Düsseldorfer EG Stefan Adam neuer DEG-Geschäftsführer

Düsseldorf · Heute verkündet der 43 Jahre alte Manager beim Handball-Erstligaaufsteiger HC Erlangen seinen Rücktritt, am 1. Juli nimmt er seine Arbeit an der Brehmstraße auf.

 Stefan Adam ballt die Faust nach dem Sieg. Jetzt will er Erfolge mit der Düsseldorfer EG feiern.

Stefan Adam ballt die Faust nach dem Sieg. Jetzt will er Erfolge mit der Düsseldorfer EG feiern.

Foto: Eisenhuth

Die Experten staunten nicht schlecht, als der Fußball-Profi Thomas Eichin 1999 von den Kölner Haien verpflichtet wurde. Der gebürtige Freiburger, der sich bereits als aktiver Fußballer eine Weiterbildung im Bereich Sportmanagement gegönnt hatte, machte seine Sache so gut, dass er nur zwei Jahre später zum Geschäftsführer befördert wurde. Im Februar 2013 kehrte Eichin wieder in den Fußball zurück und wurde Manager des Bundesligisten Werder Bremen. Mitte Mai wurde er wegen unterschiedlicher Auffassungen zur künftigen sportlichen Entwicklung gefeuert. In den vergangenen Tagen kursierte sein Name verstärkt in Düsseldorf - bei der Fortuna und der DEG.

Die Düsseldorfer EG hat keinen Kontakt zu ihm aufgenommen, sondern sich anders orientiert und entschieden. Stefan Adam wird am 1. Juli neuer Geschäftsführer beim achtmaligen Deutschen Eishockeymeister. Am Samstag wird er offiziell vorgestellt. Heute wird er beim HC Erlangen verabschiedet.

Wie Eichin ist auch Adam nicht nur in einer Sportart zu Hause. Er stammt aus dem Handball. Der gebürtige Dortmunder spielte in seiner Heimatstadt für den OSC und die HSG. Von dort wechselte er in den Großraum Düsseldorf. zunächst zum TSV Bayer Dormagen, dann zum HSV Düsseldorf. Als der den Spielbetrieb einstellen musste, ging er zum Nachbarn LTV Wuppertal und fand im Bergischen seine zweite Heimat.

Bereits als Spieler übernahm er nicht nur auf dem Feld Verantwortung, sondern auch im Geschäftsbereich. So fungierte er in Wuppertal auch als Geschäftsführer, war an der Fusion des LTV mit der SG Solingen zum Bergischen HC beteiligt, die ein Meilenstein für den Klub war. Mit seiner Hilfe schaffte der Verein den Sprung in die Handball-Bundesliga bei gleichzeitig solider Finanzführung. Dadurch erregte er nicht nur Aufsehen, sondern weckte auch das Interesse der Konkurrenz. Im September konnte Adam dem Werben des THW Kiel nicht mehr widerstehen. Glücklich wurde er bei den Norddeutschen jedoch nicht, denn nach nur acht Monaten erfolgte die einvernehmliche Trennung. Wie im Fall Eichin wurde sie mit unterschiedlichen Auffassungen "bezüglich der künftigen Weichenstellung" begründet. Seit dem 1. Juli 2014 war er Geschäftsführer des HC Erlangen, an dessen Aufstieg in die Bundesliga er nun beteiligt war.

Stefan Adam hat aber stets über den Tellerrand seines Handballklubs hinaus geschaut. Seit Juli 2009 ist er Mitglied des Präsidiums der Handball-Bundesliga.

Und sein Interesse hat sich nicht ausschließlich auf seine Sportart beschränkt. So gehört er seit nunmehr einem Jahrzehnt dem Aufsichtsrat des mehrfachen Deutschen Baskteball-Meisters Brose Baskets Bamberg an.

Stefan Adam hat sowohl in Solingen als auch in Erlangen einen guten Job gemacht. Die erfolgreiche Arbeit hat sein nicht unterentwickeltes Selbstbewusstsein weiter gestärkt. Mit großer Ruhe und Gelassenheit hat er in dem oft hektischen Geschäft agiert.

An der Verpflichtung von Stefan Adam als DEG-Geschäftsführer dürfte Peter Kluth, der Berater von Oberbürgermeister Thomas Geisel, maßgeblich beteiligt gewesen sein. Der Rechtsanwalt hatte bereits an der Neustrukturierung des Gesellschaftergremiums und dem Drei-Jahres-Konzept intensiv mitgewirkt. Die Trennung des bisherigen DEG-Geschäftsführers Paul Specht, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft, dürfte nur eine Formsache sein.

(ths)
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