Düsseldorfer EG Unterzahl bricht DEG das Genick

Düsseldorf · Bei gleicher Spielerzahl hat der Klub aus der Deutschen Eishockey Liga die Berliner Eisbären gut im Griff. Doch zwei Gegentore in eigener Unterzahl kosten das Spiel: Das Team von Trainer Christof Kreutzer verliert 3:4 (2:2, 0:2, 1:0).

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DEL 16/17: DEG - Berlin

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Foto: Christian Roth / American-Sports.Info

Spätestens beim Blick auf die Strafbank und das geschwollene Auge von Tim Conboy war klar — hier läuft etwas mächtig schief. Der amerikanische Abwehr-Chef der Düsseldorfer EG verliert keinen Faustkampf auf dem Eis. Keinen einzigen. Doch das war einmal. Denn das Spiel gegen die Eisbären Berlin tat Conboy gleich doppelt weh: Zuerst verlor er seinen "Fight" gegen Spencer Machacek durch K.o. — und danach verlor seine DEG das zweite Heimspiel am Auftaktwochenende der Deutschen Eishockey Liga gegen die Berliner auch noch 3:4 (2:2, 0:2, 1:0).

Conboy musste im letzten Drittel weitgehend von der Strafbank aus zuschauen, wie seine Mannschaftskollegen die Aufholjagd wagten. Denn nach 40 Minuten im mit 7103 Zuschauern erneut gut gefüllten ISS Dome lag die DEG 2:4 hinten. Warum genau, das wusste irgendwie keiner. "Wir haben das Spiel eigentlich im Griff, kassieren aber dumme Strafen", sagte Maxi Kammerer, der mit seinem zweiten Saisontor die Aufholjagd im Schlussabschnitt einleitete. "Bei drei Unterzahl-Gegentoren wissen wir, woran wir arbeiten müssen", meinte Kammerer.

DEG legt rasant los

In der Tat waren die Phasen mit einem Mann weniger auf dem Eis die spielentscheidenden Momente. Die Düsseldorfer, die im Angriff wieder mit Alexander Preibisch statt Chris Minard spielten, legten los wie die Feuerwehr. Ganz anders als noch gegen Iserlohn (4:2-Sieg), als die ersten beiden Abschnitte vor sich hin plätscherten, waren die ersten 20 Minuten des Spiels gegen den DEL-Rekordmeister ein Offensiv-Feuerwerk. Weil beide Abwehrreihen noch nicht ganz auf der Höhe des Geschehens waren, ergaben sich Chancen im Minutentakt. Die meisten indes für die DEG: Nach acht Minuten scheiterte Rob Collins mit einem Alleingang, kurz darauf knallte Stephan Daschner den Puck an die Latte. Zwei Minuten später machte es Kurt Davis besser, der sich vor das Tor schlich und dort von Alex Weiß bedient wurde: 1:0. Es hätte die Partie des Abwehrspielers werden können. Denn er erzielte kurz vor der ersten Pause nach einem wunderbaren Doppelpass mit Daniel Kreutzer gar den zweiten DEG-Treffer.

Blöd nur, dass zwei Gäste-Treffer dazwischen lagen. Den ersten begünstigte Alexander Barta mit einem schlimmen Fehlpass zurück in die eigene Zone — Kyle Wilson erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich. Und kurz darauf fälschte Jamie Macqueen einen Schuss zur Berliner Führung ab.

Im Mitteldrittel flachte das Geschehen auf dem Eis zunehmend ab. Die DEG hatte das Spiel weitgehend im Griff, kassierte allerdings zwei dumme Strafen — und zwei Tore. André Rankel traf mit einem trockenen Schuss in den rechten Winkel, das 4:2 erzielte Nick Petersen im Nachstochern.

Dann kam Tim Conboy, der ein Zeichen setzen wollte — und dafür ein dickes Veilchen kassierte. Immerhin wachten seine Teamkollegen auf, setzten sich im Berliner Drittel fest. Doch mehr als der Anschlusstreffer durch Kammerer sprang dabei nicht heraus. "Wir haben es Berlin in Unterzahl zu einfach gemacht", sagte Trainer Christof Kreutzer. So blieb Conboys blaues Auge das einzig Handfeste nach dem Spiel für die DEG.

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