1:5-Niederlage in München DEG gibt am Ende auf

Die Auflösungserscheinungen schmecken Trainer Mike Pellegrims nicht. Neue Erkenntnisse bringt ihm die deutliche 1:5-Niederlage in München auch nicht. Seine Mannschaft schießt zu wenig Tore.

 Geschlagen: Enttäuscht verlassen die DEG-Spieler (von links) Marco Nowak, Dan Bakala, Mathias Niederberger und Torschütze Marcel Brandt in München das Eis.

Geschlagen: Enttäuscht verlassen die DEG-Spieler (von links) Marco Nowak, Dan Bakala, Mathias Niederberger und Torschütze Marcel Brandt in München das Eis.

Foto: Birgit Häfner

Alles beim Alten bei der DEG: Das Team ist spielerisch nicht so schlecht, dass man alles in Frage stellen müsste. Doch die Mannschaft von Trainer Mike Pellegrims erfüllt bei weitem nicht eigenen Ansprüche. Wie zum Beleg spiegelte die 1:5 (1:2, 0:1, 0:2)-Niederlage in München den bisherigen Saisonverlauf wider.

Pünktlich zum Einlauf verkündete der Stadionsprecher, dass die Gastgeber durch einen Sieg gegen Düsseldorf Tabellenführer werden könnten. Konkurrent Nürnberg hatte zuvor in Mannheim gepatzt. Spätestens in diesem Moment war jedem der 3910 Zuschauer klar, wer absoluter Favorit in der Olympia-Eishalle ist.

Nach durchwachsenen Leistungen ohne Konstanz in den vergangenen Wochen laufen die Düsseldorfer ihren Ambitionen hinterher. Ein Grund dafür war und ist die schwache Chancenverwertung, die John Henrion sogleich unter Beweis stellte: bei einem Konter stand der Stürmer mit zwei Mitspielern frei vor Goalie Danny aus den Birken. Statt abzuspielen, versuchte es der US-Amerikaner alleine — und scheiterte. So waren es schließlich die Oberbayern, die durch Steve Pinizzotto in Führung gingen. Eine unübersichtliche Szene, in der die Schiedsrichter selbst nach Videobeweis keine Behinderung an Torhüter Mathias Niederberger feststellten.

Ein weiteres Manko der DEG stellt seit Saisonbeginn ihr Überzahlspiel dar. Auch dieses hat gestern nicht funktioniert. Dennoch kamen die Rheinländer zum Ausgleich. Marcel Brandt vollendete bei seinem ersten Saisontor einen feinen Sprint aus der eigenen Hälfte mit einem trockenen Handgelenkschuss ins lange Eck. Das Zwischenergebnis passte zum Geschehen auf dem Eis, hatte aber nur knapp zwei Minuten Bestand — dann lag München wieder vorne. In der Folge spielte die DEG, die noch immer auf Conboy, Picard, Haase, Weiß, Strodel und Bordson verzichten musste, weiter munter mit und hatte auch Chancen. Wirklich gefährdet war der Sieg der Münchner aber nie. Im Schongang schraubten die Gastgeber das Ergebnis durch Aucoin, Flaake und Kastner in die Höhe.

"Wir haben heute die Zweikämpfe nicht angenommen und am Ende aufgegeben, das schmeckt mir gar nicht", sagte Trainer Mike Pellegrims. "Wir spielen gut, schießen aber keine Tore. Am Freitag eins, heute eins — das ist viel zu wenig."

Dass ausgerechnet Marcel Brandt und Leon Niederberger für den einzigen Treffer sorgten, ist bezeichnend. Freuen konnten sich die beiden nicht darüber. "Es fühlt sich nicht an wie bei einem Sieg", sagte Brandt. Leon Niederberger formulierte es noch drastischer: "Das Tor ist mir scheißegal."

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