Düsseldorfer EG Niederberger hütet das Tor der DEG

Düsseldorf · Trainer Christof Kreutzer hat entschieden: Mathias Niederberger steht heute bei der Champions-League-Premiere gegen Black Wings Linz zwischen den Pfosten. Bobby Goepfert reagiert professionell.

 Mathias Niederberger

Mathias Niederberger

Foto: dpa

Nach dem Training am Morgen holte Christof Kreutzer seine beiden Torhüter nacheinander in seine Kabine. Zuerst Mathias Niederberger, dann Bobby Goepfert. Der Trainer teilte beiden seine Entscheidung mit: Niederberger wird heute (19.30 Uhr, ISS-Dome) bei der Champions-League-Premiere der DEG das Tor hüten. Der 22 Jahre alte gebürtige Düsseldorfer erhält damit den Vorzug gegenüber Bobby Goepfert.

In der Kabine blieb es ruhig. Niederberger wird sich gefreut haben, Goepfert dürfte enttäuscht gewesen sein. Aber er hat sich nichts anmerken lassen. "Bobby hat professionell reagiert und die Entscheidung akzeptiert", berichtet Kreutzer. Begründet hat er seine Entscheidung gegenüber den Torhütern nicht. "Nein, da wird nicht diskutiert. Wir haben so entschieden und so ist es", sagt der Coach, der aber darauf hinweist, dass das nur für das erste Spiel gegen Linz gilt. "Es ist keine Entscheidung, wer in dieser Saison die Nummer eins ist."

Eine Überraschung ist die Nominierung Niederbergers nicht. Der Keeper, der am 1. Oktober 2010 als 17-Jähriger sein Debüt in der Deutschen Eishockey Liga im Tor der DEG feierte, hatte im Trainingslager in der Schweiz einen guten Eindruck gemacht. Niederberger wirkte ruhig und für sein Alter erstaunlich abgeklärt. Dadurch strahlte er viel Sicherheit auf seine Vorderleute aus. "Mathias wirkt derzeit stabiler", erklärt Kreutzer. "Bobby braucht nach seiner langen Verletzungspause noch das ein oder andere Spiel, um wieder an seine alte Form anzuknüpfen. Außerdem müssen wir seine Belastung richtig dosieren."

Goepfert hatte sich am 19. September in Augsburg an der Hüfte verletzt. Nach Weihnachten wurde er operiert, das Labrum genäht, der Hüftkopf abgeschliffen und geglättet. Die außerordentlich hohe Belastung der Hüfte nach der Rückkehr auf das Eis hat er bislang gut verkraftet. Dass er heute zuschauen muss, wurmt ihn natürlich: "Es ist immer bitter, wenn man nicht spielt, nicht Teil des Teams zu sein."

Mathias Niederberger will seine Chance heute nutzen. Er will zeigen, was in ihm steckt und es Kreutzer schwer machen, ihn wieder auf die Bank zu setzen. Nachdem der Torhüter an der Brehmstraße ausgebildet worden war, verließ er 2011 die DEG in Richtung Kanada, wo er in der Juniorenliga spielte. Der Sprung in die NHL blieb ihm bislang verwehrt, so dass er in der vergangenen Saison zu den Eisbären Berlin wechselte. Dort eiste ihn Christof Kreutzer los, als Tyler Beskorowany im Sommer in die NHL wechselte.

Christof Kreutzer und sein Assistent Tobias Abstreiter haben das erste Gruppenspiel zwischen Turku und Linz analysiert. "Den Specialteams in Über- und Unterzahl kommt natürlich große Bedeutung zu, nicht nur in der Champions League", sagt Kreutzer. Seine Powerplayformationen stehen: Minard, Collins und Kreutzer sowie Milley, Olimb und Lewandowski.

Im ersten Spiel der Gruppe G besiegte TPS Turku die Black Wings Linz mit 6:1 (2:0, 2:0, 2:1). Die Tore für die Finnen erzielten Tukonen (13., 20., 25.), Ahtola (39.), Tikkanen (42.) und Pikkarainen (56.). Das Linzer Ehrentor schoss Hisey (54.).

(ths)
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