Düsseldorfer EG DEG verliert Tabellenführung an Berlin

Düsseldorf · Das war schon komisch. Da hatte die Düsseldorfer EG, die zuletzt zwölf ihrer zurückliegenden 13 Spiele gewonnen und die Tabellenführung übernommen hatte, ein Heimspiel und viele waren skeptisch. Da spielte gewiss nicht nur Zweckpessimismus eine Rolle, sondern die Einschätzung, dass die Iserlohn Roosters ein extrem unangenehmer Gegner sind.

 Die DEG konnte sich vor dem Iserlohner Tor nicht entscheidend durchsetzen.

Die DEG konnte sich vor dem Iserlohner Tor nicht entscheidend durchsetzen.

Foto: Horstmüller

Ihre harte, zweikampfstarke Spielweise behagte auch der DEG nicht. Doch die Düsseldorfer kämpften und hielten die Partie bis zehn Sekunden vor Schluss offen. Da traf Brooks Macek ins leere Tor. Mit 3:5 (0:2, 2:0, 1:3) musste sich die DEG am Ende knapp geschlagen geben.

Es gab kein Abtasten, sondern es ging von der ersten Sekunde an zur Sache. Dabei erwischten die Gastgeber, die von Beginn an mit Härte dagegen halten wollten, den schlechteren Start. Nach einem Fehler von Verteidiger Stephan Daschner retteten seine Mitspieler in höchster Not und Alexander Preibisch, der nach seiner Knieverletzung wieder genesen für Max Kammerer ins Team gekommen war, musste auf die Strafbank. Als wenig später in Daschner und Corey Mapes gleich zwei Düsseldorfer in der Kühlbox hockten, nutzten die Gäste ihre numerische Überlegenheit zur Führung durch Brad Ross. Da war klar, dass die DEG zwar hart, aber eben auch sauber spielen muss, wenn sie gegen die Sauerländer, die vor einer Woche beim damaligen Spitzenreiter in Berlin 2:1 gewonnen hatten, eine Chance haben will. Die Aufgabe wurde nicht leichter, als Zach Hamill nach einem schlimmen Fehlpass von Kurt Davis auf 2:0 für Iserlohn erhöhte. Die Chancen zum Anschlusstreffer vergab DEG-Kapitän Daniel Kreutzer, dessen Schüsse nicht ins Ziel fanden.

Feuerwerk im zweiten Drittel

Die Düsseldorfer, die für ihre Charakterstärke bekannt sind und auch nach Rückständen wiederkommen, brannten zu Beginn des Mittelabschnitts ein kleines Feuerwerk ab, das jedoch zunächst nicht von Erfolg gekrönt war. Glück hatte die DEG, dass ein dritter Gegentreffer wegen Torraumabseits nicht anerkannt wurde. Hingegen zählte der ersehnte Anschlusstreffer durch Rob Collins auch nach Studium des Videos. Nur 84 Sekunden später bebte der ISS-Dome erneut, als Chris Minard den Puck zum Ausgleich unter die Latte hämmerte. Danach war die Partie ausgeglichen, beide Mannschaften hatten weitere gute Möglichkeiten. "Jetzt ist die Begegnung wieder völlig offen", meinte Düsseldorfs Eishockey-Ikone Otto Schneitberger in der zweiten Pause. "Ich glaube, wer das nächste Tor schießt, gewinnt."

Nicht einmal eine Minute war im Schlussdrittel gespielt, da gingen die Gäste durch Mike York mit 3:2 in Führung. Doch die DEG reagierte einmal mehr, wie man sie kennt: 50 Sekunden später glich Manuel Strodel zum 3:3 aus. Als York die Gäste zum dritten Mal in Führung brachte, deutete alles auf ihren Sieg hin. Die DEG drängte auf den erneuten Ausgleich, versuchte alles und nahm in der Schlussminute Torhüter Mathias Niederberger vom Eis. Da traf Macek in den leeren Kasten und sorgte für die Entscheidung. Der Altinternationale Schneitberger hatte den richtigen Riecher — auch wenn er es sich anders gewünscht hätte.

(ths)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort