Mit Rekordtor ins Halbfinale Wolf lässt München vom großen Wurf träumen

Hauptrundensieger Red Bull München und die Grizzlys Wolfsburg haben bereits das Play-off-Halbfinale der DEL erreicht.

 Michael Wolf bejubelt sein Rekordtor

Michael Wolf bejubelt sein Rekordtor

Foto: dpa, tha hak

Als der Puck im Netz zappelte, gab es für Michael Wolf kein Halten mehr. Der Kapitän von Red Bull München sprintete zur Mittellinie, ging auf die Knie und bejubelte sein Rekordtor überschwänglich. Dass der Ex-Nationalspieler mit seinem 273. Treffer wieder die Führung in der ewigen Torjägerliste der Deutschen Eishockey Liga (DEL) übernahm, interessierte ihn jedoch weniger. Viel wichtiger war, dass er mit dem 2:1 gegen die Straubing Tigers sein Team erstmals ins Halbfinale schoss.

"Die Erleichterung ist riesig", sagte der 35-Jährige nach seinem Siegtreffer zehn Minuten vor Ende des fünften Viertelfinales: "Wir wollten die Serie unbedingt zumachen, das haben wir geschafft."

Dazu trug der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft selbst am meisten bei: Erst glich Wolf zu Beginn des Schlussdrittels (42.) die Straubinger Führung durch Blaine Down (30.) aus. Dann sicherte er München mit einem perfekten Handgelenkschuss an den Innenpfosten den notwendigen vierten Sieg. Auch die Grizzlys Wolfsburg zogen mit dem 4:1 gegen die Düsseldorfer EG schon nach fünf Spielen ins Halbfinale ein.

"Michael Wolf war der Mann des Spiels", lobte Münchens Trainer Don Jackson seinen Torjäger, der mit seinen beiden Treffern den Nürnberger Patrick Reimer (272) wieder auf den zweiten Platz verdrängte. Wolf, der nach der WM im vergangenen Jahr in Prag nach 152 Spielen mit 53 Toren seine Laufbahn in der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) beendete, träumt im Herbst seiner Karriere vom ersten Meistertitel.

Neun Jahre spielte der Füssener bei den Iserlohn Roosters und war froh, dass er dreimal die Play-offs erreichte. Beim Hauptrundensieger München sind die Aussichten ungleich besser: Mit dem größten Etat (12,5 Millionen Euro) und dem erfolgreichsten Trainer der Liga sind die Bayern Topfavorit auf den Titel. Nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus in der vergangenen Saison soll im zweiten Jahr unter dem früheren Berliner Meistermacher Jackson endlich der Silberpokal her. Dafür scheute der österreichische Brause-Milliardär Dietrich Mateschitz, der den DEL-Aufsteiger von 2010 vor vier Jahren mit seiner Firma Red Bull übernahm, keine Mühen.

Straubing Tigers - Red Bull München: die Bilder des Spiels
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4. Viertelfinale: Straubing - München

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Mit deutschen Nationalspielern wie Wolf, Yannic Seidenberg, Florian Kettemer, Frank Mauer und zuletzt dem Nordamerika-Rückkehrer Konrad Abeltshauser wurde das Team in den vergangenen Jahren ebenso sukzessive aufgestockt wie mit NHL-erfahrenen Ausländern. Platz eins nach der Hauptrunde und die Qualifikation für die Champions League waren der erste Lohn, die erste Halbfinalteilnahme in der Klubgeschichte soll jetzt nur Durchgangsstation sein.

Bereits zum vierten Mal in Folge in der Runde der letzten Vier steht Wolfsburg. "Es waren fünf harte Spiele", sagte Torhüter Felix Brückmann nach dem vierten Sieg gegen die DEG: "Wir haben alles reingehauen." Drei Tore innerhalb von 200 Sekunden durch Matchwinner Jeff Likens (24. und 27.) und Gerrit Fauser (25.) entschieden die Partie.

Gegner der Grizzlys im Halbfinale könnten die Eisbären Berlin sein, wenn sie am Samstag (17.30 Uhr/ServusTV) bei den Kölner Haien ihren vierten Sieg einfahren sollten. Für Wolf gibt es wahrscheinlich in der Runde der letzten Vier das direkte Duell mit dem zweitbesten DEL-Torjäger: Patrick Reimer und die Nürnberg Ice Tigers benötigen am Samstag (17.30 Uhr/ServusTV) gegen die Iserlohn Roosters ebenfalls nur noch einen Sieg.

(sid)
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