Niederlage in Schwenningen Die Pinguine verschenken zwei Punkte

Die Krefelder unterlagen in Schwenningen mit 1:2 nach Verlängerung, vergaben aber bis zur 60. Minute den möglichen Sieg. Ansonsten boten die Schwarz-Gelben eines ihrer besten Auswärtsspiele. Müller musste krank passen.

 Der erste Saisontreffer von Diego Hofland brachte den Pinguinen zumindest einen Punkt (Archivbild).

Der erste Saisontreffer von Diego Hofland brachte den Pinguinen zumindest einen Punkt (Archivbild).

Foto: samla

Es ist wie verhext! Den Pinguinen fehlt weiter das Scheibenglück und sie belohnten sich gestern in Schwenningen für eine insgesamt ansprechende Auswärtsvorstellung vor einem Dutzend mitgereisten KEV-Fans nur mit einem Punkt. Dabei wären drei durchaus verdient gewesen, weil die Mannschaft viel mehr Leidenschaft, Einsatzwillen und Laufbereitschaft an den Tag legte als am Freitag im Derby gegen Köln. Doch sie ließen wieder einige gute Einschussmöglichkeiten aus oder fanden im sehr guten Torhüter der Wild Wings ihren Meister. Bis zum kommenden Wochenende mit dem Derby am Freitag in Düsseldorf und dem Heimspiel am Sonntag gegen Augsburg kann im Training an der Durchschlagskraft gearbeitet werden. Vielleicht ist dann auch Jordan Caron im Training wieder dabei.

Um die Derby-Niederlage gegen Köln aus den Beinen und aus den Köpfen zu schütteln, absolvierten die Pinguine am Samstag vor der Abfahrt nach Schwenningen eine 30-minütige Eiseinheit. Nicht dabei war Top-Torjäger Marcel Müller. Er hatte bereits Freitag in der ersten Drittelpause über Unwohlsein geklagt, biss aber auf die Zähne und hielt bis zum Spielende durch. Die Ärzte verordneten ihm drei bis vier Tage Bettruhe, so dass er die Reise in den Schwarzwald nicht mit antreten konnte. Die Mannschaft traf nach staufreier Anreise am Samstag gegen 19.30 Uhr im Teamhotel ein. Auf eine Eiseinheit am Spieltag verzichtete Rick Adduono, stattdessen stand gestern Morgen ein Spaziergang des Teams bei Temperaturen um minus vier Grad durch das schneefreie Villingen auf dem Programm. Danach bat der Coach zu einer ausführlichen Teambesprechung mit Videoanalyse, bevor es um 14.30 Uhr zum Stadion ging.

Im Tor erhielt Dimitri Pätzold den Vorzug vor Patrick Klein, weil dieser auch erkrankt war, aber zumindest als Back-up-Goalie auf der Bank Platz nehmen konnte. Martin Schymainski nahm Müllers Platz ein. "Wir haben die vergangenen Spiele der Schwenninger sehr genau analysiert, es kommt heute darauf an, dass wir zwischen den blauen Linien die Zweikämpfe gewinnen und Schwenningen keinen Platz geben. Wir müssen von der blauen Linie den Puck immer schnell vor das Schwenninger Tor bringen und dort sofort zum Abschluss kommen. Wichtig ist auch, dass wir im ersten Drittel in der Abwehr die Null halten und somit den Gastgebern etwas den Schwung nehmen" sagte der oberste Übungsleiter vor dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung.

Letzteres gelang nicht ganz, weil seine Mannschaft bei ihrer zweiten Unterzahl Acton viel zu viel Platz ließ und der Torjäger Torwart Dimitri Pätzold mit einem platzierten Handgelenksschuss ins kurze Eck überraschte (13.). Bis dahin waren die Wild Wings auch die bessere Mannschaft. Aber bis zur Pause hätten die Pinguine in Führung gehen können. Sie drückten mächtig auf den Ausgleich. Bei ihrer ersten Überzahl und auch danach lief der Puck prima durch die Reihen. Die Mannschaft präsentierte sich läuferisch, und spielerisch viel besser als am Freitag. Doch Torwart Strahlmeier hielt seinen Katen mit einigen tollen Saves sauber.

Im zweiten Drittel gab es auf beiden Seiten nur eine ganz klare Torchance. Direkt nach Wiederbeginn zielte Pokkula knapp über dem Kasten. Die Krefelder machten es besser. Nach toller Vorarbeit von Markus Nordlund erzielte Diego Hofland mit seinem ersten Saisontreffer den Ausgleich (29.). Zuvor hatten die Schwarz-Gelben eine unnötige Strafe von Kurt Davis überstanden. Auch die Schwenninger hielten sich bei ihrer einzigen Unterzahl im Mitteldrittel schadlos. Bei beiden Teams stand die Defensive im Vordergrund und neutralisierten sich so über weite Strecken.

Mit einer schönen Einzelleistung eröffnete Justin Feser das Schlussdrittel, scheiterte aber mit zwei Schüssen aus spitzem Winkel am Torwart. Danach waren es aber die Wild Wings, die offensiv einen Gang hoch schalteten und dem Führungstreffer näher waren als die Krefelder, die sich aber defensiv weiter sehr stabil und kampfstark präsentierten, auch als Schymainski auf der Strafbank saß. In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Martin Ness hatte Pech, als der Puck nach seinem tollen Solo knapp am langen Pfosten vorbei rutschte. Fast die ganzen letzten zwei Minuten mussten die Pinguine bei einer Strafe gegen Alex Trivellato in Unterzahl überstehen. Das klappte prima. Und Nordlund hatte bei einem Break sogar den Siegtreffer auf dem Schläger, doch die Scheibe sprang ihm über die Spitze. So blieb es nach der regulären Spielzeit bei der Punkteteilung. In der Verlängerung dauerte es nur 15 Sekunden, da lag der Puck im Krefelder Tor. Dragan Umicevic und Nick St. Pierre reagierten nach einem Pass an die blaue Linie zu spät, Bartalis lief alleine auf Pätzold zu und ließ dem Torwart keine Abwehrchance.

(RP)
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