Krefeld Pinguine Jüngster Coach der DEL soll Krefeld starkmachen

Krefeld · Vor zwei Wochen löste Franz-David Fritzmeier den Kanadier Rick Adduono bei den Krefeld Pinguinen ab. Der jüngste Trainer der Liga kommt bei den Spielern gut an. In zwei Tagen steht das Derby gegen Düsseldorf auf dem Programm.

 Franz-David Fritzmeier steht vor seinem dritten Spiel als Cheftrainer.

Franz-David Fritzmeier steht vor seinem dritten Spiel als Cheftrainer.

Foto: T.L.

Wenn Franz-David Fritzmeier von Spielen gegen die Düsseldorfer EG spricht, dann funkeln seine Augen. "Egal, ob es für mich mit Krefeld, Duisburg oder Mannheim gegen die DEG ging, waren das immer ganz spezielle Duelle", sagt der neue Trainer der Krefeld Pinguine. In zwei Tagen steht er nun als jüngster Coach der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) im König-Palast beim Straßenbahn-Derby als Chefcoach des jüngsten Teams der Liga hinter der Bande. "Ich freue mich riesig. In Krefeld gelten die Heimspiele gegen die DEG als Saisonhöhepunkte. Ich erwarte ein hartumkämpftes und spannendes Match", sagt der 35-Jährige vor seinem dritten Punktspiel mit den Schwarz-Gelben.

An ein Spiel gegen die DEG erinnert er sich besonders gerne zurück. Am 10. Dezember 2006 verließ er als Stürmer mit den Füchsen Duisburg als Sieger das Eis: "Ende des zweiten Drittels stand es 3:0 für uns. Da nahm DEG-Coach Don Jackson bei einer doppelten Überzahl zusätzlich Torwart Jamie Storr vom Eis. Ich habe dann zum 4:0 in das leere Tor getroffen." Das blieb auch sein einziger Treffer gegen Düsseldorf.

Als Fritzmeier vor zwei Wochen den zurückgetretenen Rick Adduono beerbte, begann im Krefelder Eishockey eine neue Zeitrechnung. Schließlich löste er mit dem 60-jährigen Kanadier den dienstältesten Coach der Liga ab. Jung, dynamisch, kämpferisch und zielstrebig - so präsentierte er sich bei seiner Vorstellung. Bereits am Tag nach der Vertragsunterzeichnung hatte er acht Saisonspiele der Pinguine analysiert. Er wusste sofort, wo er den Hebel ansetzen musste.

Und das gleich mit Erfolg. Gegen Hamburg und Ingolstadt wurde die Flut der vielen Gegentore und Strafzeiten gestoppt und mit drei Punkten aus beiden Spielen sein gestecktes Minimalziel erreicht. "Wer viel läuft, muss nicht haken", lautet seine Devise. Auch mit der Physis seiner Spieler war Fritzmeier nach erster Analyse nicht zufrieden: "Wir brauchen gute Beine und ein größeres Lungenvolumen." Nach der ersten Trainingswoche klagten einige Spieler über Muskelkater. Sie mussten in den Übungseinheiten weite Wege gehen und das Zweikampfverhalten forcieren. "Wie man trainiert, so spielt man auch", sagt Fritzmeier.

Von einem Vorbild als Trainer will der A-Lizenzinhaber nichts wissen: "Als Coach in Duisburg habe ich mir mal was von Jeff Tomlinson, von Uwe Krupp oder Rick Adduono abgeschaut, die Trainer bei unseren Kooperationspartnern waren. Auch in Köln als Assistent von Niklas Sundblad konnte ich was lernen. Ich habe meine Philosophie entwickelt." Und die kommt bei seinen Spielern gut an. "Franz hat jedem Spieler seine Rolle gegeben und viele kleine Dinge verändert, die uns als Team unglaublich guttun. Wir haben schon erste Schritte gemacht, haben aber noch ein Stück Arbeit vor uns. Viele Dinge, die schon angesprochen wurden, müssen wir noch in die Tat umsetzen", erklärt Herberts Vasiljevs, der einst genau wie Kapitän Daniel Pietta gemeinsam mit Fritzmeier für die Pinguine spielte. "Ich weiß, wie sie ticken. Sie sind für mich eine große Hilfe", sagt der neue Coach.

Auf die Zusammenarbeit mit seinen ganz jungen Spielern freut er sich besonders. Ein halbes Dutzend Talente seines Kaders kennt er bereits aus seiner Zeit in Duisburg, wo er die Förderlizenzspieler der Pinguine weiterentwickelte. Er scheut sich nicht, sie ins kalte Wasser zu werfen. Er selbst unterschrieb mit 16 beim SC Riessersee seinen ersten Profivertrag und gab mit 19 in Mannheim sein DEL-Debüt.

"Wir kennen Franz sehr lange und haben seine Karriere intensiv verfolgt. Unsere Spieler, die unter ihm trainiert haben, sind begeistert von ihm. Als junger Trainer ist er in unserer jetzigen Situation und für unser Konzept der ideale Mann", sagt Krefelds Sportlicher Berater Rüdiger Noack. Auch die Fans sind überzeugt, dass es unter Fritzmeier aufwärts gehen wird: "Der Franz, der kann's!" Ein Derbysieg am Freitag würde für sie als Bestätigung ihrer Überzeugung schon reichen.

(RP)
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