Krefeld Pinguine Die Haie wollen sich Ehrhoff schnappen

Krefeld · Sollte der Verteidiger nach seinem Einsatz beim World-Cup in Nordamerika keinen neuen Vertrag mehr bekommen, wollen sich die Kölner die Dienste des 34-Jährigen sichern. Erster Ansprechpartner bleibt aber Krefeld.

 Verteidiger Christian Ehrhoff (Nr. 10) kam im Spiel der Europa-Auswahl gegen Tschechien insgesamt nur acht Minuten und 19 Sekunden zum Einsatz. Hier setzt er sich im Kampf um den Puck gegen den 20-jährigen Stürmer David Pastrnak von den Boston Bruins durch.

Verteidiger Christian Ehrhoff (Nr. 10) kam im Spiel der Europa-Auswahl gegen Tschechien insgesamt nur acht Minuten und 19 Sekunden zum Einsatz. Hier setzt er sich im Kampf um den Puck gegen den 20-jährigen Stürmer David Pastrnak von den Boston Bruins durch.

Foto: rtr, dh

Sollte es tatsächlich so kommen, dass Christian Ehrhoff in der Deutschen Eishockey Liga im Trikot der Kölner Haie gegen die Pinguine antritt, dann würden die KEV-Fans sicher für lange Zeit unter Schock stehen. In der Domstadt hält sich nämlich hartnäckig die Nachricht, dass die Haie ein großes Interesse besitzen, ihr sowieso schon hochkarätig besetztes Team mit dem 34-jährigen Verteidiger noch einmal zu verstärken. Natürlich vorausgesetzt, Ehrhoff erhält nach seinem Einsatz für das Team Europa beim World Cup of Hockey im kanadischen Toronto kein Angebot aus der NHL und kann sich mit den Pinguinen nicht über ein Engagement einigen. Denn die KEV Pinguine GmbH bleibt für Ehrhoff der erste Ansprechpartner.

Vergangene Nacht stand Ehrhoff für das Team Europa im Spiel gegen Team Canada auf dem Eis. Zweifelsohne ein Höhepunkt seiner erfolgreichen Karriere. Im ersten Turnierspiel gegen das Team USA trug sich der immer noch beste deutsche Verteidiger beim 3:0-Sieg kurz nach Ablauf seiner Strafe als Vorbereiter des zweiten Treffers in die Scorerliste ein. Im zweiten Spiel gegen Tschechien stand er nicht mehr so lange auf dem Eis, weil sein Team häufig in Über- oder Unterzahl spielte. Allerdings hatte er eine Großchance auf dem Schläger, bei dem sein Schuss aus Nahdistanz von der Schlägerspitze eines Verteidigers genau auf den Torwart abgefälscht wurde. "Christian hat sich bisher sehr gut in Szene gesetzt. Ich würde mich für ihn freuen, wenn er in der NHL unterkommt. Schade, dass Las Vegas als neues NHL-Team erst nächste Saison an den Start geht", sagte Rüdiger Noack gestern.

Ehrhoff hatte während der Olympia-Qualifikation in Riga in einem Interview bei Facebook das Interesse von Teams aus Europa bestätigt, ohne allerdings Namen zu nennen. Nach Informationen unserer Zeitung sollen zum Beispiel der finnische KHL-Klub Jokerit Helsinki, Vereine aus der Schweiz, Red Bull München und eben die Kölner Haie dazu zählen. Noack hofft natürlich, dass sich sein "Lieblingsschüler" für die Pinguine entscheiden wird, falls aus der Fortsetzung der NHL-Karriere nichts wird: "Das Gesamtpaket muss stimmen. Es muss dabei auch um die Zeit nach Christians Karriereende gehen." Sollte sich Ehrhoff im Falle seiner sportlichen Rückkehr nach Europa nicht mit den Pinguinen einigen können, dann wäre Köln für ihn sicher eine Option, weil er dann in Krefeld wohnen bleiben könnte.

Die Pinguine können gleich morgen mit einem Sieg ihrem Trainingsgast Ehrhoff zeigen, dass es sich lohnen wird, in der DEL wieder das schwarz-gelbe Trikot überzustreifen. Wenn sich im Training kein Akteur mehr verletzt, können die Krefelder in Bestbesetzung zum ersten rheinischen Derby der neuen Saison fahren. Stürmer Marco Rosa, der am Wochenende wegen Adduktoren-Beschwerden fehlte, trainiert seit Dienstag uneingeschränkt mit. Dass die Mannschaft bisher von vielen Verletzungen verschont blieb, die aus der Trainings- und Wettkampfbelastung resultieren, begründete Physiotherapeut Florian Kreuzmann gestern so: "Franz Fritzmeier dosiert die Belastungen sehr akribisch. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir in den vergangenen Jahren zu Beginn der Meisterschaft so häufig mit dem kompletten Kader trainieren konnten."

Am Dienstag schickte Franz Fritzmeier beim Training alle Akteure, die am Wochenende viel Eiszeit bekamen, nach 45 Minuten vom Eis. Für den Rest des Kaders stand anschließend noch harte Arbeit auf dem Programm.

(RP)
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