Krefeld Pinguine Flops und Tops der Pinguine

Während in dieser Saison Daniel Pietta und Michael Endraß von den Stürmern sehr positiv auffielen, waren Serge Payer und Rob Globke eine Enttäuschung. Allan Rourke empfahl sich für eine Vertragsverlängerung.

Eishockey Die große Angst, dass am Sonntag für immer das letzte Match der Pinguine in der Deutschen Eishockey-Liga stattfand, verdrängte bei den KEV-Fans die Enttäuschung über eine Saison voller Pleiten, Pech und Pannen. Feiern statt Trübsal blasen, lautete das Motto während des Duells gegen die Kassel Huskies. Entsprechend gut war hinterher auch die Stimmung bei der kleinen Saison-Abschiedsparty, zu der auch Trainer und Spieler erschienen.

Spieler sind zuversichtlich

Natürlich stand die Frage nach der Zukunft der Pinguine im Mittelpunkt. Die Spieler vermittelten ihren Fans Hoffnung, dass Krefeld ab September in der DEL wieder um Punkte spielen wird. Woher nehmen sie ihre Zuversicht? "Uns wurde gesagt, dass es weiter gehen wird", sagte Daniel Pietta. Von wem, wollte er nicht verraten. Jedenfalls hofft der Stürmer, der in dieser Saison eine herausragende Rolle im Team spielte und eigentlich für die WM im Notizbuch von Bundestrainer Uwe Krupp stehen müsste, dass Rick Adduono Trainer bleibt: "Er ist ehrlich und korrekt zu uns. Ohne ihn wären wir sicher früh aus dem Rennen gewesen."

Andere Spieler fürchten, dass Igor Pavlov zurückkehrt. Jedenfalls war der Russe zuletzt häufig in Krefeld anzutreffen. Sonntag sprach er während des Spiels gegen Kassel lange mit Berater Rüdiger Noack und später auch mit Geschäftsführer Wolfgang Schäfer. Die Meinungen gehen weit auseinander, ob sich die Pinguine die alte russische Schule nochmal antun sollen. Sein Training ist brutal hart, sein Coaching umstritten. "Unter Pavlov konnte bei uns doch jeder spielen wie er wollte", sagt Pietta. Und ob Charlie Stephens und Herberts Vasiljevs nächste Saison unter Pavlov die beiden erfolgreichsten Torschützen des KEV sein werden, ist zweifelhaft.

Vielmehr interessiert die Spieler derzeit, wer künftig das Sagen in der GmbH hat. "Ich hoffe, wir wissen bald, wer unser Ansprechpartner ist", sagte Richard Pavlikovsky am Sonntag, ehe er als bester DEL-Verteidiger der Saison ausgezeichnet wurde. Und das, obwohl er nur 37 Spiele absolvierte. Vielleicht haben sich die Experten ja überlegt, dass der Slowake diesen Titel schon letzte Saison verdient gehabt hätte.

Neben Pavlikovsky hätte auch Michael Endraß einen Pokal für den besten Rookie verdient. Der 21-Jährige, mit 172 Zentimetern der kleinste und mit 74 Kilogramm leichteste Spieler im Team, machte besonders unter Adduono von allen jungen Pinguinen den größten Sprung nach vorne. Auch Marcel Noebels zählt als jüngster Spieler zu den wenigen positiven Überraschungen dieser Spielzeit.

Als "Flop des Jahres" gehen Serge Payer, der als ehemaliger NHL-Stürmer nicht einmal ins Schwarze traf, und Rob Globke in die Geschichte des KEV ein. Von den Neuzugängen schlug nur Allan Rourke ein. Der Verteidiger gleicht seine Langsamkeit durch glänzendes Stellungsspiel und Zweikampfverhalten aus. Und 15 Treffer sind auch keine so schlechte Empfehlung für eine Vertragsverlängerung. Zumal er auf der Gehaltsliste nur im Mittelfeld angesiedelt ist.

(RP)
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