Nach Sieg in Berlin DEG geht mit Rückenwind ins Derby

Düsseldorf · Nach dem überraschenden 3:2-Sieg bei den Eisbären Berlin wurde die Rückfahrt im Fan-Sonderzug zur Riesenparty. Schon heute um 19.30 Uhr geht es in der DEL mit dem Derby bei den Kölner Haien weiter.

 DEG-Trainer Mike Pellegrims (Archiv).

DEG-Trainer Mike Pellegrims (Archiv).

Foto: american-sports.info

Es gibt eine einfache wie bewährte Regel, die für Junggesellenabschiede in Las Vegas, leicht abgewandelt aber auch für besondere Auswärtsfahrten der Düsseldorfer EG gilt: Was im Sonderzug passiert, bleibt im Sonderzug! Dennoch ist es natürlich kein Geheimnis, dass die DEG-Profis nach ihrem 3:2-Sieg bei den Eisbären Berlin am Samstag allen Grund zu feiern hatten. Und so entwickelte sich die gemeinsame Rückfahrt der Spieler mit den etwa 800 Fans schnell zu einer großen Party. Der Frust, den es wenige Stunden zuvor nach einem miesen ersten Drittel noch auf dem Eis und im Gästeblock gegeben hatte, war längst verflogen. Und selbst das wichtige rheinische Derby heute gegen die Haie in Köln (19.30 Uhr) rückte vorübergehend in den Hintergrund - aber nur ganz kurz.

Nach der unterirdischen Leistung beim 0:4 in Ingolstadt zwei Tage zuvor, hatte sich die Stimmungslage der rot-gelben Sonderzug-Teilnehmer vor dem Auftritt in Berlin zwischen vorsichtigem Optimismus und einer ordentlichen Portion Skepsis eingependelt. Und mit dieser Erwartungshaltung lagen die DEG-Fans gar nicht so schlecht. Denn die Mannschaft von Cheftrainer Mike Pellegrims präsentierte sich zu Beginn gegen die Eisbären offensiv erneut erschreckend harmlos. Und so erschien die Begegnung - trotz eines abermals starken Dan Bakala im Tor - bereits zur ersten Pause beim Spielstand von 2:0 für die Gastgeber vorentschieden.

Doch als Berlin etwas nachließ, fand die DEG irgendeinen Schalter und drehte überraschend das Spiel. Eine der wichtigsten Rollen nahm dabei Spencer Machacek ein. Sein Anschlusstreffer aus spitzem Winkel läutete nämlich gegen seine ehemaligen Eisbären-Kollegen die Wende ein und gipfelte - soviel darf sicher verraten werden - in einer sehenswerten Breakdance-Einlage im Sonderzug. Dazwischen lagen freilich noch der Ausgleich von John Henrion sowie der Siegtreffer von Manuel Strodel. Der Stürmer, der nun drei Saisontore auf seinem Konto hat und immer besser in Form kommt, lobte nach dem Spielende besonders den Charakter und das wahre Potenzial seines Teams: "Ab dem zweiten Drittel haben wir gezeigt, was wir für eine Waffe sein können, wenn wir alle unser Können abrufen."

Damit sprach der 25-Jährige indirekt auch auf eine der großen Fragen bei der DEG an: Wieso läuft es nicht immer so, wie in der zweiten Spielhälfte in Berlin? Allzu oft folgt auf starke Leistungen eine weniger gute und umgekehrt. Und heute? Der Auftritt an der Spree war - trotz gutem Ausgang und deutlichen Leistungssteigerung - durchaus durchwachsen. Ein wenig mehr Konstanz wäre im Derby wünschenswert. Das weiß auch Strodel, der für den Klassiker jedoch ohnehin eigene Regeln nennt: "Bei Derbys ist es scheißegal, wie die Teams davor gespielt haben oder wo sie in der Tabelle stehen. Wer da eine Extraportion an Motivation braucht, ist fehl am Platz." Zumal da es derzeit tabellarisch kaum einen Unterschied gibt: Die DEG auf Rang acht liegt drei Punkte hinter den Kölnern auf Platz sieben, wobei die Haie ihr letztes Spiel im Jahr 2017 gegen Wolfsburg zuhause mit 3:4 verloren.

Für Spannung ist also gesorgt und Strodel kündigte daher noch in Berlin an, dass sein Jahreswechsel eher ruhig ablaufen würde. Doch zuvor stand ja noch die Rückfahrt im Sonderzug an...

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort