gleich vier Trainer leiteten die einstündige Übungsstunde. Auf der Tribüne verfolgten Rick Addumo und Reemt Pyka das Treiben auf dem Eis. Hinterher unterhielt sich der Krefelder Co-Trainer mit dem finnischen Chefcoach.

Beide Trainer boten sieben Verteidiger und 13 Stürmer auf. Mit Markus Krawinkel tauchte vor dem Spiel plötzlich ein neuer Hauptschiedsrichter auf, weil der eingeplante Gordon Schukies aus Herne auf der A42 wegen einer Vollsperrung im Stau stand. Das Match begann für die Hausherren mit zwei Unterzahlspielen, die sie mit etwas Glück überstanden. Das war allerdings auch gut für das Selbstvertrauen, denn es entwickelte sich ein packendes Match. Die Krefelder konnten drei Überzahlspiele in Folge nicht nutzen. Dabei vergab Istvan Sofron die größte Einschussmöglichkeit. Der Ungar trug das Trikot des Topscorers, weil er in der ersten CHL-Saison hinter Adam Courchaine Krefelds erfolgreichster Scorer war. Bei fünf gegen fünf konnte sich kein Team eine klare Torchance herausspielen. Brenzlig wurde es für die Pinguine noch mal kurz vor der ersten Drittelpause, weil mit Oliver Mebus und Kyle Sonnenburg gleich zwei Akteure auf der Strafbank saß. Doch Torwart Tomas Duba verhinderte zweimal glänzend einen Rückstand. Pech hatte er dann kurz nach Wiederbeginn, als ausgerechnet sein Landsmann Ivan Huml im Dress der Finnen zur Führung abstaubte (24.). Das schockte die Pinguine nicht, im Gegenteil. Sie waren dem Ausgleich deutliche näher als die Gäste dem zweiten Treffer. Erst lenkte Martin Schymainsky ein Zuspiel von Mike Collins am Tor vorbei. Dann konnte der finnische Torwart einen Schuss von Collins so gerade eben mit der Fanghand abwehren. Die größte Chance vergab Hunter Bishop, der frei vor dem Tor auftauchte, aber genau auf den Goalie zielte.

Nach fünf Minuten des Schlussdrittels kamen die Pinguine zu ihrer fünften Überzahl. Statt des erhofften Ausgleichs trafen die Finnen mit einem Shorthander. Vorausgegangen war ein unnötiger Puckverlust der Krefelder an der Mittellinie. Torwart Duba hatte gegen den herrlichen Treffer von Mika Niemi keine Abwehrchance. In der 52. Minute waren die Schwarz-Gelben noch einmal mit einem Mann mehr auf dem Eis. Dabei traf Sofron aus Nahdistanz den Pfosten. Ein Anschlusstreffer hätte das Match sicher noch mal spannend gemacht. So blieb es bei der knappen Niederlage. Die KEV-Fans erkannten die sehr gute Leistung ihrer Mannschaft an und verabschiedeten die Spieler mit viel Beifall in die Kabine.

(RP)
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