Deutsche Eishockey Liga Metro Stars bezwingen den Meister

Düsseldorf (RP). Der 3:2 (0:1, 1:0, 1:1; 1:0)-Erfolg vom Sonntagabend war bereits der dritte Sieg, der den Düsseldorfern in dieser Saison der Deutschen Eishockey Liga gegen die Eisbären Berlin gelang. Das schaffte keine andere Mannschaft.

 Fiel verletzt aus: Adam Courchaine.

Fiel verletzt aus: Adam Courchaine.

Foto: Siegfried Wensierski

Für die Eisbären Berlin ist es eine nordrhein-westfälische Woche. Bei den DEG Metro Stars wurden die Gäste im ISS Dome deshalb gleich mit Gesang empfangen: "Eure Jugend hat seit gestern frei”, skandierten die Fans mit Blick auf das Halbfinale in der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL), in dem die DEG-Jugend die Berliner am Samstag ausgeschaltet hatte.

Die Senioren des Hauptstadtklubs verloren bei den Düsseldorfern schließlich auch, mit 2:3 nach Penaltyschießen. Doch der amtierende Meister der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bleibt noch in NRW. "Es macht keinen Sinn, jetzt zurückzufahren, wenn wir Dienstag in Iserlohn spielen”, gab Eisbären-Manager Peter John Lee in der Halle zu Protokoll, in der noch immer sein DEG-Trikot mit der Nummer 12 an der Decke hängt.

Auch für Don Jackson war es eine Rückkehr zu seinem Ex-Klub, und der Berliner Trainer hatte gleich einmal für eine Überraschung gesorgt: Statt Stammtorwart Rob Zepp stand Kevin Nastiuk zwischen den Pfosten. Der 24-Jährige absolvierte erst sein drittes Spiel für die bereits sicher für die Play-offs qualifizierten Eisbären und bekam auch im Dome Gelegenheit, Spielpraxis zu sammeln. Wie DEG-Torhüter Jean-Sébastien Aubin ist Nastiuk Kanadier und Linksfänger, und wie die Nummer eins der Düsseldorfer strahlte der neun Jahre jüngere Goalie erstaunliche Ruhe aus.

Der Mann, der so illustre Vereine wie "Medicine Hat Tigers”, "Lowell Lock Monsters”, "Las Vegas Wranglers”, "Albany River Rats” oder "Corpus Christi Icerays” in seiner Vita stehen hat, hielt seinen Kasten für die "Berlin Polar Bears”, wie sein neuer Klub im Englischen genannt wird, zunächst sauber ­ bis Rob Collins ihn in der 25. Minute überwand. Der "Spieler des Monats Februar” traf nach Pass von Kapitän Daniel Kreutzer zum 1:1, nachdem Aubin im ersten Drittel der Schuss von André Rankel durch die Schoner gerutscht war.

Es entwickelte sich eine schnelle und hochklassige Partie, die mit der guten Kulisse von 10.212 Zuschauern auch einen passenden Rahmen hatte. Da zahlte sich die Aktion, drei Tickets zum Preis von einem, ebenso aus wie der Einsatz der Klatschpappen, die für viel Stimmung sorgten. Das erlebte Adam Courchaine nur noch von außen ­ der Stürmer blieb in der zweiten Pause mit einer Rippenverletzung in der Kabine.

So verpasste er den zweiten Treffer von Collins, der Nastiuk diesmal mit einer wunderbaren Einzelleistung zum 2:1 überwand. Damit schwang sich der Kanadier, der in exakt einer Woche seinen 32. Geburtstag feiert, zum Top-Torschützen der Düsseldorfer auf.

Schade nur, dass auch Berlin in Rankel einen Doppeltorschützen hatte, der 140 Sekunden später zum 2:2 ausglich. So ging es nach torloser Verlängerung ins Penaltyschießen, in dem Brandon Reid den Zusatzpunkt sicherte. Der erste Zähler reichte der DEG, Platz drei gegen Frankfurt zu behaupten, mit dem zweiten wurde sie das einzige Team, das Berlin drei Mal in dieser Saison geschlagen hat.

Haie fahren wichtigen Sieg ein

Einen wichtigen Sieg im Kampf um die Play-off-Teilnahme feierten die finanziell schwer angeschlagenen Kölner Haie. Der achtmalige Meister siegte bei den Kassel Huskies 6:3 (2:1, 1:1, 3:1) und kletterte mit 69 Punkten auf den elften Platz. Zum Sprung auf den so wichtigen zehnten Platz reichte es aber noch nicht, da die punktgleichen Krefeld Pinguine gegen die Augsburger Panther 6:4 (1:2, 3:1, 2:1) gewannen. Augsburg bleibt damit auch bei 69 Zählern stehen.

