Krefeld Pinguine Müllers Abschied schockt die KEV-Fans

Krefeld · Der Torjäger bedankt sich nach dem Heimspiel gegen Nürnberg bei den Zuschauern und nennt die Gründe, warum er nicht mehr für die Pinguine spielen wird. Daniel Pietta wünscht sich auf allen Ebenen mehr Qualität.

 Nach dem Spiel gegen Nürnberg gehen auf dem Eis die Blicke von Daniel Pietta und seinem Sohn Henri angesichts der ungewissen Zukunft in Krefeld ins Leere. Bei Marcel Müller und seinem Sohn Theo ist schon eine gewisse Vorfreude auf die nächste Saison zu erkennen.

Nach dem Spiel gegen Nürnberg gehen auf dem Eis die Blicke von Daniel Pietta und seinem Sohn Henri angesichts der ungewissen Zukunft in Krefeld ins Leere. Bei Marcel Müller und seinem Sohn Theo ist schon eine gewisse Vorfreude auf die nächste Saison zu erkennen.

Foto: samla

Die letzte Spielszene der Krefelder DEL-Eiszeit war symbolisch für den Saisonverlauf und slapstickreif. Als die Pinguine in der Schlussminute mit zwei Mann mehr auf dem Eis auf den Ausgleich drängten, stolperte Kurt Davis bei einem Konter der Nürnberger beim Rückwärtslaufen, so dass Ehliz sich den Puck angeln konnte und ihn in den leeren Kasten der Schwarz-Gelben unterbrachte. So war es dann wie so häufig in dieser Spielzeit, die Schwarz-Gelben verließen als Verlierer das Eis. Rick Adduono bedauerte hinterher, dass seine Mannschaft nicht für ihren Willen, die Ice Tigers zu bezwingen, belohnt wurde. Von den vereinzelnden "Adduono-Raus-Rufen" habe er nichts mitbekommen: "Ich kann die Fans verstehen, wenn sie sauer sind. Aber jeder hier hat versucht, immer sein Bestes zu geben. Viele Umstände, die wir nicht beeinflussen konnten, haben dazu geführt, dass wir die Play-offs nicht erreicht haben."

Wenn nach der Olympiapause in Straubing, Ingolstadt und Düsseldorf noch drei Auswärtsspiele auf dem Programm stehen, geht es nur noch darum, nicht wie im Vorjahr Letzter zu werden. Allerdings würde das die sowieso schon trübe Stimmung auch nicht mehr belasten. Tiefer kann bei den Fans der Stachel der Enttäuschung nicht mehr sitzen. Sie hatten große Hoffnungen in den personellen Umbruch gesetzt, den die Verantwortlichen im Sommer vollzogen. 14 neue Spieler prägten das Gesicht der Mannschaft. Wäre da nur nicht dieses elende Verletzungspech gewesen. Denn an Einsatzwillen, Kampfgeist und Laufbereitschaft fehlte es dem Team nur in wenigen Punktspielen. Auch am Freitag beim "Finale" stimmte die Einstellung. Das honorierten die Zuschauer mit lautstarker Unterstützung und feierten ihre Schützlinge nach Spielende.

In einen kurzfristigen Schockzustand gerieten die KEV-Fans, als der verletzte Marcel Müller in Zivilkleidung vors Mikro trat. Denn der beste deutsche Torschütze der Liga gab seinen Abschied von Krefeld bekannt und bedankte sich für die Unterstützung der Fans. Und für alle, die nicht im Stadion waren, postete er am Samstag bei Facebook seine Meinung: "Liebe Fans und Freunde der Krefeld Pinguine, ich möchte mich von ganzem Herzen für die Unterstützung in den vergangenen beiden Spielzeiten bedanken. Ich ziehe wirklich meinen Hut vor eurer Treue und Standhaftigkeit. Nach drei sportlich recht bescheidenen Jahren stand der Großteil von euch trotzdem hinter uns und hat uns immer unterstützt. Als Eishockey-Profi ist die Zeit, in der man auf höchstem Niveau spielen kann, begrenzt. Damit auch die Zeit, in der wir Profis Geld verdienen und Meisterschaften gewinnen können. Natürlich hat meine Entscheidung auch finanzielle Gründe, aber die standen längst nicht im Vordergrund. Ihr habt gesehen, wie wohl meine Familie und ich uns in Krefeld gefühlt haben. Wir haben hier Freunde fürs Leben gefunden und eine wunderbare Zeit gehabt. Aber mir fehlt hier leider eben die sportliche und persönliche Perspektive, kurzfristig den Traum eines Pokalgewinns wahr werden zu lassen. Die aktuellen Planungen lassen das für mich leider nicht erkennen. Darüber hinaus habe ich leider auch das Gefühl vermittelt bekommen, dass man gar nicht so traurig ist, wenn ich meinen Vertrag nicht verlängere." Auch Daniel Pietta verabschiedete sich von den Fans, allerdings nur vorübergehend für seinen Wechsel nach Schweden. "Ich danke den Fans für die Unterstützung. Schön, dass heute noch so viele gekommen sind." Wie sein Kumpel Müller fand er kritische Worte. "Wir müssen in der neuen Saison auf allen Ebenen Qualität hinzubekommen, dann sehen wir vielleicht hier wieder Play-offs. Natürlich werde ich im Sommer zurückkommen, aber es sollten sich einige Dinge ändern."

(RP)
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