DEG-Verteidiger Huß und Mannes Plötzlich erste Wahl

Düsseldorf · Die 19 Jahre alten Verteidiger Johannes Huß und Nicklas Mannes waren bei der DEG eigentlich nur als Ergänzungsspieler vorgesehen. Nach den Ausfällen von Tim Conboy und Alexandre Picard sind sie fester Bestandteil der Abwehr.

 Johannes Huß hat einen Blick für das Spiel seiner Nebenleute und das des Gegners.

Johannes Huß hat einen Blick für das Spiel seiner Nebenleute und das des Gegners.

Foto: Birgit Häfner

Eigentlich sagt Mike Pellegrims nichts über einzelne Spieler. Da scheinen seine Lippen wie versiegelt. Lob und Tadel verteilt er nur hinter verschlossenen Türen und überlässt diese Aufgabe, die Leistungen einzuordnen, den Zuschauern. Jetzt hat er mit dieser Tradition aber doch einmal gebrochen. In aller Öffentlichkeit äußerte er sich positiv über Johannes Huß und Nicklas Mannes.

Johannes wer? Nicklas wer? Nur eingefleischten Fans der DEG sind diese Namen geläufig, denn es handelt sich um talentierte Nachwuchsspieler, die zwar dem Kader angehören, aber erst langsam an die Deutsche Eishockey Liga (DEL) herangeführt werden sollten. Doch nun standen standen sie zwei Mal - in Wolfsburg (0:3) und gegen Bremerhaven (4:0) - auf dem Eis, und sie machten ihre Sache richtig gut.

"Sie hatten nicht die Vorbereitung wie alle anderen", sagt Mike Pellegrims. "Aber sie haben danach gut trainiert und richtig gearbeitet." Im Sommertraining hatten sie gefehlt: Mannes wegen eines Schienbeinbruchs, Huß wegen einer Operation.

Jetzt stehen die beiden 19-jährigen Verteidiger nicht nur im Kader, sondern auf dem Eis, weil der 35 Jahre alte Amerikaner Tim Conboy irgendwie nicht mehr auf die Beine kommt und der 32 Jahre alte Kanadier Alexandre Picard verletzt ist. So stand in dem 27 Jahre alten Kanadier Brandon Burlon nur ein ausländischer Abwehrspieler auf dem Eis. Die DEG war damit der einzige Klub der DEL, der am vergangenen Spieltag mit nur einem Ausländer in der Verteidigung auflief. Zudem hatten die sieben aufgebotenen Verteidiger ein Durchschnittsalter von 24,85 Jahren, womit die DEG auch die jüngste Defensive der Liga stellte. Aber Pellegrims ist keiner, der das großartig herausstellt, seine junge deutsche Abwehr präsentiert. "Die Mannschaft hat das gut gemacht", sagt er nur.

Die personelle Situation ändert sich nicht. Auch an diesem Wochenende werden Huß und Mannes ihre Einszeiten bekommen - bei zwei ziemlich unterschiedlichen Aufgaben, denn im ISS-Dome gegen Schwenningen (Freitag, 19.30 Uhr) ist die DEG nicht nur Favorit, sondern auch in Zugzwang, während sie am Sonntag beim Meister in München krasser Außenseiter ist. Die Aufgabe gegen Schwenningen führt Pellegrims wieder zu seinem Lieblingsthema: Konstanz. "In Schwenningen sind wir sehr gut gestartet, aber nach ein, zwei Gegentreffern zusammengebrochen. Gegen Bremehaven hingen haben wir 60 Minuten konstant gespielt." Die Partie im Schwarzwald ging 1:5 verloren. Seitdem steht die Abwehr gut. Es gab nur noch 16 Gegentore in acht Spielen, davon zwei in Unterzahl. Das kann sich sehen lassen.

(ths)
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