Düsseldorfer EG Die DEG braucht Investoren

Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG benötigt noch 2,4 Millionen Euro für ihren ohnehin schmalen Etat. Für den Verbleib in der höchsten Eishockey-Liga fehlen Zusagen.

DEL 12/13: DEG - Krefeld Pinguine
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Hier kommt die DEG — so lautet der Slogan auf dem Mannschaftsbus des Düsseldorfer Eishockeyklubs. Doch wie lange kann der achtmalige deutsche Meister diesem Versprechen noch gerecht werden? Der Verein steckt erneut in einem finanziellen Dilemma. Die Zukunft des Standorts Düsseldorf in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist ungewisser denn je. 2,4 Millionen Euro braucht die DEG, um ihren schmalen Etat von 4,5 Millionen Euro, der im unterern Drittel der Liga anzusiedeln ist, zu stemmen.

Ein Rückblick: Vor einem Jahr stand die Zukunft der DEG bereits in den Sternen. Die leidenschaftlichen Denker und Lenker zogen alle Register und stopften das 2,3 Millionen Euro große Loch mit viel Kraftaufwand. Die Stadt gab 450.000 Euro, ein privater Geldgeber spendete 700.000 Euro. "Die Toten Hosen" fungierten als werbewirksames Zugpferd. Allen voran arbeiteten Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp, der sportliche Leiter Walter Köberle und Pressesprecher Frieder Feldmann an der Rettung ihres Vereins, den sie als Familienangelegenheit ansehen.

Aufbruchsstimmung ebbt ab

Die DEG verpflichtete junge, hungrige Profis, mit denen sich das Publikum, die Stadt und Sponsoren identifizieren sollen. Die Aufbruchstimmung, die zu Beginn der Saison herrschte, ebbt nun aber ab. Das Team von Trainer Christian Brittig hat zuletzt neun Partien in Serie verloren, ist abgeschlagen Tabellenletzter. Den Abstieg hat die DEL vor Jahren abgeschafft. Damals stimmte die DEG als einziger Verein dagegen, heute ist man froh, zumindest theoretisch bleiben zu können. "Alle haben von uns erhofft, dass wir mit DEG-Führungsspielern und dem eigenem Nachwuchs wieder ein 'Düsseldorfer Modell' aufbauen. Dann wäre man wieder bereit, sich der DEG zuzuwenden", sagt Schmellenkamp. "An dieser Zuwendung fehlt es noch. Gemessen an den früheren Ermunterungen, fehlen mir heute die entsprechenden Unterschriften."

Nun steht die DEG erneut unter Zeitdruck. "Mit der Abgabe des Lizenzantrages im Mai dachten wir, wir hätten genug Zeit gewonnen, neue Unterstützer zu finden. Im Sommer wurden wir auf September, Oktober vertröstet. Doch seither kam es zum Stimmungswechsel. Es war ein Bündel an Argumenten, die negative Auswirkungen hatten. Die Dynamik ging für uns verloren." Am 15. Februar müssen alle Klubs für eine DEL-Lizenz eine Sicherheitsleistung in Höhe von 100.000 Euro überweisen. Bis dahin muss Klarheit herrschen, ob eine weitere Saison in der höchsten Spielklasse Sinn ergibt. "Über Plan B oder C möchte ich nicht reden. Wir arbeiten an der nächsten Saison in der DEL", erklärt Schmellenkamp, der daran glaubt, das Ruder erneut herumzureißen. Er weiß aber auch: "Wir können uns wirtschaftlich nicht permanent retten lassen."

Neben der Basis, die kleine oder mittlere Sponsoren bilden sollen, ist die DEG auch bereit, sich für Investoren zu öffnen. "Wir sind in Gesprächen mit potenziellen Anteilskäufern an der GmbH, die die Zukunft der DEG aktiv mitgestalten sollen, und setzen die Suche nach Sponsoren fort. Am Ende kann eine Mischlösung entstehen", sagt Schmellenkamp. "Wir sind in Verhandlungen, die uns hoffen lassen. Bei allem Zeitdruck haben wir die Zukunft der DEG noch nicht aufgegeben — wir kämpfen darum!"

(RP/seeg/url)
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