Lokalsport Pinguine sind intensiv auf Spielersuche

Del · Eishockey: Verteidiger Reiß aus Wolfsburg ist im Gespräch. Heute wollen die Krefelder beim Gastspiel der Eisbären Berlin endlich wieder einen Heimsieg einfahren. Hanusch kehrt trotz der Verletzung von Supis nicht ins Team zurück.

 Verteidiger Andy Reiß, hier im Augsburger Trikot, ist auch für seine Qualitäten als Stürmer bekannt. Hier erzielte er am 5. Januar 2015 im Spiel gegen Krefeld den Siegtreffer zum 2:1. Colin Long und Tomas Duba konnten den Treffer nicht verhindern.

Verteidiger Andy Reiß, hier im Augsburger Trikot, ist auch für seine Qualitäten als Stürmer bekannt. Hier erzielte er am 5. Januar 2015 im Spiel gegen Krefeld den Siegtreffer zum 2:1. Colin Long und Tomas Duba konnten den Treffer nicht verhindern.

Foto: Michael Ruffler

So schön und wichtig der Derbysieg am Sonntag in Düsseldorf auch war, es bleibt keine Zeit zum genießen. Denn bereits heute Abend müssen die Pinguine im Heimspiel gegen die Eisbären Berlin (erstes Bully 19.30 Uhr) beweisen, dass der Erfolg gegen den rheinischen Erzrivalen kein Strohfeuer war. Der KöPa soll nach acht Heimniederlagen in Folge seinem Ruf als schwarz-gelbe Hölle endlich mal wieder gerecht werden. Der bisherige Negativrekord auf eigenen Eis datiert aus der Saison 2006/07, als am Ende der Hauptrunde fünf Heimspiele in Folge verloren wurden.

Auf die am Sonntag angekündigte Presseerklärung zur Suspendierung von Steve Hanusch wurde gestern nichts. Man wolle mit dem Spieler und dessen Berater noch ein abschließendes Gespräch führen. Mit der Verletzung von Thomas Supis, der noch am Sonntagabend in Duisburg am gebrochenen Unterarm operiert wurde, hat das Gespräch nichts zu tun. "Die Fakten haben sich dadurch nicht geändert. Es gibt vom Aufsichtsrat schon länger den Auftrag, für einige Spieler einen neuen Arbeitgeber zu finden. Es gab auch schon Anfragen", sagte Franz Fritzmeier. Gleiches gilt im Übrigen auch für Norman Hauner, wie der Trainer bestätigte: "Wir haben seit geraumer Zeit die entsprechenden Planungen eingeläutet. Aus wirtschaftlichen Gründen müssen wir so für Kapital sorgen, um neue Spieler verpflichten zu können. Wir sind auf jeden Fall vorbereitet, und das nicht erst seit Samstag. Der Markt ist natürlich nicht übersät mit Spielern." Bei den möglichen Neuzugängen soll es sich um Kontingentspieler und deutsche Spieler handeln. Zu denen gehört der 30-jährige Verteidiger Andy Reiß, der in Wolfsburg noch einen Vertrag bis zum Saisonende hat, bereits im Juli freigestellt wurde und seitdem ohne Verein ist. Grizzly-Manager Charly Fliegauf bestätigte gestern auf Anfrage der Wolfsburger AZ, dass die Pinguine an Reiß interessiert sind. Sollte eine weitere Ausländerlizenz vergeben werden, müsste immer ein Kontingentspieler auf die Tribüne, wenn alle zehn gesund sind.

Der Sieg in Düsseldorf ist für Fritzmeier auch die Folge der deutlichen Worte, die am Samstag vor dem Training an die Mannschaft gerichtet wurden: "Ich war in der Pause eigentlich sehr positiv gestimmt. Am Freitag war so ein Tag, wo mal fast gar nichts zusammenlief. Jedem muss klar sein, dass in einer Truppe wie wir jeder auf dem Eis mitziehen muss. Das geht nicht persönlich gegen einzelne Spieler, weil keiner was verbrochen hat, aber sie haben halt gesehen, dass wir es ernst meinen. Und sie haben gesehen, dass am Freitag deutlich ein Schritt gefehlt hat und alle zusammenhalten müssen. Wir sind ein Team, dass nur mit 100 Prozent Erfolg haben kann." Es sei auch ganz wichtig, dass es Samstag auch mal ein deutliches Zeichen gab: "Die Spieler haben gesehen, dass wir auf unserem Weg in eine Richtung fahren und dass es nicht viele Kompromisse gibt."

Für das heutige Spiel fordert Fritzmeier von seinem Team Aggressivität, um den Eisbären wenig Freiraum zu geben: "Die sind momentan vielleicht nicht in bester Verfassung, verfügen aber immer noch über ausreichend Potenzial." Und er hofft auch nach dem Sieg gegen die DEG immer noch auf eine bessere Chancenverwertung: "Sonst hätte es am Sonntag nach dem zweiten Drittel nicht 2:2 gestanden. Alleine Dragan Umicevic hätte in diesem Spiel berühmt werden können." Der Schwede präsentiert sich derzeit auf einem hohen internationalen Niveau und drückt dem Paradesturm eindrucksvoll seinen Stempel auf. Natürlich tragen auch Marcel Müller und Daniel Pietta dazu bei, dass dieses Trio in der DEL derzeit ohne Konkurrenz ist. Das wissen natürlich auch die Gegner. Daher schaut Fritzmeier besonders in Heimspielen darauf, dass seine erste Sturmreihe es nicht mit dem stärksten Block des Gegners zu tun bekommt. "Uns fehlt momentan das Geld, damit wir durch unsere zweite und dritte Reihe schwerer auszurechnen sind. Daher müssen wir uns wirtschaftlich verbessern", sagt der Trainer.

Durch die Verletzung von Verteidiger Supis, der gut sechs Wochen ausfallen soll, wird neben Mike Schmitz eventuell auch dessen Bruder Tom zum Kader gehören. Ferner liebäugelt Fritzmeier diesmal mit keinem Wechsel im Tor: "Wir haben jetzt acht Mal zu Hause verloren. Da tut eine Veränderung oft gut."

(RP)
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