Düsseldorfer EG Minard degradiert und gefeiert

Die DEG quält sich zum mühevollen 3:1-Pflichtsieg gegen Krefeld. Olimb, Minard und Ebner erzielen die Tore.

DEG - Krefeld Pinguine
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DEL 15/16: DEG - Krefeld Pinguine

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Foto: american-sports.info

Die Pflicht erfüllt, die Kür vor der Brust: Die Düsseldorfer EG hat im Derby gegen Krefeld Pinguine einen mühsamen Arbeitssieg gefeiert. Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer machte den Erfolg mit drei Überzahltoren, zwei davon in der Schlussphase, perfekt. "Es war das erwartet schwere Spiel", meinte der Coach. "Wir wollten das Tor zu sehr herausspielen. Im letzten Drittel haben wir es besser gemacht. Ich bin froh, dass wir die drei Punkte haben."

Sein Kollege Rick Addouno sah ein gutes Spiel. "Wir haben alle drei Gegentore in Unterzahl kassiert", meinte der Krefelder Trainer. "Das Überzahlspiel der DEG und der sehr starke Torhüter waren die Erfolgsgaranten der Düsseldorfer."

Kreutzer hat eine erste Duftmarke gesetzt. Die Spieler, die in der vergangenen Saison schon für die DEG spielten, wissen, dass der Trainer keine Rücksicht auf Namen und frühere Verdienste nimmt, sondern die Leistung zählt. Das bekam jetzt der 33 Jahre alte Kanadier Christopher Minard zu spüren, der im Sommer aus Köln kam und bislang nicht die Erwartungen erfüllte. So versetzte ihn Kreutzer vom ersten in den dritten Sturm. Das klingt natürlich anders, wenn es der Trainer formuliert, der die einzelnen Sturmreihen sowieso nicht klassifiziert, sondern farbenfroh vom blauen oder roten Sturm spricht. "Die Reihe hat nicht ganz so harmoniert, deshalb wollten wir mal was Neues ausprobieren", erklärte Kreutzer.

Zufrieden war er trotz der 5:6-Niederlage in Iserlohn jedoch mit Torhüter Mathias Niederberger, der auch am Sonntag wieder den Vorzug gegenüber Bobby Goepfert erhielt, der aber höchstwahrscheinlich morgen in der Champions League gegen den finnischen Meister Oulu zum Einsatz kommen wird.

Die Düsseldorfer ließen von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie dieses Derby gewinnen und ihrem Trainer einen Herzenswunsch erfüllen wollten. Ihn verbindet nämlich eine gesunde Rivalität mit dem Nachbarn, die von ihm seit Jahren gepflegt wird — früher als Spieler, heute als Trainer. So nutzte die DEG bereits ihr erstes Überzahlspiel, um in Führung zu gehen, die der Norweger Ken Olimb mit einer schönen Einzelleistung erzielte.

Anschließend verflachte das Niveau, lullten die Krefelder die Gastgeber ein, was sich auch auf die Stimmung auf den Rängen auswirkte. Den durchaus möglichen Ausgleich der Gäste verhinderte Niederberger mit einer Glanztat gegen den allein vor ihm stehenden Eriksson.

Auch im Mittelabschnitt konnte sich die DEG aus der Lethargie nicht befreien. So passte die Art und Weise des verdienten Ausgleichs ins Bild: Niederberger wurde mit einem Bauerntrick bezwungen. Da sah er natürlich ebenso schlecht aus wie seine schläfrigen Vorderleute. Ansonsten bot der Keeper aber eine starke Leistung und bewahrte sein Team vor weiteren Gegentreffern.

Die Krefelder verloren die Partie dann — so wie die DEG am Freitag in Iserlohn — auf der Strafbank. Ausgerechnet Chris Minard, der quasi degradiert worden war, glückte das vorentscheidende 2:1. Und als die Krefelder ein weiteres Mal auf der Strafbank hockten, machte Bernhard Ebner mit dem dritten Überzahltor an diesem Abend den Sieg perfekt. Kreutzer war nach der Schlusssirene mit den Gedanken beim nächsten Gegner Oulu. "Das wird ein ganz anderes Spiel", meinte er. Leichter aber gewiss nicht.

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