Düsseldorfer EG DEG plant fünften Derby-Sieg in Folge

Düsseldorf · Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer will die Chance vor 13.205 Zuschauern im ausverkauften ISS-Dome nutzen und weitere Sympathien gewinnen. Kölns Trainer Niklas Sundblad kann das den Job kosten.

Sieben Derbys, die Geschichte schrieben
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Foto: Horstmüller

Eigentlich ist es von Vorteil, wenn im Lager des Gegners große Unruhe herrscht. Doch bei der Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft herrscht große Skepsis. "Blanke Wut kann auch befreiend wirken", sagt Trainer Christof Kreutzer. Sein Assistent Tobias Abstreiter erinnert daran: "Eine hohe Niederlage kann auch Wunder wirken."

Die Kölner Haie, der heutige Gegner, sind schwer angeschlagen. Nach der 1:6-Pleite in Iserlohn, der fünften Schlappe in den zurückliegenden sechs Spielen, wackelt der Stuhl von Trainer Niklas Sundblad. In der Domstadt wird seit Tagen über den möglichen Nachfolger Peter Draisaitl spekuliert. "Das macht die Aufgabe für uns nicht leichter", sagt Kreutzer und prognostiziert: "Es wird ein harter Kampf."

Das mag sein - es sei denn, die Kölner Mannschaft will Sundblad los werden oder knickt frühzeitig ein. Aber gibt es das überhaupt, dass eine Mannschaft gegen den Trainer spielt? "Ja", sagt Kreutzer, der es selbst schon erlebt hat. "1990 haben wir in München 1:10 verloren. An diesem Abend war ich der beste Spieler, das konnte ich nicht verstehen. Ich war jung und von den anderen nicht eingeweiht worden. Trainer Peter Johansson musste gehen, Petr Hejma übernahm, und wir wurden Meister."

Doch ob die Kölner Sundblad los werden wollen, ist fraglich, zumal er zwölf Spieler - sechs schwedische Landsleute und sechs Kanadier - im Sommer geholt hat. "Ich gehe davon aus, dass sie alles geben und sich zerreißen werden", warnt Kreutzer, der aber einräumt, dass der Druck auf die Haie gewaltig ist.

Kreutzer hat hingegen nur ein Problem. David Van der Gulik ist wieder einsatzbereit. Der im November geholte Kanadier hat am 6. Dezember sein letztes Spiel absolviert und seitdem wegen einer Leistenverletzung gefehlt. In den acht Spielen, die der 32-Jährige absolviert hat, erzielte er zwei Tore. Zuletzt bildete er eine Sturmreihe mit Chris Minard und Marcel Brandt. Während Van der Guliks Verletzungspause kam in der Angriffsformation der 22 Jahre alte Daniel Fischbuch zum Einsatz. "Ich weiß noch nicht, in welcher Reihe David spielt", sagt Kreutzer, der die Entscheidung erst heute treffen wird. Dass der kanadische Torjäger mit all seiner Erfahrung zunächst nur auf der Bank hocken wird, erscheint jedoch unwahrscheinlich.

Nach vier Derby-Siegen in Folge will Kreutzer den fünften Triumph über den rheinischen Erzrivalen. "Es wird richtig Feuer in der Partie sein", verspricht er. "Das Derby ist wie ein Play-off-Spiel." Dabei komme es auch auf einen guten Start und die Fans an. Dass ein 0:3-Rückstand wie in Nürnberg (4:3) nicht immer gedreht werden kann, zeigte sich in Hamburg (3:4). "Solch eine Aufholjagd kostet zudem enorm viel Kraft", sagt Kreutzer. "Gegen Köln müssen wir von der ersten Sekunde an hellwach sein."

Ähnliches gelte auch für die Fans, auf deren lautstarke Unterstützung Kreutzer setzt: "Alle, auch die sonst nicht so oft da sind, müssen mitmachen und am rot-gelben Strang ziehen. Wir haben ein volles Haus und müssen unseren Heimvorteil nutzen."

(ths)
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