Deutsche Eishockey Liga Mannheim ist Favorit auf den Meistertitel

Düsseldorf · Die Adler sind als Hauptrunden-Erster zwar der Top-Kandidat auf den Titel, der noch amtierende Meister ERC Ingolstadt ist aber nicht chancenlos und fühlt sich vor dem ersten Spiel ( ab 19.30 Uhr im Live-Ticker) in der Außenseiterrolle wohl.

Fotos: Adler Mannheim zu Gast bei den Grizzly Adams Wolfsburg
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DEL-Halbfinale 14/15: Wolfsburg - Mannheim, Spiel vier

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Die Adler sind als Hauptrunden-Erster zwar der Top-Kandidat auf den Titel, der noch amtierende Meister ERC Ingolstadt ist aber nicht chancenlos und fühlt sich vor dem ersten Spiel (ab 19.30 Uhr im Live-Ticker) in der Außenseiterrolle wohl.

Als der ERC Ingolstadt vor einem Jahr erstmals das Endspiel um die Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erreichte, waren die Panther krasser Außenseiter gegen die Kölner Haie, die zuvor zweimal in Folge Vizemeister gewesen waren. Doch im entscheidenden siebten Spiel triumphierte Ingolstadt und gewann erstmals den Titel. Und in diesem Jahr?

Die Voraussetzungen sind ziemlich ähnlich, nur dass es diesmal nicht die Kölner sind, auf denen die Favoritenbürde lastet, sondern die Adler Mannheim. Der sechsmalige Meister will nach seinem letzten Erfolg im Jahr 2007 endlich den siebten Stern in der heute beginnenden Finalserie nach dem Modus "best of seven" (vier Siege). Und dafür wurde in der Kurpfalz alles getan. Hauptsponsor SAP sorgte dafür, dass der Verein mit 10,5 Millionen Euro über den zweithöchsten Etat hinter Krösus Red Bull München (12,0) verfügt. Mit Geoff Ward wurde ein erfahrener Trainer geholt, der in den vergangenen sieben Jahren als Assistent in Boston in der nordamerikanischen Liga (NHL) arbeitete. Unter seiner Führung dominierte Mannheim in der Hauptrunde und qualifizierte sich souverän als Tabellenerster für die Play-offs.

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Foto: dpa/Kolbert-Press

Doch Geoff Ward hat die Mannschaft weiter entwickelt, sie ist während der Saison noch besser geworden. Das zeigt sich sehr schön bei den so genannten Special Teams. In Unterzahl waren die Mannheimer in dieser Saison von Beginn an hervorragend. Dafür bedarf es schneller Beine, einer guten Fitness und Fleißarbeit. Doch das Überzahlspiel war mau. Daran haben die Adler intensiv gearbeitet, so dass sie nun auch hier eine ordentliche Erfolgsquote aufweisen.

All das hat dazu beigetragen, dass ihr Selbstbewusstsein mehr als nur ausgeprägt ist. So brachten sie bei ihren vier Siegen in der Halbfinalserie gegen Wolfsburg das Kunststück fertig, drei der Begegnungen nach einem 0:3-Rückstand noch zu gewinnen. Doch genau hier könnte auch eine Gefahr lauern. Wie wird die Mannschaft reagieren, sollte sie gegen Ingolstadt in Rückstand geraten und das Blatt nicht mehr wenden können?

Dass die Oberbayern zum zweiten Mal in Folge im Finale stehen, ist bereits eine Überraschung. Nicht wenige hatten die erste Meisterschaft als einen einmaligen Coup angesehen, der nach dem Weggang von Trainer Niklas Sundblad wohl nicht zu wiederholen sei. Doch mit dem Kanadier Larry Huras holten sie einen Nachfolger, der in der Schweiz reichlich Titelerfahrung gesammelt hat. Gemeinsam mit zehn neuen Spielern nahm er das Projekt Titelverteidigung in Angriff. Dabei ist der 59-Jährige noch immer erfolgshungrig. "Jetzt geht's los, now is the big dance", sagt er schmunzelnd. Er wirkt dabei locker und signalisiert: Der Druck liegt auf Mannheim.

So locker sehen sie das in Mannheim natürlich nicht. "Das wird ein hartes Stück Arbeit", warnt Adler-Manager Teal Fowler, dessen Respekt vor Ingolstadt groß ist. "Wir wissen, was dieses Team in den letzten zwei Jahren geleistet hat." Die Euphorie unter den Fans bremst er damit nicht - selbst nicht mit dem Hinweis auf die Kölner Haie.

(RP)
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