Die "22" liegt bereit Eishockey-Nationalmannschaft: Warten auf Dennis Seidenberg

Der erste Sieg der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft in der WM-Vorbereitung wird begleitet von der Frage: Was ist mit Dennis Seidenberg? Einstweilen beeindruckt Yasin Ehliz.

 Dennis Seidenberg: Kommt er oder nicht?

Dennis Seidenberg: Kommt er oder nicht?

Foto: afp, jba/md

Die Rückennummer für ihn ist schon reserviert. Dennis Seidenberg, der 33 Jahre alte Verteidiger der Boston Bruins, bekäme die "22". Denn die "44", die er in in der nordamerikanischen Profiliga NHL trägt, gehört in der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft einem anderen: Yannic Seidenberg, dem jüngeren Bruder. Und Yannic Seidenberg sagt: "Ich würde mich freuen, wenn er kommt." Aber genau das ist die Frage: Kommt Dennis Seidenberg?

Am 2. Mai beginnt für Deutschland die Weltmeisterschaft in Prag (1. bis 17. Mai) mit dem Spiel gegen Frankreich, das die Mannschaft von Bundestrainer Pat Cortina am Donnerstag in Füssen 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) besiegte und am Samstag (20.15 Uhr/Sport1) erneut trifft. Und da täte ein Dennis Seidenberg, 2011 mit den Bruins der zweite deutsche Gewinner des Stanley Cups, in diesem Jahr aber nicht in den Play-offs, in der Tat sehr gut.

Cortina wartet auf eine Entscheidung, aber er will Dennis Seidenberg jetzt auch nicht ständig anrufen oder anmailen - "es wäre falsch, ihn unter Druck zu setzen." Erst mal müsse der Umworbene das Verpassen der Play-offs verarbeiten, "ich gebe ihm die Zeit, die er braucht." Einen Zeitpunkt, bis zu dem eine Entscheidung fallen muss, gebe es nicht. "Er wird sich in den nächsten Tagen entscheiden", sagt Bruder Yannic, "er hat auf jeden Fall Lust zu spielen."

Die Frage, ob und wann Dennis Seidenberg denn nun kommt, stellte fast in den Schatten, dass die Auswahl des deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nach Niederlagen gegen Russland (0:3, 2:3 n.P.) und in Finnland (0:4, 1:6) wenigstens ihr fünftes Vorbereitungsspiel auf die WM gewann. "Ein schönes Gefühl", sagte Mannschaftskapitän Michael Wolf, "natürlich tut der Sieg gut." Aber, betonte der Angreifer des EHC München: "Es ist und bleibt Vorbereitung."

Diese Vorbereitung ist einstweilen weitgehend ein Muster ohne Wert. Dave Harrison, Trainer der Franzosen, berichtete wenig überraschend davon, dass bis zur WM schon noch der ein oder andere Spieler seine Mannschaft ergänzen werde. Cortina betonte, er habe "zehn Spieler im Kopf", die derzeit noch in den Finalspielen der deutschen Eishockey Liga (DEL) für die Adler Mannheim und den ERC Ingolstadt beschäftigt sind. Und, nicht zu vergessen: Dennis Seidenberg.

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In Abwesenheit all derer, die Cortina gerne noch hätte, spielte sich nicht erst am Donnerstag Yasin Ehliz in den Vordergrund. Gegen Frankreich erzielte er die ersten beiden Treffer (20. und 32.), der zweite war ein Solo vom Allerfeinsten. Ehliz hat eine gute Saison bei den Ice Tigers aus Nürnberg hinter sich. In Füssen kam ihm merklich zugute, dass er zwei neue Nebenleute bekommen hatte: Marcel Noebels von den Eisbären Berlin. Und Yannic Seidenberg.

(sid)
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