Krefeld Pinguine Niedergeschlagenheit besiegt

Krefeld · Die Enttäuschung von der Niederlage gegen Schwenningen steckten die Krefeld spätestens am Sonntag nach dem ersten Bully in Ingolstadt weg. Torwart Engelage, Hofland und Seifert drohen morgen in München auszufallen.

 Ob Andrew Engelage morgen im Tor stehen kann, war gestern fraglich. Der Kanadier war Sonntag im ersten Drittel am Kopf von einen Ellenbogencheck des Verteidigers Pelech erwischt worden und musste im letzten Drittel passen.

Ob Andrew Engelage morgen im Tor stehen kann, war gestern fraglich. Der Kanadier war Sonntag im ersten Drittel am Kopf von einen Ellenbogencheck des Verteidigers Pelech erwischt worden und musste im letzten Drittel passen.

Foto: ispfd

Rick Adduono wollte es nicht glauben. Zweimal fragte er vor dem Spiel in Ingolstadt im Gespräch mit unserer Zeitung nach: "Hat Bremerhaven wirklich gegen Mannheim gewonnen?" Ähnlich wird es am späten Sonntagabend auch Fischtown-Coach Thomas Popiesch ergangen sein, als der von den Siegen der DEG gegen Nürnberg und der Krefelder in Ingolstadt erfuhr. Es ist wirklich verrückt, welche teilweise sehr überraschenden Ergebnisse bisher in der DEL zu Buche stehen. Die Topteams nehmen ihre potenziellen Punktelieferanten vielleicht noch nicht erst genug oder legen den Schalter im Kopf erst um, wenn es um die beste Ausgangsposition für die Meister-Play-offs geht.

Das gilt selbst für den aktuellen Tabellenführer München, allerdings nicht auf eigenem Eis. Da gab es bisher nur beim 0:4 gegen den bayrischen Rivalen Ingolstadt eine Niederlage. Daran können die Pinguine morgen (19.30 Uhr) beim Gastspiel in der Olympia-Eishalle etwas ändern. Mit dem Sieg in Ingolstadt im Rücken lässt sich diese hohe Hürde sicher leichter angehen. Allerdings stand gestern noch nicht fest, ob die angeschlagenen Akteure Andrew Engelage, Diego Hofland und Patrick Seifert einsatzfähig sind. Mal sehen, wer von dem Trio heute nach dem Training mit in den Mannschaftsbus steigen wird. Der Torwart soll nach ersten Informationen nicht lange ausfallen.

Wie wertvoll am Sonntag für die Pinguine der Erfolg an der Donau war, spürte man hinterher im Kabinengang sehr deutlich. Es herrschte nicht mehr eine so angespannte Atmosphäre wie vor dem Spiel. Da war deutlich zu erkennen, wie sehr die Heimniederlage gegen Schwenningen am Selbstvertrauen genagt hatte. Sportdirektor Matthias Roos war am Freitag nach dem Spiel derart niedergeschlagen, dass ihm kaum ein Wort zu entlocken war.

"Gegen Schwenningen haben wir gut angefangen, vier Gegentore im ersten Drittel waren aber zu viel, obwohl wir danach noch 40 Minuten gutes Eishockey gespielt haben und genügend Torchancen hatten. Beim fünften Gegentreffer hatten wir auch etwas Pech. In Ingolstadt haben wir drei Drittel gut gespielt und nur ein paar Fehler gemacht. Insgesamt war es ein gutes Auswärtsspiel von uns. Wir haben verdient drei Punkte mitgenommen. Eigentlich hätten es am Wochenende auch sechs Punkte sein können, aber die drei Punkte halten uns gut im Geschäft", sagte Kapitän Adrian Grygiel. Anders als in der Vorsaison, wo die Mannschaft häufig zwei verschiedene Gesichter zeigte, waren die Leistungen am Wochenende insgesamt ansprechend. Sonst hätten die KEV-Fans ihr Team am Freitag auch nicht so großartig unterstützt und zum Sieg peitschen wollen. "Wenn ich die Leistung meiner Mannschaft in den 14 Spielen bislang sehe, hätten wir schon jetzt 20 Punkte auf dem Konto haben müssen," sagte Adduono am Sonntag vor der schweren Aufgabe in Ingolstadt. Jetzt sind es wenigsten deren 18.

Das Wochenende zeigte erneut, dass die Pinguine einen starken Teamgeist in die Waagschale werfen können. Gegen die Wild Wings wurde zweimal ein Rückstand wettgemacht. In Ingolstadt wurden die Ausfälle während des Spiels eindrucksvoll kompensiert. "Nach dem Ausfall von Andrew Engelage und Patrick Seifert wollten wir im letzten Drittel noch mal richtig Gas geben. Das ist uns gut gelungen, wir waren da die klar bessere Mannschaft. Für Patrick Klein war es nicht leicht, aber er hat einen guten Job gemacht", sagte Martin Schymainski. Neben dem Teamgeist zeigte sich auch, dass die sportliche Leitung bei den Nachverpflichtungen ein glückliches Händchen bewies. Erstmals trug sich das Trio Nordlund/Gawlik/Caron in einem Match in die Torschützenliste ein.

Besonders Christoph Gawliks erste Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte war eine Geschichte, die im Sport immer wieder erzählt wird. Ausgerechnet der Meister-Siegtorschütze des ERC im letzten Play-off-Finalspiel gegen Köln sorgte mit seinem Führungstreffer zum 3:2 bei den Panther-Fans für Entsetzen. Gefeiert wurde der verlorene Sohn am Ende trotzdem. So geht man mit Helden um, die heute Gegner sind. Christian Ehrhoff lässt grüßen.

(RP)
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