Krefeld Pinguine Starke Pinguine ziehen Haien die Zähne

Krefeld · Die Krefelder bezwangen am Freitagabend ihren rheinischen Rivalen vom Dom mit einer tollen Leistung verdient mit 5:3 und machten tolle Werbung für das kleine Westderby am Sonntag gegen die Iserlohn Roosters.

 Gerade war Daniar Dshunossow für den verletzten Gustaf Wesslau ins Tor der Haie gekommen, da verfehlte Marcel Müller, der den Führungstreffer erzielte, nur knapp das Kölner Gehäuse.

Gerade war Daniar Dshunossow für den verletzten Gustaf Wesslau ins Tor der Haie gekommen, da verfehlte Marcel Müller, der den Führungstreffer erzielte, nur knapp das Kölner Gehäuse.

Foto: Thomas Lammertz

Nach einem sehenswerten, packenden und am Ende sehr spannenden Match feierten die Pinguine im König-Palast vor 6095 Zuschauern mit ihrer bisher besten Saisonleistung einen verdienten 5:3-Erfolg über die Kölner Haie. "Derbysieger", skandierten die KEV-Fans am Ende. Ihre Mannschaft knüpfte nahtlos an ihre starken Defensivauftritte auf fremdem Eis an und setzte diesmal auch in der Offensive vor den Augen von Bundestrainer Marco Sturm und dessen norwegischem Kollegen Roy Johansen Glanzpunkte. Mann des Abends war Torwart Andrew Engelage, der in einigen Phasen des Duells den Haien mit tollen Paraden glänzte. Nach diesem Erfolg dürften auch morgen beim kleinen Westderby gegen Iserlohn die Ränge sehr gut gefüllt sein. Zumal auch die Faninitiative "Der Siebte Mann", die als "Sponsor of the day" Pate des Spiels ist, Anerkennung von den Rängen verdient.

Vor dem Spiel wurde Trainer Peter Kaczmarek für 30 Jahre sehr gute Nachwuchsarbeit beim KEV geehrt. Der 66-Jährige bekam gestern auf dem Eis aus beiden Teams zusammen sieben Spieler zu sehen, die aus der Krefelder Talentschmiede stammen. In ihrem zweiten rheinischen Derby der Saison erwischten die Pinguine einen Start nach Maß. Nach nur 68 Sekunden traf Marcel Müller mit einem Schlagschuss von der blauen Linie ins Schwarze. Torwart Wesslau war die Sicht versperrt. Mit dieser frühen Führung im Rücken drehten die Hausherren mächtig auf. Die Folge war das 2:0 durch Pietta, der Kölns Routinier Schütz ganz alt aussehen ließ und die Scheibe aus kurzer Distanz unter die Latte in die Maschen setzte. Zwei Minuten später blieb Torwart Wesslau nach einem Gedränge auf dem Eis liegen und musste verletzt das Eis verlassen. Für ihn kam Dsunussow ins Tor. Nach zehn Minuten tauchten die Kölner dann häufiger im Krefelder Drittel auf. Dabei verhinderte Torwart Andrew Engelage gegen Torjäger Hanowski mit einer Glanztat den Anschlusstreffer. Gefährlich wurde es für die Pinguine bis zur ersten Pause noch einmal bei einer Strafe gegen Mikko Vainonen.. Doch gegen das derzeit erfolgreichste Powerplay der Liga hielten sich die Schwarz-Gelben schadlos und wurden mit sehr viel Beifall in die Kabine begleitet.

Im zweiten Drittel fand die packende und auf gutem Niveau stehende Begegnung ihre Fortsetzung. Die Pinguine konnten bei ihrer ersten Überzahl (25.) den Vorsprung nicht ausbauen und gerieten danach unter Druck. Doch wie schon in Straubing und Wolfsburg verrichtete die Abwehr sehr gute Arbeit. Und wenn der Puck aufs Tor kam, war Torwart Engelage zur Stelle. Die größte Chance zum 3:0 ergab sich in der 35. Minute. Philipp Kuhnekath tankte sich schön vor das Kölner Tor. Doch statt zu schießen, blieb sein Zuspiel auf Nick St. Pierre im Slot hängen.

Noch perfekter als das Auftaktdrittel begannen für die Pinguine die letzten 20 Minuten. Nach nur 27 Sekunden traf Kurt Davis mit einem Distanzschuss. Zusätzlich kassierten die Kölner noch eine Strafe. Doch einen Fehler im Spielaufbau nutzte Brian Jones zu einem Break und wurde von Markus Nordlund von den Beinen geholt. Den fälligen Penalty setzte der Kölner gegen die Querstange. Als die Schiedsrichter eine Strafe gegen Joel Keussen anzeigten, stocherte Krämmer den Puck am kurzen Pfosten über die Linie, was der Videobeweis bestätigte. Knapp zwei Minuten später sorgte Shugg mit einem Distanzschuss für den Anschlusstreffer. Nur 34 Sekunden später marschierten die Schiedsrichter schon wieder vor den Bildschirm. Ein Schuss von Adrian Grygiel kullerte über den Torwart hinweg über die Linie. Der Rettungsversuch eines Kölners war gescheitert. Dieser Treffer war eigentlich den Rest des Spiels goldwert. Doch die Haie kamen nach einem Foul von St. Pierre gegen Ehrhoff in Überzahl. Dabei machte es Eriksson mit seinem Treffer noch einmal richtig spannend. 97 Sekunden vor dem Ende nahm der Kölner Trainer seinen Torwart vom Eis. Die KEV-Fans hielt es nicht mehr auf ihren Plätzen, und sie feuerten ihre Mannschaft an. Der Lohn war der erste Saisontreffer von Christoph Gawlik, der in den leeren Haie-Käfig traf.

(RP)
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