Krefeld Pinguine Rick Adduono kämpft um den Fortschritt

Krefeld · Genau heute vor einem Jahr übernahm der Kanadier bei den Krefeld Pinguinen zum zweiten Mal das Traineramt. Patrick Seifert soll morgen im Heimspiel gegen die Eisbären sein Comeback feiern.

 Als Rick Adduono vor einem Jahr erneut das Traineramt übernahm, wollte er das Team wieder in sichere Play-off-Gefilde führen. In dieser Saison machte ihm bisher das große Verletzungspech einen Strich durch die Rechnung.

Als Rick Adduono vor einem Jahr erneut das Traineramt übernahm, wollte er das Team wieder in sichere Play-off-Gefilde führen. In dieser Saison machte ihm bisher das große Verletzungspech einen Strich durch die Rechnung.

Foto: citypress

Als Rick Adduono heute vor einem Jahr aus seiner Heimatstadt Thunder Bay am König-Palast eintraf und zum zweiten Mal in Krefeld Chefcoach wurde, stand er vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Zu diesem Zeitpunkt standen die Pinguine nach 29 Spielen mit nur 28 Punkten am Tabellenende. Der Abstand zu Platz zehn betrug damals neun Punkte. Nach den ersten fünf Spielen unter seiner Regie standen 34 Punkte zu Buche. Der Abstand zum rettenden Ufer betrug noch sieben Punkte und konnte am 35. Spieltag auf vier Zähler reduziert werden. Näher kam die Mannschaft aber nie mehr an Rang zehn heran und wurde am Ende Letzter.

Im Moment sind die Pinguine Vorletzter. Die Ausgangsposition ist ähnlich wie vor 12 Monaten. Fünf Punkte sind die Schwarz-Gelben von Platz zehn entfernt. Daher spricht einiges dafür, dass die Pre-Play-offs nicht mehr erreicht werden können. Ein Funken Hoffnung besteht trotzdem. Denn Adduonos Mannschaft verfügt über deutlich mehr Einsatzwillen, Leidenschaft und Kampfkraft als vor einem Jahr. Und seine Spieler glauben wirklich noch daran, das Saisonziel erreichen zu können. Nicht die in der Vorsaison vielen enttäuschenden Vorstellungen sind diesmal der Hauptgrund für fehlende Punkte, sondern das Verletzungspech und ein Stück weit auch Qualität, besonders in der Abwehr.

Adduono akzeptiert die Bedingungen und betont immer wieder seine Loyalität zu den Verantwortlichen, insbesondere zu Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz. Doch mit seiner ganzen Erfahrung weiß der 62-Jährige ganz genau, dass bei den Pinguinen sein Kampf um Fortschritt derzeit fast aussichtslos ist. Dabei hasst er Stillstand oder gar Rückschritt. "Was sollen wir machen? Wir müssen mit unseren finanziellen Möglichkeiten leben und das Beste daraus machen", betont er immer wieder, wenn es nicht gut läuft. Nach Außen trägt Adduono alle Personalentscheidungen mit. Insgeheim hatte er sich bestimmt keine Ergänzungsspieler aus der 2. Liga gewünscht, vor die er sich aber genauso energisch stellt wie vor den Rest des Teams: "Die Jungs hängen sich rein und geben ihr Bestes. " Im Vergleich zum Vorjahr sieht er durchaus eine größere Chance, die Play-offs zu erreichen: "Unser Team hat zwar weniger Erfahrung als vor einem Jahr, aber dafür einen besseren Teamgeist. Das ist eine gute Gruppe, die immer positiv denkt. Sie arbeitet hart zusammen, jeder ist für jeden da. Leider haben wir dafür zu wenig Punkte."

28 Spiele bleiben Adduono noch, seine zweite "Mission impossible" zu erfüllen. Die vier Punkte aus den beiden Spielen gegen Ingolstadt und München stärken das Selbstbewusstsein vor dem morgigen Heimspiel gegen Berlin. Es ist das zweite von vier Duellen in Folge gegen ein Team aus den Top-Vier der Tabelle. Denn danach geht es nach Wolfsburg (26.12.) und Nürnberg (28.12.). Adduono hofft, dass sein Team dabei hier und da Punkte sammeln kann: "Wir haben es bis auf das Spiel in Mannheim geschafft, uns defensiv zu stabilisieren. Natürlich ist das auch ein Verdienst von Patrick Klein und Dimitri Pätzold. Beide machen auch das Team besser. Mit einem starken Torwart im Rücken steigt automatisch auch das Selbstvertrauen der anderen Spieler. Jetzt brauchen wir mehr Tore von unseren Reihen zwei bis vier. Die ersten guten Ansätze waren ja schon da." Der Coach sehnt sich daher auch besonders nach der Rückkehr von Jordan Caron. Als Weihnachtsgeschenk für das Team und die Fans fällt der Kanadier wahrscheinlich aus. "Vielleicht klappt es bis zum Heimspiel gegen Iserlohn. Wunderdinge darf man von ihm sicher nicht erwarten. Auch so ein Spieler braucht einige Einsätze, um wieder richtig rein zu kommen. Aber allein schon mit seiner Einstellung und seiner Qualität kann er uns sofort helfen", sagt Adduono. Besser sieht es dagegen bei Patrick Seifert aus. Wenn der Verteidiger heute das Training ohne Probleme übersteht, wovon der Trainer gestern ausging, wird er morgen gegen Berlin sein Comeback feiern.

(RP)
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