Die Hannover Scorpions gewannen das Nordduell gegen die Hamburg Freezers mit 4:2 (1:1, 1:0, 2:1) und haben als Siebter wie der Sechstplatzierte Ingolstadt 81 Punkte auf dem Konto. Für Hannover trafen Ben Cottreau, Niki Mondt, Matt Dzieduszycki und Adam Mitchell.

Frankfurt sicherte sich mit dem letzten Aufgebot drei Zähler gegen Straubing. Ohne acht Leistungsträger kamen die Hessen durch Tore von zweimal Christoph Gawlik (jeweils 8.) und Nicholas Angell (39.) zum Sieg, für Straubing trafen Karl Stewart (32.) und William Trew (40.).

Düsseldorfer EG - Eisbären Berlin 3:2 (0:1, 1:0, 1:1, 0:0, 1: 0) n.P. - Tore: 0:1 Rankel (11:35), 1:1 Collins (25:04), 2:1 Collins (41:58), 2:2 Rankel (44:18), 3:2 Reid (Penalty). - Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg). - Zuschauer: 10.212. - Strafminuten: Düsseldorf 8 - Berlin 14

Nürnberg Ice Tigers - Adler Mannheim 0:1 (0:0, 0:0, 0:1). - Tore: 0:1 Spylo (56:00). - Schiedsrichter: Schütz (Moers). - Zuschauer: 5139. - Strafminuten: Nürnberg 8 - Mannheim 14

Hannover Scorpions - Hamburg Freezers 4:2 (1:1, 1:0, 2:1). - Tore: 1:0 Cottreau (8:33), 1:1 Ratchuk (17:41), 2:1 Mondt (22:31), 3:1 Dzieduszycki (40:40), 4:1 Mitchell (57:53), 4:2 Wilm (59:10). - Schiedsrichter: Piechaczek (Ottobrunn). - Zuschauer: 6695. - Strafminuten: Hannover 8 plus 10 Disziplinar (Kathan) - Hamburg 12

EHC Wolfsburg - ERC Ingolstadt 1:4 (1:1, 0:0, 0:3). - Tore: 0: 1 Hussey (15:14), 1:1 Krestan (18:35), 1:2 Hussey (50:16), 1:3 Corazzini (58:31), 1:4 Greilinger (59:45). - Schiedsrichter: Jablukov (Berlin). - Zuschauer: 3413. - Strafminuten: Wolfsburg 12 - Ingolstadt 12

Kassel Huskies - Kölner Haie 3:6 (1:2, 1:1, 1:3). - Tore: 1:0 Soares (3:24), 1:1 Ciernik (11:10), 1:2 Marcel Müller (13:44), 2:2 Carciola (25:27), 2:3 Frosch (30:11), 3:3 Kraft (49:25), 3:4 Frosch (54:27), 3:5 Adams (54:47), 3:6 Frosch (58:03). - Schiedsrichter: Looker (Neuss). - Zuschauer: 3788. - Strafminuten: Kassel 10 - Köln 12

Frankfurt Lions - Straubing Tigers 3:2 (2:2, 1:0, 0:0). - Tore: 1:0 Gawlik (7:09), 2:0 Gawlik (7:42), 2:1 Stewart (11:56), 2: 2 Trew (19:56), 3:2 Angell (21:35). - Schiedsrichter: Vogl (Thanning). - Zuschauer: 6400. - Strafminuten: Frankfurt 8 - Straubing 12 plus 10 Disziplinar (Meloche)

Krefeld Pinguine - Augsburger Panther 6:4 (1:2, 3:1, 2:1). - Tore: 0:1 Ryan (0:45), 0:2 Engelhardt (12:45), 1:2 Kozhevnikov (14:16), 1:3 Olver (21:35), 2:3 Vasiljevs (29:28), 3:3 Blank (32:45), 4: 3 Endraß (39:07), 5:3 Pietta (42:51), 6:3 Hager (50:16), 6:4 Murphy (56:29). - Schiedsrichter: Hascher (Miesbach). - Zuschauer: 4916. - Strafminuten: Krefeld 20 - Augsburg 18 plus 10 Disziplinar (Ryan)

(RP/sid)
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