Krefeld Pinguine "Ein kleiner Schritt, mehr nicht"

Del · Eishockey: Nach dem Debakel gegen Köln setzten sich die Pinguine zur Krisensitzung zusammen. Gegen Mannheim gab es zwar endlich wieder einen Sieg, doch um die Wende herbeizuführen, ist das noch zu wenig, sagt Routinier Vasiljevs.

 Martin Schymainski, der sich hier gegen den ehemaligen Pinguin Sinan Akdag (links) durchsetzt, überwand Mannheims Torwart Youri Ziffzer bereits nach 59 Sekunden zum ersten Mal. Am Spielende standen gegen die Adler zwei Treffer und eine Torvorlage bei Schymainski in der Bilanz.

Martin Schymainski, der sich hier gegen den ehemaligen Pinguin Sinan Akdag (links) durchsetzt, überwand Mannheims Torwart Youri Ziffzer bereits nach 59 Sekunden zum ersten Mal. Am Spielende standen gegen die Adler zwei Treffer und eine Torvorlage bei Schymainski in der Bilanz.

Foto: Thomas Lammertz

Zehn Spiele haben die Krefeld Pinguine in der laufenden Saison in der DEL absolviert, und darin haben sie seit Sonntag zehn Punkte gesammelt - das ist, um es mal deutlich zu sagen, zum Sterben zuviel und zum Leben zu wenig. Heißt: Es reicht zwar, um die Rote Laterne als Schlusslicht wieder an Schwenningen abzugeben, doch um das angestrebte Saisonziel, einen Mindestens-Pre-Play-off-Rang zu erreichen, ist es nicht genug. Einen Zähler pro Spiel lautet die Bilanz. 1,5 Punkte, so zeigt es die Erfahrungen aus den Vorjahren, sollten es aber im Schnitt pro Partie schon sein, um das Ziel, nach 52 Spielen der Hauptrunde auf Platz 10 oder besser zu stehen, auch zu realisieren.

Nach der fürchterlichen Darbietung am Freitag beim 2:6 in Köln und dem damit verbundenen Sturz ans Tabellenende schrillten im schwarz-gelben Lager die Alarmsirenen in höchster Lautstärke. "Gegen Köln war es eine Katastrophe. Da haben wir nichts zustande gebracht und zurecht eine Klatsche kassiert", sagte etwa Co-Kapitän Martin Schymainski. Und auch Ex-Kapitän Herberts Vasiljevs sprach von einem "Totalausfall. Da lief gar nichts glatt. Wir hatten nur Sand im Getriebe und keine Puckkontrolle". Zu leiden hatte darunter vor allem Torwart Tomas Duba, dessen DEL-Saisondebüt zum Desaster geriet und er von sich aus nach dem fünften Gegentor binnen 35 Minuten angeschlagen mit einer Kieferprellung vom Eis ging. "Vielleicht hätte ich besser noch nicht gespielt. Der Einsatz gegen Köln kam schon ziemlich früh", sagte der Schlussmann selbstkritisch. "Hinzu kam dann noch die Kieferprellung. Danach konnte ich einfach nicht mehr weitermachen. Darum bin ich auch aus dem Tor gegangen."

Immerhin: Die Selbstkritik schien ansteckend zu sein. Nach RP-Informationen hatte sich das Team am Samstag zur Krisensitzung zunächst ohne Trainer und anschließend mit den Coaches zusammengesetzt und nach Wegen aus der Misere gesucht. Die Führungsspieler hatten daraufhin mit Chefcoach Rick Adduono das Gespräch gesucht. Herausgekommen sind zwei Dinge: Zum einen eine deutlich defensivere Ausrichtung in der Partie am Sonntag gegen Mannheim - und der erste Heimdreier. Aber man muss einschränkend sagen: Der deutsche Meister aus Mannheim, eh schon personell ziemlich gebeutelt angetreten, wirkte zumindest im ersten Drittel reichlich antriebslos. Das allerdings nutzten die Pinguine kräftig aus, um drei Tore vorzulegen. Maßgeblich daran beteiligt war Martin Schymainski. Der nur 1,68 Meter große Angreifer erzielte drei Treffer und gab noch eine Vorlage. Das wollte der 29-Jährige aber nicht überbewerten. "Meine Woche war nicht einfach. Wir hatten in der Familie einen Trauerfall, der mir ziemlich zugesetzt hat. Aber ich habe mir gesagt, dass das Leben weiter geht. Wir müssen hier arbeiten und Eishockey spielen", sagte "Schimmi", der nach dem ersten Sieg nach sechs Niederlagen einen Aufwärtstrend ausgemacht hat. "Die drei Punkte sind nach den sechs Niederlagen natürlich wichtig. Es ist aber keineswegs alles super. Wir haben zwar verdient gewonnen und recht gut gespielt, aber eben nicht konstant über die gesamten 60 Minuten. Und wir müssen uns noch bei Patrick (Torwart Klein, die Red.) bedanken, der überragend gehalten und drei hundertprozentige Chancen der Mannheimer zunichte gemacht hat."

Jetzt geht es am kommenden Freitag nach Wolfsburg und am Sonntag daheim gegen Iserlohn weiter, und da heißt es dann, entsprechend nachzulegen. "Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen", bringt es Herberts Vasiljevs auf den Punkt. "Die Leistung und der Sieg gegen Mannheim waren nur ein kleiner Schritt. Mehr aber auch nicht."

(RP)
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