Lokalsport Pinguine ohne Eriksson nach Hamburg

Del · Eishockey: Der Ausfall des schwedischen Stürmers wiegt bei den Krefeldern auf ihrem Weg zurück in die Zukunft schwer. Trainer Franz Fritzmeier musste gestern seine Offensivplanung fast komplett über den Haufen werfen.

 Henrik Eriksson verletzte sich gestern im Training an der Leiste. Auf seine Schnelligkeit und seine Schusskraft müssen die Pinguine heute in Hamburg und am Sonntag im Heimspiel gegen Ingolstadt (14.30 Uhr) verzichten.

Henrik Eriksson verletzte sich gestern im Training an der Leiste. Auf seine Schnelligkeit und seine Schusskraft müssen die Pinguine heute in Hamburg und am Sonntag im Heimspiel gegen Ingolstadt (14.30 Uhr) verzichten.

Foto: City-Press

Wenn heute Abend um 19.30 Uhr einer der beiden Hauptschiedsrichter in der Hamburger "Barclaycard-Arena" zum Auftaktbully bittet, dann beginnt für die Krefeld Pinguine eine neue Zeitrechnung. Erstmals seit dem Debüt von Rick Adduono am 18. Dezember 2009 beim Auswärtsspiel in Nürnberg steht bei den Schwarz-Gelben heute mit Franz Fritzmeier ein neuer Trainer an der Bande. Der 35-jährige Tölzer gilt auf dem Weg zurück in eine erfolgreiche Zukunft als Hoffnungsträger Nummer eins. Fast rund um die Uhr beschäftigte er sich mit seinem Team und den beiden kommenden Gegnern. Dabei musste er gestern einen herben Rückschlag einstecken. Henrik Eriksson verletzte sich beim Training an der Leiste. Zum Glück diagnostizierten die Ärzte am Nachmittag keinen Faserriss, sondern "nur" eine Zerrung. Trotzdem muss der schwedische Stürmer am Wochenende pausieren.

Nach einem Trainerwechsel, egal in welcher Sportart, klingen die Statements immer gleich: "Die Arbeit macht richtig Spaß. Die Spieler haben toll mitgezogen. Die Jungs sind sehr bemüht, das Geforderte sehr gut umzusetzen. Es gibt noch Korrekturbedarf." In der Regel bringt so eine Veränderung an der Bande mit sich, dass der bisherige Trainer vieles falsch oder nicht alles richtig gemacht hat. Nur Letzteres trifft für Adduono zu. Denn so viel falsch hat der Kanadier nicht gemacht. Unter seiner Regie wurde einmal das Viertel- und zweimal das Halbfinale erreicht. Allerdings auch mit weitaus mehr Talent auf dem Eis als jetzt. Daher tritt Fritzmeier auch nicht in allzu große Fußstapfen. Er muss beweisen, dass er aus dem aktuellen Kader mehr herausholen kann als sein Vorgänger.

Der neue Coach macht vieles anders. Sein modernerer Stil liegt schon im Altersunterschied begründet. Adduono ist kein Freund von neuen Methoden. "So wie man trainiert, so spielt man auch", sagt Fritzmeier. Sein Training ist daher auch deutlich wettkampforientierter als das von Adduono. Und seine Arbeit wirkt auch ein Stück weit professioneller. Vor dem Team-Training bittet er schon die Torhüter aufs Eis. Es wird mehr in Gruppen trainiert, um die Effektivität der einzelnen Mannschaftsteile zu fördern. "Jeder weiß jetzt, was zu tun ist. Und wenn Fehler passieren, weiß jeder, warum sie passiert sind", sagte gestern Herberts Vasiljevs. Der DEL-Dino blühte diese Woche im Training sichtbar auf. Auch viele seiner Mitspieler strotzten nur so vor Spielfreude.

Trotz der positiven Eindrücke sind die Pinguine gestern nicht als Favorit an die Alster gefahren. Bei realistischer Betrachtung beider Kader waren gestern Fritzmeiers folgende Worte zutreffend: "Köln und Hamburg sind für mich die Titelfavoriten. Auch Mannheim darf man nicht vergessen."

Die Freezers laden heute zur "MEN´S NIGHT". Für das starke Geschlecht gibt es beim "Hau den Lukas"-Spiel, beim Wasserträger-Wettkampf oder an der Boxbirne (härtester Punch) tolle Preise zu gewinnen. Hart wird es auch auf dem Eis zugehen. "Die Hamburger sind körperlich stark und bevorzugen ein hartes Forechecking. Wir müssen kompakt stehen und uns gegenseitig gut unterstützen", sagt Fritzmeier. Durch Erikssons plötzlichen Ausfall musste der Trainer sein Offensivkonzept auf der Busreise neu überdenken. Nur das Trio Vasiljevs/Pietta/Schymainski steht fest. In der Abwehr sind die beiden Duos Valentine/Fischer und St. Pierre/Mebus gesetzt. Das Trio Weihager/Supis/Sonnenburg wird sich im dritten Block abwechseln. Im Tor steht Tomas Duba. Fritzmeier führte am Mittwoch ein langes Gespräch mit seiner Nummer eins: "Er ist für uns eine wichtige Persönlichkeit, auch in der Kabine. Ich habe aber zu beiden Torhütern großes Vertrauen."

(RP)
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