Düsseldorfer EG Niki Mondt — vom Stürmer zum Verteidiger

Düsseldorf · Der 37 Jahre Düsseldorfer hat 1057 Spiele in der Deutschen Eishockey Liga absolviert – als Stürmer. Am Samstag wird der Routinier im Spiel gegen Straubing Tigers (16.30 Uhr) in der Abwehr eingesetzt.

 Niki Mondt, gelernter Stürmer, überzeugt auch als Verteidiger.

Niki Mondt, gelernter Stürmer, überzeugt auch als Verteidiger.

Foto: Horstmüller

Der 37 Jahre Düsseldorfer hat 1057 Spiele in der Deutschen Eishockey Liga absolviert — als Stürmer. Am Samstag wird der Routinier im Spiel gegen Straubing Tigers (16.30 Uhr) in der Abwehr eingesetzt.

Selten hat eine siebenstündige Busfahrt so viel Spaß gemacht. Als der DEG-Tross nach dem souveränen 5:1-Sieg in Augsburg in den Bus stieg, taten es einige freudig ausgelassen, andere mit leicht stolz geschwellter Brust, aber jeder mit einem guten Gefühl. Sektkorken knallten natürlich nicht, aber es wurde ein Kasten Bier leer getrunken und auf den Erfolg angestoßen — Tabellenführer.

Den Jahreswechsel hat Trainer Christof Kreutzer daheim mit seiner Frau Jutta verbracht. "Ganz in Ruhe", sagt Kreutzer. "Wir haben oft wenig voneinander." Bei italienischen Vorspeisen, Fisch, einem Eis als Dessert und einem Glas Weißwein haben sie es sich schmecken lassen. Kein Wunder, bei dem sportlichen Erfolg. Der lässt sich nicht immer planen, doch wenn sich die Chance bietet, muss sie konsequent genutzt werden.

Die Bayern-Tour ist für die DEG optimal verlaufen. Einen 0:3-Rückstand in Nürnberg drehte die Mannschaft und gewann 4:3 nach Verlängerung, und in Augsburg lieferte sie schon eine beeindruckende, geradezu meisterliche Leistung ab. "Ja, das war phasenweise schon sehr, sehr gut", formuliert Kreutzer gewohnt vorsichtig.

Schüle-Verletzung als Wermutstropfen

Aber es gab auch einen Wermutstropfen. Verteidiger Tim Schüle erlitt in Nürnberg einen Muskelbündelriss und fällt sechs Wochen aus. Zu ersetzen ist der 25-Jährige kaum, doch Kreutzer fällt immer etwas ein. So bot er in Augsburg Mondt als siebten Verteidiger auf. "Er hat das sehr gut gemacht", sagt der Trainer, der das Experiment als gelungen einstuft und weiterhin auf Mondt in seiner neuen Rolle setzt.

Das Comeback von Mondt. Manch einer sah sein Karriereende gekommen, als ihn zu Saisonbeginn ein schmerzhafter Rippenbruch aus der Bahn warf und er wochenlang auf der Geschäftsstelle arbeitete. Doch der gebürtige Düsseldorfer, der zum Beispiel die Reisen zu den Champions League-Spielen organisierte, versteifte sich nicht auf die Arbeit am Schreibtisch, sondern brachte sich auf dem Eis wieder in Form. Inzwischen ist der Stürmer, der die zweitmeisten Spiele in der Deutschen Eishockey Liga absolviert hat und nur vom 42 Jahre alten Kölner Mirko Lüdemann (1165) übertroffen wird, zu einer Allzweckwaffe geworden. Dabei kommt ihm sicherlich zugute, dass er als Angreifer immer sehr gut nach hinten gearbeitet hat.

Am Samstag kommt der Tabellenzwölfte Straubing Tigers in den ISS-Dome. "Das ist gefährlich, weil es vom Papier her einfach aussieht", sagt Kreutzer und untermauert seine Warnung. "Die haben zuletzt Iserlohn zu Hause geschlagen." Über 8000 Zuschauer werden erwartet, die einen Sieg zum Start ins neuer Jahr und den Spitzenreiter feiern wollen.

(tsh)
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