Düsseldorfer EG DEG-Torhüter profitieren von Elmer

Düsseldorf · Seit dieser Saison komplettiert der Torhüter-Spezialist das Trainerteam der DEG um Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter. Mit seiner akribischen Arbeit und großen Erfahrung hilft er auch Goalie Mathias Niederberger weiter.

Düsseldorfer EG: Torhüter profitieren von Spezialist Michael Elmer
Foto: Bretz

Michael Elmers Tage sind lang. Der Torwarttrainer der Düsseldorfer EG lebt in jeder Sekunde sein eigenes Credo, nach dem er Dinge ganz oder gar nicht anpackt. Dabei ist der erst 28 Jahre alte Elmer, der sich meist als Michi vorstellt, stets offen und höflich. Beim achtmaligen deutschen Eishockey-Meister schätzen sie neben der kommunikativen Art vor allem seine fachliche Kompetenz und Erfahrung. Cheftrainer Christof Kreutzer lobt die gute Zusammenarbeit in höchsten Tönen: "Michi passt sehr gut zu uns. Er hilft, wo er kann, und wird von allen geschätzt."

Seit August des vergangenen Jahres kümmert sich Elmer nun um das Torhütertrio Niederberger, Goepfert und Bick. Ein Glücksgriff für die DEG. "Michi ist ein absoluter Profi und sehr ehrgeizig. Er passt super zu uns", sagt Mathias Niederberger. Bereits im Alter von 19 Jahren beendete Elmer nicht ganz freiwillig seine eigene Eishockeykarriere. Eine damals neu eingeführte Ausländerkontingentierung verhinderte ein weiteres Engagement des Österreichers im Tor des EHC Klostersee.

Als Reaktion machte er den ersten Trainerschein und übernahm die Ausbildung der Torleute des EV Landshut, wo er den heutigen Co-Trainer der DEG, Tobias Abstreiter, kennenlernte. Zudem leitet Elmer, der zwischenzeitlich noch in Nürnberg, Wien und Schwenningen tätig war, seit einigen Jahren zusammen mit Benedikt Weichert die "Goalie Development Inovations UG" (GDI), eine Eishockeyschule. Doch die meiste Zeit investiert Elmer in die Betreuung der DEG, auch wenn er bislang nur eine Teilzeitstelle besetzt. Insgesamt 63 Tage befindet sich Elmer in der Hauptrunde in Düsseldorf. Dazu kommt die Betreuung aller Spiele der Rot-Gelben in Süddeutschland. Doch auch wenn er nicht direkt beim Team ist, analysiert Elmer die Partien. "Ich sehe jedes Spiel im Internet und betreibe eine genaue Videoanalyse", erklärt Elmer. Rund drei bis vier Stunden benötigt er pro Partie. Erkannte Fehler werden mit den Torleuten diskutiert und zum Trainingsinhalt. "Michi kann dir in Sekunden helfen. Manchmal steht er sogar mit einem Computer am Eis", sagt Niederberger.

Die technischen Möglichkeiten schöpft Elmer gern aus, um an der Technik und Taktik zu arbeiten: "Mir liegt viel daran, alles auszuprobieren, um ein oder zwei Prozent mehr Leistung herauszukitzeln." Das gelingt. Niederberger gehört ligaweit zu den Besten seines Fachs. "Das Gute an Michi ist, dass er nicht versucht, mich oder meinen Stil zu verändern. Er gibt Tipps, wie ich mich verbessern kann", sagt Niederberger.

Ob Elmer, der von Bundestrainer Marco Sturm auch in den Stab der Nationalmannschaft berufen wurde, auch nächste Saison bei der DEG sein wird, ist noch offen, aber wahrscheinlich. "Die Erfahrung zeigt, dass sich die Arbeit mit Torleuten erst ab dem zweiten Jahr richtig auszahlt", sagt Elmer. Dafür bliebe er gern bei der DEG - da ihm dort die langen Tage Spaß machen.

(RP)
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