Lokalsport Stefan Königer lehrt nun den perfekten Schwung

Düsseldorf · Der ehemalige Eishockey-Spieler der Düsseldorfer EG arbeitet aktuell als Golflehrer auf Schloss Haag in Geldern.

Winter Game: DEG - Kölner Haie: Spiel der Legenden
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Das Spiel der Legenden: DEG - Kölner Haie

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"Gedanklich bin ich eigentlich vom Eishockey ziemlich weit weg", räumt Stefan Königer ein, "aber letzte Saison hab' ich doch mal wieder öfter Spiele der DEG am Bildschirm verfolgt. Das war ja wirklich tolles Eishockey." Und demnächst, da ist der 52-Jährige sicher, werde er seinen ehemaligen Nebenmann mal anrufen und sein Kommen ankündigen. Der ist niemand anders als DEG-Trainer Christof Kreutzer; an dessen Seite hat er vor 25 Jahren im Düsseldorfer Trikot die Deutsche Meisterschaft errungen, damals in einer packenden Finalserie gegen den Sportbund Rosenheim.

Einen Schläger hat er auch in seiner neuen Rolle in der Hand - es ist allerdings der Golfschläger. Diese neue Leidenschaft teilt er mit vielen aktuellen und ehemaligen Eishockeyspielern, allerdings hat er daraus einen Beruf gemacht - genau so wie sein damaliger Düsseldorfer Teamkamerad Bruce Hardy. Seit über zehn Jahren arbeitet Königer am linken Niederrhein als Golflehrer, aktuell auf Schloss Haag in Geldern.

Immer wieder trifft er dabei Leute, die einst auf dem Eis gestanden haben. "Da sprach mich plötzlich einer an und erzählte, dass er zum Peter-Sturm gehört hat." Da erntete er zunächst mal ratloses Stirnrunzeln bei Königer - so weit zurück reichte dessen Kenntnis alter Düsseldorfer Eishockey-Zeiten dann doch nicht. Der Überraschungsgast nannte seinen Namen - es war Peter Schmitz, der zusammen mit Gregory und Rohde das legendäre Trio in den 1950er Jahren gebildet hatte. Man sieht an ihm: Alter schützt vor dem Golfbazillus nicht.

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Das ist Christof Kreutzer

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Foto: Laci Perenyi

Eishockey holt Stefan Königer in seinem neuen Metier also immer wieder ein, und regelmäßig kommen bei ihm schöne Erinnerungen an die Brehmstraße hoch, obwohl er nur von 1988 bis 1990 das DEG-Trikot trug. Er hat noch heute die Worte im Ohr, die Peter Hejma nach der Entlassung von Peter Johansson vor dem ersten Training an seine Mannen richtete. "Er hat uns allen wieder Selbstvertrauen gegeben, hat uns gesagt, dass wir alle das DEG-Trikot tragen, weil wir gute Spieler sind", erzählt er.

So banal das klingen mochte - es waren für viele im Team ganz neue Ansichten. "Johansson hatte", wie sich Königer erinnert, "oft Spieler zu sich nach Hause zitiert und ihnen mit Video-Aufnahmen vor Augen geführt, für wie schlecht er sie hielt. Und er hat es auch offen so gesagt." Die Verunsicherung sei damals für viele so groß geworden, dass sie sich auf dem Eis gar nichts mehr zutrauten - bis zur 1:10-Klatsche bei Hedos München und dem prompt folgenden Ende der Johansson-Ära an der Brehmstraße.

Was folgte, war ein mitreißendes Saison-Finale mit dem vierten Titelgewinn der DEG, dem ersten wieder nach 15 Jahren. Damit verbinden sich für Königer bis heute viele Erinnerungen und dazu die frische Erfahrung, dass Ehemalige bei der DEG nicht vergessen sind, wie das Fan-Club-Jubiläum zuletzt noch bewies.

(RP)
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