Krefeld Pinguine Henrik Eriksson kommt zu spät in Fahrt

Krefeld · Der schwedische Stürmer erzielte am Wochenende die Hälfte der Krefelder Treffer. Auf einen neuen Vertrag kann er 28-Jährige wohl nicht hoffen. Ein Fan-Traum dürfte unerfüllt bleiben: Christian Ehrhoff will die magische Marke von 1000-NHL-Spielen erreichen.

 Henrik Eriksson hat auf der Zielgerade der Saison Fahrt aufgenommen. Dennoch stehen die Zeichen auf Abschied: "Ich würde gerne bleiben, aber mit mir hat noch keiner gesprochen", sagt der Schwede.

Henrik Eriksson hat auf der Zielgerade der Saison Fahrt aufgenommen. Dennoch stehen die Zeichen auf Abschied: "Ich würde gerne bleiben, aber mit mir hat noch keiner gesprochen", sagt der Schwede.

Foto: docdoc

An Einsatzwillen und Kampfgeist mangelte es den Krefeld Pinguinen in dieser Eiszeit nur selten. Das alleine reichte allerdings meist nicht aus, um die vielen engen Duelle am Ende zu gewinnen. Es fehlte oft an der notwendigen Offensivkraft, besonders in Überzahl. Schließlich spiegeln besonders die 115 Treffer, die wenigsten aller Vereine, den letzten Tabellenplatz wider. Am Wochenende erzielten die Krefelder drei ihrer sechs Treffer mit einem Mann mehr auf dem Eis. Und jeweils hieß der Schütze Henrik Eriksson, der sich am Sonntag an seinem Geburtstag (28) mit zwei Treffern selber das schönste Geschenk machte.

"Wir haben in beiden Spielen eine gute Leistung gezeigt. Vor allem den Kölner hat man angemerkt, dass sie wegen der Play-offs unter Druck standen. Gegen viele meiner Landsleute zu spielen, das war natürlich etwas Besonderes für mich. Gustaf Wesslau spielt schon etwas anders, als andere Torhüter. Das wusste ich vorher", sagte der Schwede nach dem Sieg in Nürnberg. Er sei sehr glücklich und freue sich, dem Team mit drei Toren geholfen zu haben. Zu seiner aktuellen Situation sagte er: "Mit "Pizzi" und "Schimmi" zu spielen, das hilft mir sehr. Der Unterschied zwischen der dänischen Liga und der DEL ist doch sehr groß. Dann kamen auch noch Verletzungen dazwischen, deshalb brauchte ich eine längere Eingewöhnungszeit."

Auf die Frage, ob er seine Zukunft in Krefeld sieht, antwortete er: "Ich würde gerne bleiben, aber mit mir hat noch keiner gesprochen." Daher stehen die Zeichen auf Abschied, obwohl Eriksson auf der Zielgeraden der Saison Fahrt aufgenommen hat.

Die Ausbeute in Überzahl ist auch für Daniel Pietta der Schlüssel zum ersten Sechs-Punkte-Wochenende unter der Regie von Franz Fritzmeier. "Unsere Special-Teams haben in beiden Spielen gut funktioniert. Wenn du in Überzahl Tore erzielst, gewinnst du auch die engen Spiele. Das hat uns bislang häufig gefehlt. Es waren zwei verdiente Siege nach jeweils guter Teamleistung, darauf müssen in den letzten Saisonspiele aufbauen", sagte der Center. Normalerweise kann er während einer Unterbrechung der Hauptrunde nicht durchatmen. Denn zuletzt musste der stets zur Nationalmannschaft. "Vom Bundestrainer habe ich bislang nichts mehr gehört. Ich werde Montag etwas Karneval feiern und Dienstag und Mittwoch die Füße hochlegen. Ab Donnerstag bereite ich mich individuell mit Krafttraining auf die restlichen acht Spiele vor", sagte Pietta.

Neben den Förderlizenzspielern ist auch Patrick Galbraith weiter im Einsatz, der beim Länderturnier in Kopenhagen für die dänische Nationalmannschaft im Tor stehen wird. Er empfahl sich in Nürnberg mit einer starken Leistung für einen Einsatz in seiner Heimat. Auch sonst sorgte die gesamte Mannschaft für die vielleicht beste Auswärtsleitung der Saison. "Das Spiel hat mir besser gefallen als die Partie vor zwei Wochen in Krefeld beim 6:7. Heute hatte das viel mehr mit Eishockey zu tun", sagte Fritzmeier, dem am Sonntag nach dem Spiel auch von seinem Vater gratuliert wurde. Der Krefelder Trainer fliegt heute ins finnische Oulu, wo morgen das Finale der Champions-Hockey-League stattfindet. Ab Mittwoch wird er sich weiter mit den Planungen für die neue Eiszeit beschäftigen. Das erste Training nach der Pause findet am kommenden Montag statt; nach der Rückkehr aus Nürnberg zog es noch vor allem die Nordamerikaner in die Fankneipe Karussell, um den Superbowl zu schauen.

Rüdiger Noack war am Wochenende in Bremerhaven und soll dort Torjäger David Stieler angeschaut haben. Der Tscheche mit deutschem Pass ist sicher ein interessanter Mann. Viele KEV-Fans träumen davon, dass Christian Ehrhoff seine Zelte in Los Angeles abbrechen wird und in die Heimat zurückkehren wird. "Ich weiß, dass Christian unbedingt 1000 NHL-Spiele erreichen will. Wenn er gesund bleibt, wird er das sicher schaffen", sagt Noack, der regelmäßig mit Ehrhoff in Kontakt steht.

(RP)
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