Lokalsport Die Bäcker bringen Pinguinen kein Glück

Del · Eishockey: Die Krefelder boten im Heimspiel gegen München eine schwache Leistung und verloren 1:2. Den Schwarz-Gelben fehlt jedes Selbstvertrauen, was besonders in Überzahl deutlich wurde. Mike Mieszkowski vier Spiele gesperrt.

 In dieser Szene jubelten die KEV-Fans schon. Doch Münchens Torwart Danny Aus den Birken konnte den Puck mit der Fanghand noch vor der Linie fischen. Herberts Vasiljevs und Daniel Pietta lauern vergeblich auf den Abpraller.

In dieser Szene jubelten die KEV-Fans schon. Doch Münchens Torwart Danny Aus den Birken konnte den Puck mit der Fanghand noch vor der Linie fischen. Herberts Vasiljevs und Daniel Pietta lauern vergeblich auf den Abpraller.

Foto: Thomas Lammertz

Die Hoffnung, dass die Pinguine unter der Regie ihres neuen Trainers Franz Fritzmeier entscheidend in die Erfolgsspur kommen und die Pre-Play-offs erreichen, erhielt gestern einen herben Dämpfer. Vor der Saison-Minuskulisse (3279 Zuschauer) zeigten die Krefelder im Heimspiel gegen den EHC München, warum sie in der DEL das Tabellenende zieren. Dabei wollten die Schwarz-Gelben an ihre gute Vorstellung vom Spiel am Freitag in Mannheim anknüpfen. Doch alles, was die Mannschaft im Duell gegen den Tabellenführer auszeichnete, blieb gestern in der Kabine. Der Druck, endlich gewinnen zu müssen, besonders auf eigenem Eis, lähmte die Mannschaft gänzlich. Das beste Beispiel dafür war das grottenschlechte Überzahlspiel. Der Wille ist vorhanden, doch Glaube und Selbstvertrauen sind von Niederlage zu Niederlage immer mehr verloren gegangen.

Die Zeichen standen vor dem ersten Bully eigentlich deutlich auf Sieg. Denn wenn die Bäcker-Innung Krefeld/Kreis Viersen mit ihren 1500 Weckmännern erscheint, gab es bisher immer einen Erfolg zu feiern. Gestern brachten 31 Bäcker ihre köstliche Ware unters Volk, das nach drei Niederlagen in Folge nicht gerade zahlreich erschienen war. Vor dem Spiel wurde Herberts Vasiljevs für seine 600 Einsätze in der DEL unter großem Beifall mit einem Präsentkorb geehrt. Bei den Pinguinen fehlte gegenüber dem Freitagspiel Mike Mieszkowski, der für seine dritte Fünfminuten-Strafe in Mannheim für vier Spiele gesperrt wurde. Da Jeff Szwez wie in Mannheim mangels Leistung und aus disziplinarischen Gründen nicht von Franz Fritzmeier berücksichtigt wurde und sich eine Vertragsauflösung abzeichnet, bot der Trainer nur elf Stürmer auf. In der Abwehr fehlte weiter Nick St. Pierre (Mandelentzündung).

Auch die Gäste von der Isar konnten nur elf Stürmer und sechs Verteidiger aufbieten. Sie erwischten einen Start nach Maß und gingen nach 181 Sekunden durch ihren Top-Torjäger Jaffrey in Führung. Dieser Treffer wirkte bei den Pinguinen wie eine Giftspritze. Die ansprechende Leistung aus dem Mannheimspiel schien wie weggeblasen. Selbst in Überzahl geriet das Tor von Aus den Birken lediglich bei Distanzschüssen in Gefahr. So war es auch zu Beginn des Mitteldrittels, das die Pinguine in Überzahl eröffneten. Als die Gäste wieder komplett waren, verhinderte Torwart Tomas Duba gegen Wörle das 0:2. "Wir finden einfach nicht ins Spiel. Wir müssen die Füße schneller bewegen", hatte Oliver Mebus im Pauseninterview gesagt. Dazu kam es aber nicht. So sehr sich die Pinguine auch mühten, das Spiel an sich zu reißen, es sprang dabei nichts Nennenswertes heraus. Allein Torwart Duba war es zu verdanken, dass die Münchner bei drei guten Einschussmöglichkeiten nicht ins Schwarze trafen. In der Abwehr mussten die Hausherren ab dem 2. Drittel mit fünf Verteidigern auskommen, weil sich Kyle Sonnenburg eine Zerrung zugezogen hatte.

Die chronische Harmlosigkeit der Pinguine in Überzahl setzte sich im Schlussdrittel fort. So waren die Gäste dem nächsten Treffer näher als die Krefelder dem Ausgleich. Und als die Hausherren dann zum siebten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis waren, erhöhten die Bayern auf 2:0. Einen kapitalen Abwehrfehler der Gäste nutzte Martin Schymainski zum Anschlusstreffer. Hoffnung keimte bei den KEV-Fans auf, als Samson nach einem Foul gegen Robin Weihager vorzeitig unter die Dusche musste. Von der fünfminütigen Überzahl blieb nur die Hälfte übrig, weil Thomas Supis zwischenzeitlich in die Kühlbox musste. So hatten die Münchner leichtes Spiel, die drei Punkte über die Zeit zu retten.

(RP)
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