Düsseldorfer EG DEG setzt auf Charakterstärke

Düsseldorf · Es ist eine vorentscheidende Begegnung. Die Düsseldorfer Eishockeyprofis liegen in der Viertelfinalserie gegen Wolfsburg mit 1:2 zurück. Am Dienstag steigt um 19.30 Uhr im Dome vor gut gefüllten Rängen das vierte Duell.

Grizzly Adams Wolfsburg - Düsseldorfer EG: die Bilder des Spiels
11 Bilder

5. Viertelfinale: Wolfsburg - DEG

11 Bilder
Foto: dpa, pst hak

Es ist eine kraftraubende Serie - körperlich, geistig, seelisch. Es bleibt kaum Zeit für alle bei der Düsseldorfer EG, das Erlebte zu verarbeiten, spielerisch oder taktisch etwas zu ändern. Alle zwei Tage wird gespielt. Genauso viel Zeit wie auf dem Eis verbringt die Mannschaft im Bus, pendelt nahezu täglich zwischen Düsseldorf und Wolfsburg. Die Play-offs - ein strapaziöser Marathon. "Es ist die schönste Zeit des Jahres", sagt Trainer Christof Kreutzer und lenkt den Blick in eine andere Richtung. "Wir arbeiten das ganze Jahr darauf hin, darauf freuen wir uns."

Damit der Spaß nicht schon am Donnerstag vorbei ist, muss die DEG heute das Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg gewinnen. Nach drei Spielen der Play-off-Viertelfinalserie nach dem Modus "best-of-seven" (vier Siege) liegen die Gastgeber mit 1:2 zurück. Mit einem Sieg wäre der achtmalige Meister wieder im Rennen und um eine fette Einnahme reicher. Es käme dann auf jeden Fall am Samstag im Dome zum sechsten Spiel.

Dass die Serie eng werden würde, war klar. Beide Mannschaften waren nach 52 Spielen der Hauptrunde punktgleich, hatten mit starken Defensivleistungen imponiert. Dass zwei der drei Begegnungen vom Resultat her deutlich endeten (4:1, 2:3, 1:5), ist dem Modus geschuldet - die Höhe der Siege ist irrelevant. "Wer nicht 60 Minuten alles gibt und konzentriert ist, der hat keine Chance", sagt Wolfsburgs Trainer Pavel Gross. Die drei Spiele haben ihn bestätigt. In der ersten Begegnung gelang dies der DEG besser, in den Spielen zwei und drei den Grizzlys.

Neben dem verbesserungswürdigen Überzahlspiel bei der Düsseldorfer EG stachen die Aktionen von Abwehrspieler Stephan Daschner ins Auge, der an den entscheidenden Spielsituationen zugunsten der Wolfsburger beteiligt war. Ein Grund dafür könnte sein, dass der Nationalverteidiger vor den Play-offs sechs Wochen wegen einer Sehnenoperation an der Hand gefehlt hatte. Dass es ihm an Spielpraxis mangelt, bleibt nicht aus. Nach drei Spielen in fünf Tagen auf höchstem Niveau kann die eine oder andere Unkonzentriertheit oder Schwäche passieren. Somit steckt Trainer Kreutzer in einem Dilemma. Er hat in Joonas Rönnberg einen achten Verteidiger, doch er will nur sieben aufbieten, um mit vier kompletten Sturmreihen spielen zu können. Das ist nur so möglich, da maximal 19 Spieler aufgeboten werden dürfen.

Am Montagmorgen beim Training blickte der Coach aber nicht zurück, sondern nur nach vorne: "Es steht 2:1 für Wolfsburg. Wir haben die Fehler angesprochen und wissen, was wir besser machen müssen." Wenn die DEG in dieser Saison eines bewiesen hat, so ist es Charakterstärke. Nach einem Rückstand hat sich die Mannschaft nie hängen lassen, sondern ist immer zurückgekommen und hat Spiele umgebogen. Das wird auch heute so sein. Die Fans dürfen sich darauf freuen.

(ths)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort