Deutschland-Cup DEB-Auswahl verpasst als Dritter Titel-Hattrick

Der Titel-Hattrick beim Deutschland Cup misslang, und auch das Casting für die Heim-WM bescherte Marco Sturm nur wenige Lichtblicke. "Der eine oder andere ist mit Sicherheit interessant", sagte der Eishockey-Bundestrainer, dessen Team das Vierländerturnier in Augsburg mit dem 1:3 (0:3, 0:0, 1:0) gegen Kanada auf Platz drei abschloss. Sechs Monate vor dem ersten WM-Bully in Köln hatte der 38-Jährige die zweite Garde getestet – er erhielt weitgehend ernüchternde Erkenntnisse.

Eishockey: Deutschland verliert zum Abschluss gegen Kanada
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DEB-Auswahl verliert zum Abschluss gegen Kanada

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Foto: dpa, kjh lof

Der Titel-Hattrick beim Deutschland Cup misslang, und auch das Casting für die Heim-WM bescherte Marco Sturm nur wenige Lichtblicke. "Der eine oder andere ist mit Sicherheit interessant", sagte der Eishockey-Bundestrainer, dessen Team das Vierländerturnier in Augsburg mit dem 1:3 (0:3, 0:0, 1:0) gegen Kanada auf Platz drei abschloss. Sechs Monate vor dem ersten WM-Bully in Köln hatte der 38-Jährige die zweite Garde getestet — er erhielt weitgehend ernüchternde Erkenntnisse.

Auch wenn sich einige Junge wie der Kölner Nicolas Krämmer in den Vordergrund spielten, ist die Auswahl für Sturm nicht so groß wie gewünscht, die Alternativen sind rar. "Wir hätten gerne 40 oder 50, aber die kann man nicht aus der Kiste zaubern. Das dauert zehn Jahre oder länger", meinte Stürmer Felix Schütz, einer der wenigen Stammspieler, die im Curt-Frenzel-Stadion zum Einsatz kamen. "Es ist Deutschland, das ist leider so", stellte der Wahl-Amerikaner Sturm schulterzuckend fest.

Slowakei sichert sich Platz eins

Gegen Kanada war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEL), die tags zuvor noch 3:2 gegen die Schweiz gewonnen hatte, ohne ihre Leistungsträger weitgehend überfordert. Kevin Clark (6. und 19.) und Derek Roy (18.) besiegelten die zweite Pleite für das Sturm-Team am Wochenende. Dem Ingolstädter Thomas Greilinger (46.) gelang nur noch das 1:3. Die Chance auf den dritten Triumph in Folge beim Heimturnier war schon vorher verspielt: Die Slowakei hatte sich am Nachmittag mit dem 4:1 gegen die Schweiz Platz eins gesichert.

Mit "mehreren Spieler aus diesem Kader" plant Sturm dennoch bei der WM in Köln und Paris (5. bis 21. Mai 2017). Dabei hat der frühere NHL-Profi aber vor allem die Etablierten wie Schütz oder Philip Gogulla, der bei der Olympia-Qualifikation Anfang September aus privaten Gründen fehlte, im Blick. Auch Verteidiger Justin Krueger, der nach anderthalb Jahren ein solides Comeback gab, darf auf eine WM-Nominierung hoffen. "Ich muss mich genauso behaupten wie viele andere auch", sagte der Schweiz-Legionär. Alle drei mussten am Sonntag nicht mehr ran.

Aus der zweiten Garde überzeugte vor allem Krämmer — nicht nur wegen seiner beiden Tore in den ersten beiden Spielen. Der 24-Jährige beeindruckte mit seinem Kampfgeist den Bundestrainer. "Er kennt seine Rolle, geht rauf und runter", lobte Sturm: "Ihn kann ich auch in den letzten Minuten aufs Eis schicken. Er ist mit Sicherheit eine Option."

Düsseldorf-Keeper Niederberger überzeugt Sturm

Pluspunkte sammelte auch Torhüter Mathias Niederberger. Der Düsseldorfer wehrte gegen die Schweiz 29 Schüsse ab. "Er war absolut überragend", bescheinigte Sturm dem 23-Jährigen. Als Lohn gab es von den Teamkollegen den legendären Pepitahut des verstorbenen Ex-Nationaltrainers Xaver Unsinn für den besten Spieler.

Keine WM-Chance hat Thomas Holzmann, dennoch war der Augsburger Lokalmatador der Gewinner des Wochenendes. Der 29-Jährige gab am Samstag sein Debüt in der Nationalmannschaft - neun Monate nach einem Schädelbruch. "Sehr, sehr happy" war der Stürmer. Immer wenn er am Puck war oder auf dem Videowürfel eingeblendet wurde, jubelten die knapp 5000 Fans. Im Februar war Holzmann unglücklich mit einem Teamkollegen zusammengestoßen und notoperiert worden.

(seeg/sid)
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