Düsseldorfer EG DEG vermasselt Kreutzers Jubiläum

Standing ovations für Daniel Kreutzer vor dem Spiel, als der Kapitän und sein Jubiläum im Mittelpunkt stehen. Dann war es auch mit der Feier vorbei. Die DEG verliert nach ganz schwacher Leistung gegen Augsburg überraschend mit 2:4.

Daniel Kreutzer - der Düsseldorfer Jong
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Das ist Daniel Kreutzer - der Düsseldorfer Jong

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Foto: www.american-sports.info

Der Feiertag endete mit langen Gesichtern. Den Sieg, den die Mannschaft ihrem Kapitän schenken wollte, feierten die Augsburger. Die Düsseldorfer EG verlor gegen die Panther, die zuvor schon in Mannheim (6:2) und in Köln (3:2) gewonnen hatten, mit 2:4 (1:2, 0:2, 1:0). "Da gibt es nichts zu beschönigen", meinte Daniel Kreutzer enttäuscht. "Aber wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen und werden wieder aufstehen."

Eigentlich hätte das Düsseldorfer Urgestein Daniel Kreutzer anlässlich seines 1000. Spiels in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein volles Haus verdient gehabt, doch 4897 Zuschauer bildeten die Minuskulisse in dieser Saison. Da waren sicher etliche daheim geblieben oder in die Kneipe von nebenan gegangen, um sich im Fernsehen die Fußballspiele auf Schalke und in München anzuschauen. Das änderte freilich nichts daran, dass diejenigen, die gekommen waren, Kreutzer enthusiastisch feierten. "Es ist schön, dass ich hier noch gesund auf dem Eis stehe", sagte er.

Bereits vor dem Spiel wurden auf dem Videowürfel nur Bilder vom DEG-Kapitän gezeigt. Dann wurde Kreutzer von der DEL mit einem Ring ausgezeichnet, ebenso von DEG-Gesellschafter Mikhail Ponomarev und Geschäftsführer Paul Specht. Derweil stand auf einem Spruchband der Fans: "Vom Brehmplatz in die große Eishockeywelt, Daniel Kreutzer Düsseldorfer Eishockeyheld".

Wirklich vollkommen wäre Kreutzers Glück in dieser Stunde wohl gewesen, wenn er nach 35 Sekunden das Führungstor erzielt hätte, doch zögerte er den Bruchteil einer Sekunde, und die Chance war vertan. Doch es kam noch weitaus schlimmer, denn die Gastgeber gingen nach dem ersten Drittel mit einem 1:2 in die Kabine. Das war sogar verdient, denn die DEG hatte eine ganz schwache Leistung gezeigt. Ein Pfostenschuss von Alexei Dmitriev war die einzige Chance. Für den Ausgleich benötigten die Düsseldorfer ein 5:3-Überzahlspiel. Und in der Abwehr leisteten sie sich haarsträubende Fehler und waren nicht aggressiv genug. So kamen die Gäste nach Fehlern von Tim Conboy, der zudem durch unnötige Strafzeiten auffiel, und Bernhard Ebner zu ihren beiden Treffern, wobei der zweite besonders ärgerlich war — 20 Sekunden vor der Pause in Überzahl!

Kurz nach Wiederbeginn kassierte die DEG gar das dritte Gegentor. Wer nun mit einem Aufbäumen der Mannschaft gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Dabei kann man ihr nicht einmal den Willen absprechen, sie war an diesem Tag einfach zu schwach. Von den so genannten Leistungsträgern und Routiniers wie Norman Milley, Travis Turnbull, Rob Collins oder Eduard Lewandowski war nichts zu sehen. Selbst ein abermaliges 5:3-Überzahlspiel wussten sie nicht mehr zu nutzen. Dabei hatte Christof Kreutzer nach dem vierten Gegentor — der Puck ging durch Conboy und Torhüter Bobby Goepfert hindurch — noch mal versucht, mit einem Torwartwechsel ein Zeichen zu setzen.

Als Marcel Brandt zu Beginn des Schlussabschnitts sein erstes Saisontor erzielte, was sich der 23-Jährige aufgrund guter Leistungen redlich verdient hat, ging endlich ein Ruck durch die Mannschaft. Das wurde von den Fans auf den Rängen zwar anerkannt und unterstützt, doch es reichte nicht, um die Partie zu drehen. "Wir werden jetzt noch zusammen sitzen, was essen und was trinken und dann nach Hause gehen", sagt Daniel Kreutzer. "Dienstag ist Champions League."

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