Düsseldorfer EG Goepfert: "Gegen meine Freunde zu spielen, wird komisch"

Düsseldorf · Bobby Goepfert verlässt nach fünf Jahren die DEG. Im Interview mit unserer Redaktion spricht der Torhüter über seine Zeit in Düsseldorf, die Zukunft der Mannschaft ohne ihn und die Fortsetzung seiner Karriere.

Das ist Bobby Goepfert
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Foto: american-sports.info

Herr Goepfert, wie fühlen Sie sich derzeit?

Bobby Goepfert Es ist schwierig. Wenn ich sonst zu den Partys am Saisonende gekommen bin, hieß es immer "bis nächstes Jahr". Diesmal war es ein Abschied ohne Rückkehr. Es ist hart, darüber nachzudenken, dass es diesmal anders ist.

Wenn Sie auf Ihre Zeit in Düsseldorf zurücksiehen, was denken Sie dann?

Goepfert Alles ist gut. In der vergangenen Woche haben wir unsere Sachen im Haus gepackt und es kamen alle Dinge der fünf Jahre hoch, in denen ich hier war: Bilder mit den Fans, Erinnerungen und Bilder von und mit meinen Kindern, alte Programmhefte oder Zeitungsartikel. Das waren eine Menge Erinnerungen in dieser Woche. Das fühlt sich hart an, aber wenn man die gesamte Zeit nimmt, dann schaue ich zurück und lächle. Es war eine Zeit mit viel Spaß und die werde ich vermissen.

Der Verein gibt Ihnen keinen neuen Vertrag mehr, obwohl Sie damals in der wohl schwersten Zeit des Vereins nicht gezögert hatten, zu unterschreiben. Viele Fans sagen, nun sollte der Klub an Sie glauben. Was sagen Sie dazu?

Goepfert Ach, ich weiß nicht. Aber es ist nett von den Fans. Und klar wäre es schön gewesen, bleiben zu können. Seit ich das erste Mal hier war wusste ich, dass ich hier spielen will. Die Leidenschaft der Fans, die Tradition vom Verein. Einfach für diese Stadt zu spielen. Als dann nach dem ersten Jahr alle gegangen sind, wie von einem sinkenden Schiff, wollte ich dem Verein einfach helfen. Jetzt haben wir ein paar Jahre später und der Klub hat seine Situation gedreht bekommen.

Was glauben Sie, ist für die DEG in den kommenden Jahren möglich?

Goepfert Ich denke, dass die DEG nicht mehr allzu weit von ihrer nächsten Meisterschaft entfernt ist. Sie haben eine tolle Truppe, bei der ich es jetzt schon vermisse, mit ihr zu spielen. Die DEG hat gute Führungstypen, prima junge Spieler und starke Torhüter. Es ist alles da und alles nur eine Frage der Zeit. Wenn diese Zeit gekommen ist und sie gewinnen, werde ich auch jubeln und lachen, auch wenn ich dann eine andere Rolle haben werde. Aber da sind so viele tolle Menschen in der gesamten Organisation und im Team. Ich werde mich für alle freuen. Viele erwarten wohl, dass ich verärgert bin. Aber so ist es am Ende nicht. Es sind wirklich so viele tolle Menschen hier, denen ich den Erfolg gönne. Ich möchte sehen, dass der Klub erfolgreich ist und zu dem wird, was er mal war. Das waren zwischendurch zwei schlimme Jahre, aber jetzt ist es schön zu sehen, wie es wieder ist. Ich wünsche allen das Beste: der DEG, den Mitspielern, den Fans, der Stadt Düsseldorf.

Was sind Ihre besten Erinnerungen?

Goepfert Das Spiel mit meinem Rekord gehaltener Schüsse in Berlin, meine ersten Play-offs im ersten Jahr, mein erster Sieg, die Vertragsunterzeichnungen, das Konzert der Toten Hosen — es gibt so viele toll Erinnerungen.

Wie geht es für Sie selbst weiter?

Goepfert Es ist noch zu früh, um etwas sagen zu können. Wir reden mit einigen Teams in Deutschland, aber es ist ein Geduldsspiel. Das ist neu für mich.

Wird es komisch sein gegen Düsseldorf zu spielen?

Goepfert Absolut. Besonders im Dome. Gegen meine ganzen Freunde zu spielen, wird komisch sein. Wir hatten immer Spaß im Training und haben immer rumgealbert: Du schießt immer ins gleiche Eck. Wenn wir jetzt gegeneinander spielen, wird jeder daran denken. Aber das ist noch weit weg. Wir werden sehen, was passiert. Aber es wird auch komisch sein, in der Gästekabine zu sitzen.

Wie wurde es vom Verein begründet, dass Sie keinen neuen Vertrag mehr erhalten?

Goepfert Naja, sie haben mir gesagt, dass es eine wirtschaftliche Entscheidung sei. So ist das Geschäft. Mit Mathias Niederberger und Felix Bick haben sie zwei starke junge Torhüter. Die kenne ich beide seit meinem ersten Jahr. Ich habe gesehen, wie sie sich zu dem entwickelt haben, was sie heute sind. Ich bin so stolz auf sie. Düsseldorf hat wirklich gute Torhüter.

Roman Grombach führte das Gespräch.

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