Krefeld Pinguine Krefeld Pinguine stürmen die Himmelstreppe

Del · Eishockey: Gestern begann die Mannschaft mit der Vorbereitung. Pietta beim Treffen der DEL-Kapitäne. Samstag öffentliches Training

 Hoch oben auf dem Plateau der Halde stand für die Spieler Gymnastik auf dem Programm. Hier trainieren Mike Mieszkowski, Thomas Supis, Norman Hauner, Nick St. Pierre und Tomas Duba (alle von li.) ihre Bauchmuskulatur.

Hoch oben auf dem Plateau der Halde stand für die Spieler Gymnastik auf dem Programm. Hier trainieren Mike Mieszkowski, Thomas Supis, Norman Hauner, Nick St. Pierre und Tomas Duba (alle von li.) ihre Bauchmuskulatur.

Foto: us

Ein für den Sommer ungewöhnlich kalter Wind wehte den Pinguinen gestern früh auf der Halde Norddeutschland bei Neukirchen-Vluyn ins Gesicht, als sie die 390 Stufen der Himmelstreppe hinauf bis zum Plateau gestiegen waren. Die Aufschüttung dieser Bergehalde des ehemaligen Bergwerks Niederberg wurde im März 2001 abgeschlossen. Der als "Brennende-Halde" geltende Berg ist an seinem höchsten Punkt 102 Meter hoch. In der Halde lagern 80 Millionen Tonnen Gestein. Neben Profis und Amateuren aus vielen Sportarten wird die Halde von Reitern, Wanderern und Walkern, Gleitschirmfliegern sowie von Drachen- und Modellfliegern genutzt.

"Zum Glück ist es nicht so heiß wie vor zwei Wochen", sagte Co-Trainer Reemt Pyka. Mit der 90-minütigen Einheit aus einer Mischung von Ausdauer- und Krafttraining eröffneten die Krefelder ihr Vorbereitungsprogramm auf die neue Eiszeit. "So ein Training kannte ich bisher noch nicht. Es war anstrengend, hat aber Spaß gemacht", sagte Hunter Bishop. Der neue Stürmer hinterließ wie schon beim Leistungstest einen prima Eindruck. "Hunter ist eine Maschine. Ich hoffe, auch auf dem Eis", sagte Rick Adduono, der in der Heimat einige Kilo zugelegt hat und gestern ein wenig mittrainierte. "Hunters Sprungkraft ins unglaublich", sagte Physiotherapeut Florian Kreuzmann. Der Fettgehalt im Körper des 28-jährigen Amerikaners beträgt gerade mal sieben Prozent. "Das ist sehr wenig. Der nächste Spieler liegt bei 13 Prozent", erklärte Kreuzmann. Der ist nicht nur mit dem aktuellen Zustand der Neuzugänge zufrieden. Zum Beispiel sei bei Robin Weihager der Wert im Vergleich zum Vorjahr viel besser.

Bereits im vierten Jahr arbeiten die Pinguine mit dem Moerser Unternehmen "pa-training" (personal athletic training) zusammen. Dieser professionelle Athletik-Partner betreut Profi- und Leistungssportler aus vielen Teamsportarten und Individualsportarten wie Leichtathletik, Tennis oder Golf. Seit 2008 ist Torsten Voss, der Zehnkampfweltmeister von 1987, zusammen mit seinem Partner Christian P. Schneider verantwortlich für das gemeinsame Trainingskonzept. Das Pensum des Sommertrainings wurde von einer Einheit auf jetzt zwei bis drei pro Woche gesteigert. "Die Gruppe war größer als im Vorjahr, diese Spieler sind topfit", sagte Voss. Auch die Neuen? "Das werden wir am Mittwoch beim Athletik Test sehen. Sie sollten ja fit in Krefeld erscheinen", sagte Voss. Nicht alle Spieler war gestern anwesend. Daniel Pietta und Martin Schymainski vertraten die Pinguine in Hamburg beim Treffen der Kapitäne aller DEL-Vereine. Yared Hagos fuhr am Sonntag wieder zurück nach Schweden, wo seine Freundin ihr erstes Kind erwartet. Andreas Driendl war gestern erstmals nach seiner Salmonellen-Erkrankung im Kraftraum zu finden. Dominik Meisinger fühlt sich nach überstandener Krankheit (Pfeiffersche Drüsenfieber) zwar wieder viel besser, darf aber erst in zwei Wochen trainieren. "Die Gefahr, dass sich die Werte durch zu frühe Belastung wieder verschlechtern, ist bei dieser Krankheit besonders groß", sagte Kreuzmann. Daher wird er am Samstag um 16.30 Uhr fehlen, wenn das Team in der Rheinlandhalle zum öffentlichen Training das Eis betritt.

(RP)
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