6:0 gegen Österreich Deutsches Eishockey-Team ist auf Olympia-Kurs

Auf dem Weg zurück zu den Olympischen Spielen hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auch die zweite Hürde souverän genommen. 24 Stunden nach dem mühelosen 5:0 gegen den krassen Außenseiter Japan besiegte das Team von Bundestrainer Marco Sturm beim Ausscheidungsturnier für Pyeongchang 2018 Österreich sogar mit 6:0 (1:0, 2:0, 3:0) und nahm damit erfolgreich Revanche für das historische Debakel vor den Winterspielen in Sotschi.

DEB-Team schlägt Österreich deutlich
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Kapitän Marcel Goc von den Adlern Mannheim (15.), die Kölner Patrick Hager (29.) und Moritz Müller (38.), der Nürnberger Patrick Reimer (43.), Schweden-Legionär Felix Schütz (55.) und Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers (58.) erzielten die Tore für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), die vor dreieinhalb Jahren erstmals in ihrer Geschichte die Qualifikation für Olympia verpasst hatte - gegen Österreich. Torhüter Philipp Grubauer wehrte zudem einen Penalty von Thomas Raffl ab (54.).

Mit sieben NHL-Profis um den Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl ist Sturms Team in Riga jetzt nur noch einen Schritt von der Rückkehr auf die größte Bühne entfernt: Zum Abschluss gegen Gastgeber Lettland geht es am Sonntag (17.00 Uhr MESZ/Sport1) um den Turniersieg und das Ticket nach Südkorea.

Die Österreicher, die 20 Stunden zuvor gegen Lettland mit 1:8 unter die Räder geraten waren, stellten die DEB-Auswahl vor nur 250 Zuschauern zunächst allerdings vor einige Probleme. Der Vierte der B-WM bemühte sich im Duell mit dem großen Nachbarn um Wiedergutmachung. Grubauer hatte schon in den ersten zehn Minuten deutlich mehr zu tun als im gesamten Spiel gegen Japan und hielt sein Team auch in schwierigen Phasen mit starken Paraden auf Kurs.

"Sie haben eine Arbeitermannschaft", hatte Sturm vor den Österreichern gewarnt, "da kommt einiges auf uns zu." Es dauerte fast 15 Minuten, bis seine Mannschaft erstmals gefährlich vor das gegnerische Tor kam. Dann allerdings traf sie sofort: Yannic Seidenberg erkämpfte hinter dem Gehäuse den Puck, Marcus Kink spielte Goc frei, der das erlösende 1:0 markierte. Es war das 17. Tor im 103. Länderspiel für den dienstältesten Nationalspieler. Vor 16 Jahren hatte der Mannheimer sein DEB-Debüt gegeben.

Wirklich Ruhe ins Spiel brachte aber erst der zweite Treffer, den Hager nach maßgenauer Vorlage von Felix Schütz erzielte. Beim 3:0 nutzte Müller einen Fehler von Torhüter David Kickert, der die Scheibe nach einem Goc-Schuss nach vorne abwehrte. Beim vierten Treffer glänzte der Münchner Dominik Kahun mit einem brillanten Zuspiel.

Im Februar 2013 hatte Österreich dem deutschen Team den Weg nach Sotschi versperrt. Beim Qualifikationsturnier in Bietigheim-Bissingen reichte der 3:2-Sieg nach Verlängerung nicht, weil die DEB-Auswahl zuvor gegen Italien verloren hatte. Es war das erste Mal, dass eine deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auf sportlichen Weg Olympia verpasste. Sieben Gescheiterte von damals standen auch in der Arena Riga auf dem Eis - unter anderem die Torschützen Müller, Reimer und Schütz.

(ems/sid)
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