Krefeld Pinguine Daniel Pietta tritt als Kapitän zurück

Eigentlich sollte Daniel Pietta gestern nach dem Spiel gegen Augsburg im Businessclub als Interview-Gast erscheinen. Das Spießrutenlaufen wurde ihm nach dem Wirbel um seine Person richtigerweise erspart.

 Nach seiner Denkpause gab Daniel Pietta sein Kapitänsamt ab.

Nach seiner Denkpause gab Daniel Pietta sein Kapitänsamt ab.

Foto: T.L.

Nachdem dem 29-jährigen Stürmer unter der Woche für das Auswärtsspiel in Wolfsburg eine Denkpause verordnet worden war, trat der Kapitän am Samstag vor dem Training von seinem Amt zurück. "Es ist ausschließlich seine Entscheidung, die er aufgrund der negativen Medienberichte gegen sich und den Verein trifft", hieß es am Samstagabend in einer Pressemitteilung der Pinguine. Künftig wolle er sich voll und ganz auf das Sportliche konzentrieren und weiterhin alles geben, um die Mannschaft zu unterstützen. Auch Pietta kam in dieser Mitteilung zu Wort: "Ich habe in letzter Zeit einfach zu viel an mich rangelassen und dadurch nicht meine Leistung gebracht." Er wolle einem Nachfolger sowie den Krefeld Pinguinen mit Rat und Tat zur Seite stehen: "Mein Ehrgeiz ist ungebrochen." Er hoffe auf die Akzeptanz der Fans und auf weiterhin zahlreiche Unterstützung.

Dass es zum Wirbel um seine Person kam, hat sich Pietta in erster Linie selber zuzuschreiben. Auf dem Eis und im Umfeld der Mannschaft wurde er seiner Rolle als Kapitän in der sportlich schwierigen Lage nicht gerecht. Seine negative Körpersprache belastete die Atmosphäre. Das blieb auch den Verantwortlichen nicht verborgen. Und die werden ihrem Kapitän sicherlich nicht umsonst eine Denkpause verordnet haben. Aber warum wurde das am Donnerstag bei der Pressekonferenz verschwiegen? Eine Erklärung hätte die überflüssigen Spekulationen und Diskussionen verhindert. Dass Pietta die Entscheidung nicht akzeptiert und den Medien den Schwarzen Peter zuschiebt, passt nicht zu einem Spieler, der sich für zehn Jahre an die Pinguine gebunden hat. Auch nicht, wenn man enttäuscht ist, weil um ihn nicht wie erklärt eine schlagkräftige Mannschaft aufgebaut wurde. Der Verein und das Umfeld haben dafür gesorgt, dass er sich hier als Persönlichkeit entwickeln kann. In der Vorsaison hat er als Ersatz für den lange verletzten Kapitän Herberts Vasiljevs bewiesen, dass er Verantwortung übernehmen kann. Er und Marcel Müller zählten im Kampf um einen Pre-Play-off-Platz zu den Galionsfiguren. In diese Rolle muss Pietta jetzt wieder beim Versuch, die Saison noch irgendwie zu retten, schlüpfen.

(hgs)
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