Düsseldorfer EG Ideenlose DEG verliert auch gegen Krefeld

Düsseldorf · Die Düsseldorfer kassieren die fünfte Niederlage in Folge mit nur einem Tor Unterschied. Diesmal verlieren sie gegen Krefeld mit 0:1 nach Penaltyschießen. Trainer Christof Kreutzer bleibt aber zuversichtlich. .

 Daniel Kreutzer wurde von den Fans gefeiert.

Daniel Kreutzer wurde von den Fans gefeiert.

Foto: american-sports.info

Nichts wurmt Christof Kreutzer so sehr wie eine Niederlage gegen Krefeld. Umso erstaunlicher, wie sich der Trainer nach der 0:1-Schlappe nach Penaltyschießen präsentierte. Nach Niederlagen ist er meist angefressen und bärbeißig. Doch diesmal reagierte er nicht sauer, sondern versprühte Zuversicht: "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte er. "Wir haben einen Punkt geholt. Wir holen Pünktchen für Pünktchen und sind auf dem richtigen Weg."

Mit diesem guten Gefühl dürften allerdings bei weitem nicht alle der 12.136 Zuschauer den Heimweg angetreten haben. Denn was die DEG geboten hatte, war dürftig. Es sieht eher so aus, als schleppe sich die Mannschaft mit letzter Kraft in das Play-off-Viertelfinale. Für die Düsseldorfer, die in der Länderspielpause ihre Form gänzlich verloren haben, war es die fünfte Niederlage in Folge. Der Sieg der Krefelder, die unbeschwert aufspielen und den Nachbarn ärgern konnten, war nicht unverdient.

Dabei hatte es mit Gänsehautgefühl und großem Bahnhof für einen herausragenden Spieler der Deutschen Eishockey Liga (DEL) begonnen. DEG-Kapitän Daniel Kreutzer wurde vor dem Spiel geehrt. Die Fans hielten dabei ein Transparent hoch, auf dem zu lesen stand: "Der Fahrplan unserer Legende: 1000. DEL-Spiel, Topscorer der DEL, Meisterschaft". Kreutzer hatte am 4. Oktober sein 1000. DEL-Spiel bestritten und vergangenen Dienstag die Führung in der ewigen Scorerliste übernommen, als er seinen 786. Punkt (264 Tore, 522 Assists) markiert hatte.

All das beeindruckte die Krefelder überhaupt nicht. Die Pinguine, die als Tabellenvorletzter die beste Mannschaft im Monat Februar sind und sechs der jüngsten sieben Spiele gewonnen haben (nur in Berlin verloren sie nach Verlängerung), machten der DEG das Leben schwer. Mit ihrem Mini-Kader, sechs Spieler fehlten ihnen, ließen sie die Düsseldorfer einfach nicht ins Spiel kommen. Allerdings agierte die DEG auch ideenlos und war erneut im Überzahlspiel extrem harmlos. So ging es torlos in die erste Pause.

Auch im Mittelabschnitt änderte sich das Bild nicht. Die Krefelder wirkten schneller und spritziger, die DEG hingegen behäbig. Vor allem in Überzahl fehlte aufgrund der langen Passagen der nötige Druck, und es schien fast, als bestünde ein Verbot zu schießen. So warteten die Fans weiter geduldig auf das erste Tor.

Im Schlussdrittel knüpfte die DEG nahtlos an die Leistungen von zuvor an. Die Spieler schleppten sich über über das Eis, als würden zentnerschwere Bleiwesten auf ihren Schultern liegen. Ein Tor gelang keinem der beiden Teams — auch nicht in der fünfminütigen Verlängerung.

Krefelds Traienr Franz Fritzmeier war begeistert: "Beide Mannschaften waren defensiv überragend, beide Torhüter sehr stark. Im Penaltyschießen gewinnt meist der Glücklichere." Sein Kollege Kreutzer nahm den Ball dankbar auf: "Die erste Vorgabe war, defensiv stabil zu stehen und keine Fehler zu machen." Er gestand aber auch, dass Krefeld seinem Team das Leben sehr schwer gemacht habe. Kreutzer merkt, dass seine Mannschaft verunsichert ist. Er übt jetzt nur dezent Kritik, stärkt ihr den Rücken und vermittelt Selbstvertrauen. Verständlich, denn die Ausgangslage ist weiter gut: Die DEG benötigt aus den restlichen drei Spielen der Hauptrunde gegen Wolfsburg (Mittwoch, 19.30 Uhr) in Köln und gegen Schwenningen nur noch zwei Punkte, um das Viertelfinale zu erreichen.

(RP)
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