Niederlage in Bremerhaven Abwehrfehler der Pinguine brutal bestraft

Die Krefelder mussten sich am Freitagabend bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven ohne Daniel Pietta mit 2:6 geschlagen geben. Die Schwarz-Gelben kassierten zu viele Strafen. Am Sonntag ist Schwenningen im KöPa zu Gast.

 Sein Debüt im Krefelder Trikot hatte sich Greger Hanson, der hier vor dem Bremerhavener Tor vergeblich auf den Puck wartet, sicher anders vorgestellt.

Sein Debüt im Krefelder Trikot hatte sich Greger Hanson, der hier vor dem Bremerhavener Tor vergeblich auf den Puck wartet, sicher anders vorgestellt.

Foto: samla

Was hilft den Pinguinen ein neuer Stürmer, wenn sich die Mannschaft vor dem eigenen Tor kapitale Abwehrfehler leistet, die letztendlich zur 2:6-Niederlage führten. Der Schweder Greger Hanson wird sich am Freitagabend in Bremerhaven bei seinem Debüt im Krefelder Trikot gewundert haben, wie leichtfertig das Team die drei wichtigen Punkte verschenkte. Denn so ist der Rückstand auf Platz zehn auf neun Zähler angewachsen. Weil Straubing in Iserlohn unterlag, blieb den Schwarz-Gelben der Absturz auf den letzten Platz erspart. Sollte auch am Sonntag (14 Uhr) das Heimspiel gegen Schwenningen verloren gehen, können sich die Schwarz-Gelben aus dem Kampf um einen Pre-Play-off-Platz wohl vorzeitig verabschieden.

Bereits am Morgen beim Abschlusstraining in der Rheinlandhalle stand Neuzugang Greger Hanson im Mittelpunkt. Während seine Teamkollegen nach 30 Minuten das Eis verließen, testete der Schwede noch seine neuen Schläger. "Er ist läuferisch stark und hat einen guten Schuss. Daher werde ich ihm im Spiel so viel Eiszeit geben wir möglich, auch in Über- und Unterzahl", sagte der Trainer vor dem Auftaktbully im Gespräch mit unserer Zeitung. Personell gab es noch zwei Überraschungen. Eigentlich sollte Philipp Kuhnekath für den angeschlagenen Adrian Grygiel mit an die Nordsee fahren. Doch der Kapitän bekam vor der Abfahrt grünes Licht von den Ärzten. Dagegen fehlte überraschend Daniel Pietta. "Er ist leicht erkrankt", sagte der Coach. Allerdings wurde gemunkelt, dass der Nationalspieler eine Denkpause erhielt, weil er zuletzt lustlos gespielt haben soll. Auf die Frage, wo Pietta ist, gab es von seinen Teamkollegen nur ein kurzes Achselzucken. Sein Kumpel Martin Schymainski sagte nur: "Kein Komentar". Er rückte für den Center in die erste Sturmreihe. Dessen Platz in Reihe zwei nahm Hanson ein. "Wir müssen heute den Abstand zu Bremerhaven auf drei Punkte verkürzen. Das geht nur über den Kampf Mann gegen Mann. Dass Bremerhaven sieben Mal verloren hat, ist kein Faktor", sagte Adduono.

Die Stimmung erinnerte schon vor dem Spiel an gute alte Rheinlandhallen-Zeiten. Trotz sieben Niederlagen in Folge war die Eisarena ausverkauft. Der Gäste-Fanblock war sehr gut besetzt. Die KEV-Fans waren mit zwei Bussen, vielen Autos und per Bahn angereist. Die erlebten einen höchst ungünstigen Start für die Schwarz-Gelben. Nach 49 Sekunden musste sich Torwart Dimitri Pätzold, der endlich seine neue Pinguine-Maske erhalten hatte, bei einem Solo von Hoeffel geschlagen geben. Dann musste Martin Ness nach einem Bandencheck gegen Lavallee unter die Dusche. Allerdings war die Strafe überzogen, denn der Bremerhavener kehrte aufs Eis zurück. Als dann auch noch Tim Miller auf die Strafbank musste, nutzten die Gastgeber die doppelte Überzahl mit einem verdeckten Distanzschuss zum 2:0.

Zwischenzeitlich hatte Marcel Müller in seinem 450. DEL-Spiel bei einem Break den Ausgleich vergeben. Er hätte den Puck besser auf Schymainski gelegt. Nachdem Matt MacKay die zweite Großchance der Pinguine vergeben hatte (8.) und Hanson an Torwart Pöpperle gescheitert war (14.), kamen die Hausherren erneut in Überzahl. Doch Pätzold war glänzend postiert. Kurz vor der Pause waren die Schwarz-Gelben zum ersten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis. Als Müller zwischen den Bullykreisen abzog, zappelte das Netz. Der Puck knallte aber gegen die Bande. Doch ein Hauptschiedsrichter hatte gesehen, dass die schwarze Scheibe durch das Netz gesaust war. Das zeigte auch der Videobeweis. Doch nur 29 Sekunden später stellte Urbas den alten Abstand wieder her.

Das zweite Drittel begann ganz nach dem Geschmack der 200 KEV-Fans. Denn Justin Feser erzielte den Anschlusstreffer (25.). Doch wieder antworteten die Gastgeber nach kapitalem Fehler von Joel Keussen postwendend mit einem Treffer. Die Pinguine, die ab der 21. Minute ohne das verletzte Geburtstagskind Alex Trivelato auskommen mussten, hatten die nächste Torchance. Aber Mathias Trettenes hätte besser auf Hanson abgespielt, anstatt zu schießen. Bis zur zweiten Pause verhinderte Pätzold bei Strafen gegen Davis und Hanson einen höheren Rückstand.

Nicht mal zwei Minuten waren im Schlussdrittel gespielt, da fiel die Vorentscheidung, und das ausgerechnet bei Überzahl der Krefelder. Markus Nordlund leistete sich im eigenen Drittel einen katastrophalen Querpass auf Müller. Schwartz angelte sich den Puck und tanzte Pätzold zum 5:2 aus. Als dann St. Pierre auf der Strafbank saß, machten die Gastgeber das halbe Dutzend voll. Am Ende feierten die KEV-Fans gemeinsam mit den Fans der Fischtowns: "Wir sind alle Eishockey-Fans."

(RP)
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