DEG Düsseldorfer EG setzt Talfahrt fort

Die Vergangenheit war bei den DEG Metro Stars Freitagabend ziemlich präsent: Im Einspieler, der vor jeder Heimpartie in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) über das Eis flimmert, war noch der am Vortag entlassene Trainer Harold Kreis zu sehen.

 Die DEG muss weiter bangen.

Die DEG muss weiter bangen.

Foto: rpo, Julian Omonsky

Das lässt sich technisch offensichtlich nicht so schnell ändern, denn seit Saisonbeginn ist dort auch immer noch Ryan Ramsay zu sehen. Der Kanadier kehrte aber gestern tatsächlich zurück in den ISS Dome — als Stürmer der Straubing Tigers. Und hatte einen großen Anteil daran, dass das Saison-Debüt von Lance Nethery in der Doppelrolle als Trainer-Manager mit 4:5 verpatzt wurde: Erst traf der 26-Jährige zum 1:1, dann bereitete er das 2:1 der Gäste vor.

Zur Erinnerung: Nethery hatte Ramsay vor der Saison aussortiert. Vor dem großen Auftritt des Ex-Düsseldorfers hatte ein Trio für die Führung der Hausherren gesorgt, das dort auch bald nicht mehr zusammen wirken wird: Brandon Reid traf zum 1:0, das ihm Craig MacDonald und Patrick Traverse aufgelegt hatten — alle drei werden die DEG wohl am Saisonende verlassen.

Ihr Treffer war der erste, der den Düsseldorfern in Überzahl gelang, doch der letzte zu einer Führung. Zwar trafen auch Shane Joseph und Ryan Caldwell noch mit einem Mann mehr auf dem Eis, allerdings nun jedes Mal zum Ausgleich. Straubing hatte dementsprechend drei Mal vorgelegt und richtig bitter wurde das für die Hausherren 40 Sekunden vor der zweiten Pause: In Überzahl wurde die DEG ausgekontert, Calvin Elfring traf zum 4:3 für die Gäste.

Ramsay hätte sogar noch erhöhen können, doch Jean-Sébastien Aubin, der vor der Partie als bester Torwart der Saison ausgezeichnet worden war, verhinderte die Vorentscheidung. Das anschließende Pfeifkonzert damit aber nicht. Den Fans, die vor dem ersten Bully noch per Plakat "Einsatz, Leidenschaft, Mut, Anstand und Respekt" gefordert hatten, platzte nun der Kragen.

Wie groß die Verzweiflung bei der DEG mittlerweile ist, zeigte nicht zuletzt der Aufruf von Hallensprecher Volker Boix ins weite Rund vor dem Schlussdrittel: "Pfeifen bringt nichts, wir müssen da zusammen durch." Tatsächlich wurden die Hausherren mit Applaus zu den finalen 20 Minuten der Partie empfangen, doch das brachte nichts: Nur drei Minuten nach Wiederbeginn stellte Karl Stewart den ersten Zwei-Tore-Vorsprung für die Gäste her, übrigens auf Zuspiel von Ramsay. "Wir woll'n euch kämpfen sehen", und "Wir haben die Schnauze voll" schallte es da durch den ISS Dome.

Zu spät — das Debüt von Nethery als Trainer-Manager ist verpatzt. Morgen in Augsburg muss ein Sieg her, sonst könnte die DEG noch aus den direkten Play-off-Rängen herausrutschen.

Statistiken:

Kassel Huskies - Augsburger Panther 5:6 (2:3, 2:0, 1:3). - Tore: 1:0 Dinger (2:27), 1:1 Collins (10:39), 1:2 Murphy (15:05), 1: 3 Engelhardt (17:41), 2:3 Klinge (18:24), 3:3 Soares (34:36), 4:3 Côté (38:49), 4:4 Collins (42:56), 4:5 Engelhardt (45:16), 4:6 Gordon (56:41), 5:6 Leavitt (56:49). - Schiedsrichter: Brill (Zweibrücken), Schütz (Moers). - Zuschauer: 3588. - Strafminuten: Kassel 8 plus Spieldauer (Leavitt) - Augsburg 4 (SID)

Hannover Scorpions - EHC Wolfsburg 1:2 (0:0, 1:0, 0:1, 0:0, 0: 1) n.P.. - Tore: 1:0 Brimanis (26:24), 1:1 Hospelt (59:59), 1:2 Hospelt (Penalty). - Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg), Reichert (Lindau). - Zuschauer: 7096. - Strafminuten: Hannover 10 - Wolfsburg 18 plus 10 Disziplinar (Wurm) (SID)

Adler Mannheim - Frankfurt Lions 2:3 (1:1, 0:2, 1:0). - Tore: 0:1 Oppenheimer (12:20), 1:1 Mauer (12:40), 1:2 Schneider (25:00), 1:3 Periard (37:48), 2:3 King (44:10). - Schiedsrichter: Gameren (Berlin), Looker (Neuss). - Zuschauer: 13.600 (ausverkauft). - Strafminuten: Mannheim 10 plus 10 Disziplinar (Schmidt) - Frankfurt 10

Nürnberg Ice Tigers - ERC Ingolstadt 0:3 (0:0, 0:2, 0:1). - Tore: 0:1 Hussey (25:32), 0:2 St.Jacques (38:35), 0:3 Hussey (45: 54). - Schiedsrichter: Klau (Sümmern), Piechaczek (Ottobrunn). - Zuschauer: 6678. - Strafminuten: Nürnberg 10 - Ingolstadt 14 plus 10 Disziplinar (St.Jaques, Clymer)

Kölner Haie - Iserlohn Roosters 1:3 (0:3, 0:0, 1:0). - Tore: 0: 1 Veideman (6:20), 0:2 Roy (10:45), 0:3 Ready (13:19), 1:3 Ciernik (50:40). - Schiedsrichter: Jablukov (Berlin), Kadow (Eppelheim). - Zuschauer: 11.368. - Strafminuten: Köln 8 - Iserlohn 8 (SID)

Eisbären Berlin - Krefeld Pinguine 4:2 (2:0, 1:1, 1:1). - Tore: 1:0 Rankel (5:15), 2:0 Ustorf (12:54), 3:0 Weiß (22:50), 3:1 Stephens (32:42), 3:2 Hager (54:41), 4:2 TJ. Mulock (59:59). - Schiedsrichter: Aumüller (Ottobrunn), Vogl (Thanning). - Zuschauer: 14.200 (ausverkauft). - Strafminuten: Berlin 8 - Krefeld 10

Düsseldorfer EG - Straubing Tigers 4:5 (1:2, 2:2, 1:1). - Tore: 1:0 Reid (10:18), 1:1 Ramsay (13:57), 1:2 Meloche (17:31), 2:2 Joseph (24:05), 2:3 Meloche (25:57), 3:3 Caldwell (30:24), 3:4 Elfring (39:20), 3:5 Stewart (43:00), 4:5 Reimer (56:59). - Schiedsrichter: Hascher (Miesbach), Schimm (Waldkraiburg). - Zuschauer: 5706. - Strafminuten: Düsseldorf 10 plus 10 Disziplinar (Holzer) - Straubing 16 plus 10 Disziplinar (Meloche)

(RP)
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